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WÜRZBURG
Für und wider Steinleintrasse: Kein Beschluss am Donnerstag
Bearbeitet von Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:08 Uhr

Kommt die Steinleintrasse oder kommt sie nicht? Am Donnerstag, 7. Dezember, wollte der Stadtrat darüber entscheiden. Am Dienstagabend aber in der Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses erläuterte Stadtbaurat Christian Baumgart überraschend, dass es keinen Beschluss geben werde, da das Thema nochmals beraten werden müsse. Es solle vorerst im Ältestenrat besprochen werden und im kommenden Jahr bei einem ausführlichen Ortstermin die verschiedenen Aspekte erneut betrachtet werden. Dass es diese gibt zeigen zwei Pressemitteilungen von Linken-Stadtrat Sebastian Roth und dem Bürgerverein Unterdürrbach, die die Redaktion vor der überraschenden Ankündigung Baumgarts erreichten.

Wie bereits berichtet, soll der Zinklesweg in absehbarer Zeit gesperrt werden. Als Ersatz für den Verkehr zwischen Ober- und Unterdürrbach und Versbach und der Lindleinsmühle soll die Straße Steinlein in Versbach ausgebaut und bis zur Oberdürrbacher Straße nahe des Rotkreuzhofs verlängert werden.

„Die geplante Trasse wird keine Entlastung bringen, sondern Ausweichverkehre in die Wohngebiete tragen!“, beschwert sich Linken-Stadtrat Sebastian Roth jetzt in einer Pressemitteilung. Verfolge man die Straßenführung, erscheine klar, dass viele Verkehrsteilnehmer diese Route wählen werden, besonders wenn die Nordtangente, wie nahezu jeden Nachmittag, hoffnungslos verstopft sei, schreibt Roth. 
Damit werde der Verkehr ab 16 Uhr in das Grenzgebiet zwischen Versbach und die Lindleinsmühle hinein und wieder den Berg hinauf Richtung B19 geleitet, vorbei am Aktivspielplatz, an dem Fußweg vieler Grundschüler und der Realschule, sowie direkt am Städtischen Kindergarten „Bunter Drache“ entlang.

Dem widerspricht der Bürgerverein Unterdürrbach in einem Brief an die Bürgermeister und Stadträte und setzt sich für den Ausbau der Trasse ein. Die Argumente der Ausbaugegner seien durchaus bekannt, schreiben der Vorsitzende Thomas Ort, sein Stellvertreter Thomas Stark sowie Georg Lorenzen (Kassier) und Ingo Steinmann (Schriftführer).

Wie das dem Stadtrat vorliegende Gutachten darlege, seien die Anfahrtswege zu ZIM/ZOM aber sowohl über die Straße „Am Schwarzenberg“ als auch über die neue Steinlein-Trasse verkehrstechnisch gut geeignet, heißt es in der Stellungnahme. Zudem habe das Gutachten nach Ansicht des Bürgervereins eindeutig bestätigt, dass das Thema Abkürzungsverkehr aus dem nördlichen Landkreis nicht relevant sei und somit vernachlässigt werden könne.

Die Argumente der Betroffenen könne man nachvollziehen. Doch könne man diese fast wörtlich auf die von der Schließung des Zinkleswegs betroffenen Bürger in Ober- und Unterdürrbach umschreiben, vor allem was das Gefahrenpotenzial im Bereich von Schulen und Kindergärten, die Zunahme von Verkehr und Lärm beträfen.

In Unterdürrbach sei das Gefahrenpotenzial besonders hoch, denn ein stark frequentierter Bereich, in dem sich auch Kindergarten- und Schulkinder bewegen, habe keinen Gehweg, ein weiterer Bereich nur einen Gehweg und der Bereich von der Schule bis zur B 27 weder Gehweg noch Radweg. Diese Zustände seien jetzt schon unerträglich und würden sich nach der Sperrung des Zinkleswegs durch den Verkehr von Oberdürrbach nach Unterdürrbach und in die Stadt enorm zuspitzen. 

 
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  • D. K.
    Die Öffnung des Steinleins ist meiner Meinung nur für Ober- und Unterdürrbacher interessant, die Richtung B19 oder B8 müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Günterslebener diesen weiten Umweg sucht. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Feierabendverkehr, der jetzt über die Josef-Schneider-Str. und Zinklesweg läuft, den Umweg über den grombühler Sportplatz und Steinlein nimmt. Ich sehe das nicht so heiß wie es gekocht wird. Zwei Drittel fahren ja ehe schon über Grombühl in die Stadt. Eine 30 km Zone im Steinlein schreckt zusätzlich Autofahrer ab.
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    Neue Straßen ziehen in der Regel Verkehr an. Insofern ist dem Stadtrat der Linken zuzustimmen. Eine Reduzierung des gesamten Autoverkehr wäre eine Lösung. Dafür braucht es aber attraktive Angebote des ÖPNVs über Würzburg hinaus.
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