
Versöhnung, Vertrauen und Frieden waren die beherrschenden Themen bei der Neujahrsansprache von Bürgermeisterin Ursula Engert beim Empfang der Gemeinde in der Erbachhalle vor zahlreichen Bürgern und Bürgerinnen. Sie ging auf die vielen Aufgaben ein, die die Gemeinde im letzten Jahr bewältigt habe und die im kommenden Jahr entschieden oder begonnen werden sollen.
So wurde ein neues Baugebiet auf den Weg gebracht, auf dessen Fläche 24 neue Wohnhäuser entstehen können. Gleichzeitig wird die Ortskernentwicklung ein beherrschendes Thema sein, ebenso wie die energetische Ertüchtigung des Schulgebäudes und der Einbau einer neuen Schlammfaulgasanlage zur Energieeinsparung in der Kläranlage.
Positives berichtete Engert auch von der Geburtenrate, sie sprach von einem regelrechten „Babyboom“ und einer sinkenden Scheidungsrate im Ort. Beides seien positive Signale für die Zukunft.
Die Bürgermeisterin wies auch auf ein geschichtsträchtiges Datum hin, denn vor 150 Jahren fand der Krieg zwischen Preußen und Österreich auch auf unterfränkischem Boden statt und in Eisingen wurde der Waffenstillstandsvertrag aufgesetzt. Hierzu werde es in Kürze einen Roman und ein Theaterstück von Markus Grimm geben, das dann im Sommer in Eisingen am Originalschauplatz vor dem Pfarrhaus aufgeführt werden soll.
Als positiv empfand Engert auch die „funktionierende Ortsgemeinschaft“. Dies zeige, „was unsere Vereine leisten“ und wie viele Menschen sich im Ehrenamt einbringen. Trotzdem bat Engert um ein faires und friedliches Miteinander. „auch aus Steinen, die uns in den Weg gelegt werden, können wir etwas bauen“.
Traditionell werden am Neujahrsempfang Personen geehrt, die sich um das öffentliche Leben verdient gemacht haben. In Eisingen ist es in diesem Jahr Claudia Polik, Geschäftsführerin der Paul Müller GmbH. Sie unterstützt neben dem großen Engagement in Ausbildung und Fortbildung in ihrer Firma mit großem Einsatz die Organisation „MUT“, die anderen Frauen in ihrem beruflichen Vorankommen hilft. Außerdem ist sie in der Flüchtlingshilfe aktiv und bekam 2015 von Ministerin Ilse Aigner die Staatsmedaille für besondere Verdienste um die bayerische Wirtschaft verliehen.
Auch die seit 1998 am Mainfrankentheater fest engagierte Mezzosopranistin Barbara Schöller wurde geehrt für ihr örtliches Engagement. Engert erinnerte sich noch gut an die Fußball-Europameisterschaft 2012, als Schöller mit einer Kollegin die Deutschlandhymne bei einer Veranstaltung im Kindergarten sang. „Der Gedanke daran lässt bei mir heute noch Gänsehaut aufkommen“, sagte Engert.
Gründungsmitglied und langjähriger Präsident des Karnevalvereins „Die Schneegänz“ Wolfgang Hemmerich erhielt 2015 den „Narr von Europa in Brillant mit Krone“. Diese Auszeichnung sei so selten, dass sie in Deutschland nur an 15 Personen verliehen worden war. Nun ehrte ihn auch die Gemeinde Eisingen für seine Verdienste.
Mit Carola Engelhardt wurde ein Urgestein des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) für 40 jährige ehrenamtliche Tätigkeit geehrt. Aktuell organisiert Engelhardt die Kleiderkammer für Flüchtlinge und hilft mit ihrem Team bei den Sanitätsdiensten und hilft ihren Münchener Kollegen beim Oktoberfest tatkräftig. Dafür erhielt sie von Landrat Eberhard Nuß im Auftrag des Bayerischen Sozialministeriums das Ehrenzeichen am Bande mit Gold.
Außerdem wurden im Rahmen des Empfangs auch verdiente Musiker und Sportler geehrt, so dass die Bühne die vielen Urkundenträger fast nicht mehr tragen konnte.
Pfarrer Jerzy Jelonek und seine evangelische Amtskollegin Kerstin Oldenburg waren seelsorgerisch im Einsatz, so dass sie erst nach dem offiziellen Teil eintrafen.