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Würzburg
Für Radler: Linksabbiegen mit Bedienungsanleitung
Etliche Radfahrer sind jetzt schon in der Peter- und Münzstraße entgegen der Fahrtrichtung unterwegs. Bald dürfen sie das offiziell - mit einer einzigartigen Neuerung.
Markierungsarbeiten  zu den neuen Radspuren an der Kreuzung Friedrich-Ebert-Ring/Am Exerzierplatz für das neue indirekte Linksabbiegen. 
Foto: Stadt Würzburg | Markierungsarbeiten zu den neuen Radspuren an der Kreuzung Friedrich-Ebert-Ring/Am Exerzierplatz für das neue indirekte Linksabbiegen. 
Holger Welsch
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:11 Uhr

Auf der "Radachse Altstadt" gibt es eine markante Neuerung. Wie berichtet, können Radfahrer künftig in der Peter-, Münz- und Jehuda-Amichai-Straße auch entgegen der Fahrtrichtung in diesen drei Einbahnstraßen radeln. Entsprechende Markierungen, Schilder und Ampelanlagen werden derzeit angebracht beziehungsweise installiert. Knackpunkt der neuen Regelung sind vor allem die Kreuzungsbereiche. Das führt zu einer neuartigen Lösung in Würzburg. 

Zur Verkehrsregelung an den kritischen Punkten teilt das Rathaus mit: "Es muss eine sichere Einleitung des Radverkehrs in die Peterstraße von der Neubaustraße aus, eine sichere Ausleitung des Radverkehrs aus der Münzstraße in Höhe der Kreuzung zum Sanderring und aus der Jehuda-Amichai-Straße in Höhe der Kreuzung 'Am Exerzierplatz/Friedrich-Ebert-Ring' gewährleistet sein." Dies geschehe durch bauliche Änderungen, Änderungen der Markierung und Anpassung der Lichtsignalanlagen.

Indirektes Linaksabbiegen: Bald kommt der Praxistest

Eine Besonderheit ist dabei das zum ersten Mal in Würzburg angewandte „indirekte Linksabbiegen für Radfahrende“. Dieses betrifft Radfahrer, die aus der Jehuda-Amichai-Straße die Kreuzung Exerzierplatz/Friedrich-Ebert-Ring überqueren beziehungsweise nach links auf den Ebert-Ring abbiegen wollen. "An dieser Stelle gibt es zwei Geradeausspuren aus der Gegenrichtung, was die Übersichtlichkeit beim direkten Linksabbiegen deutlich einschränken würde", schreibt die Stadt.

Das Schild für indirektes Linksabbiegen. 
Foto: Stadt Würzburg | Das Schild für indirektes Linksabbiegen. 

Um das Linksabbiegen für Radfahrer sicherer und einfacher zu gestalten, kommt an dieser Stelle besagtes indirektes Linksabbiegen zum Einsatz: mit Hilfe einer entsprechenden Ampelschaltung und einem eigens dafür entwickeltem Informationsschild. Dabei können geradeaus fahrende Radler in einem Zug die Kreuzung überqueren, während linksabbiegende Radfahrer auf einer eigenen Spur rechts neben dem Radstreifen halten. Sie werden dann in einem "indirektem, lichtsignalisiertem Linksabbiegen", in zwei Phasen auf den Friedrich-Ebert-Ring sicher eingeleitet", heißt es in der Information der Stadt.

Diese liest sich wie eine Bedienungsanleitung und die spannende Frage ist, wie die neue Regelung funktioniert. In den nächsten Tagen soll sie sowie das Fahren entgegen der Einbahnstraße in Betrieb gehen. 

 
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  • H. S.
    @rebnik: vielleicht sollte ich als Autofahrer dann besser auf dem radweg fahren, wenn ich den autoweg doch nicht benutzen muss, obwohl er doch für mich gebaut wurde? Fußgänger MÜSSEN ja auch nicht auf dem Fußweg gehen, wenn es unzumutbar ist.
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  • C. K.
    Genau da ist das Problem. Die meisten Verkehrsteilnehmer kennen die Verkehrsregeln nicht. Der "Radweg" in der Frankfurter Straße ist nicht benutzungspflichtig und das hat sicherlich seine Gründe. Die Frage die ich mir seit einer Weile stelle ist aber ein ganz andere. Warum kann man seinem Mitmenschen auch einen gewissen Platz einräumen? Warum kann der Autofahrer nicht auf dem Radfahrer Rücksicht nehmen? Warum müssen die Radfahrer nur weil es schneller oder bequemer Verkehrsregeln missachten? Warum kann man als Fußgänger, wenn es möglich, ist nicht einem anderen Platz machen? Und die Fragen aller Fragen ist, warum jeder denkt nur weil der andere was falsch macht das gleiche zu machen? Es wäre vielleicht mal an der Zeit, dass im Straßenverkehr wieder mehr ein miteinander als eine gegeneinander praktiziert wird. Aber da jeder, wie in der normalen Gesellschaft auch, nur sein Wohl im Blick hat wird das wohl nie passieren... Schade.
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  • H. M.
    Achtung Satire: Wie jetzt?? Die Radler müssen an der Ampel tatsächlich stehen bleiben? Das ist doch schlicht unzumutbar, das geht doch nicht!!
    Im Ernst: Ampeln und Radwege interessieren die wenigsten Radler!!! Neulich bin ich in der Frankfurter Str. unterwegs gewesen. Vom Bürgerbräugelände bis vor zur Kreuzung Hartmannstraße fuhr vor mir ein Radler gemütlich auf der Straße. Er hatte eine neonfarbene Warnweste an und eine richtig gute Beleuchtung (sehr selten heutzutage). Vielleicht hat er deshalb gedacht, dass er die Straße nutzen kann, statt den direkt neben der Straße verlaufenden Radweg. Sehr ärgerlich!! Ich habe nicht gehupt und nichts gesagt, weil ich vermeiden wollte, von dem auch noch blöd angemacht zu werden. Das ist bei Radfahrern heute nämlich üblich. Und wenn du an einer Kreuzung einen Radler überfährst der das Rotlicht ignoriert, bist du als Autofahrer trotzdem der Depp. Kontrollen Fehlanzeige, geschweige denn Bußgelder.
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  • N. R.
    Es gibt Radwege, die nicht benutzt werden MÜSSEN, so abstrus das auch erscheinen mag. Vielleicht war dies auch im geschilderten Fall so. Pech für eilige Autofahrer, dann müssen sie sich halt in Geduld üben grinsen !
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  • E. V.
    Ich bin mir recht sicher, dass der Radweg in der Frankfurter Straße nicht benutzungspflichtig ist, weil er zu schmal ist und meist direkt neben Parkplätzen (stichwort "Dooring") verläuft, was nach heutigen Regeln nicht mehr zulässig ist. Aber an Ihrem Kommentar sieht man, dass eine Aufklärungskampagne dringend Not tut, sowohl für Radler als auch für Autofahrer.
    Da der beschriebene Radler offensichtlich auf seine eigene Sicherheit sehr bedacht ist, wird er die Regeln kennen!
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Fragt doch mal beim Würzburger ADFC Allgemeiner dt Fahrradclub nach. Da wird Euch sicher geholfen.
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  • A. S.
    Weil sich Radfahrer nach Ampeln richten... Wie ich sehe, bin ich nicht der Erste, der hier seine berechtigten Zweifel loslässt.
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  • N. R.
    Regeln erleichtern das Zusammenleben, gerade im Würzburger Verkehrsgewusel. Gut ist die Möglichkeit für Fahrradfahrer, entgegen der Einbahnstraße fahren zu können. Das mit dem indirekten Linksabbiegen ist doch eigentlich ganz einfach: dem vorfahrtsberechtigten Verkehr, der dem Radler zweispurig entgegenkommt, kann man in der kleinen Haltebucht bequem Vorrang gewähren und dann muss man ja nur noch aufs Lichtzeichen warten. Das wird schon klappen! grinsen
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  • M. Z.
    "Um das Linksabbiegen für Radfahrer sicherer und einfacher zu gestalten, ..."

    Einfacher?

    Zum Glück ist die VHS in der Nähe. Da kann man ja entsprechende Kurse anbieten.
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  • R. R.
    Für die Katz das ganze. Schade für die Farbe.
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  • W. K.
    Ich möchte den Fahrradfahrer sehen, der sich daran hält" und bin gespannt, wann der erste linksabbiegende Radler mit einem geradeausfahrenden Radler zusammenknallt.
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  • M. Z.
    Naja, ein paar "Radfahrende" wird es schon geben, die sich daran halten. Bzw. daran halten würden, wenn sie verstehen würden, wie.

    Ich hoffe, die MP berichtet. Und ich hoffe, es wird sich zeigen, daß ich mich getäuscht habe.
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