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OCHSENFURT
Fünf Jahre wird an der Main-Klinik gebaut
Die neue Intensivstation ist der jüngste Erweiterungsbau an der Ochsenfurter Main-Klinik. Jetzt soll noch ein weiterer Bettentrakt hinzukommen.
Foto: Gerhard Meißner | Die neue Intensivstation ist der jüngste Erweiterungsbau an der Ochsenfurter Main-Klinik. Jetzt soll noch ein weiterer Bettentrakt hinzukommen.
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 11.12.2019 18:51 Uhr

Ursprünglich ging es nur um den Austausch der Trinkwasserleitungen an der Ochsenfurter Main-Klinik. Inzwischen ist daraus eine Generalsanierung geworden mit voraussichtlichen Kosten weit jenseits der 20 Millionen Euro. Geplant sind unter anderem der Bau eines neuen Bettentrakts und der Umbau des gesamten Behandlungsbereichs.

Die letzten Gespräche im bayerischen Gesundheitsministerium seien „sehr erfreulich verlaufen“, sagt Alexander Schraml, Geschäftsführer der Main-Klinik. Das Ministerium habe Aufnahme ins Krankenhaus-Bauprogramm in Aussicht gestellt. Dies ist Voraussetzung für die Förderung.

Im zurückliegenden Jahr ist das Vorhaben über sich hinaus gewachsen. Das Gesundheitsamt hatte auf eine Erneuerung der Wasserleitung in den Pflegetrakten gedrungen, weil bisher Lösch- und Brauchwasser in einem gemeinsamen Netz geführt werden, und sich Keime dort wegen des geringen Mengenaustausches schnell vermehren können.

Zusammen mit der Verlegung eines neuen Trinkwassernetzes sollten auch die Krankenzimmer modernisiert werden. Grob waren die Gesamtkosten damals auf rund 14 Millionen Euro kalkuliert worden. Weil es sich dabei um reinen Unterhaltsaufwand handelt, wäre die Main-Klinik bei den Zuschussgebern leer ausgegangen.

Bei der Vorplanung kamen auch funktionale Mängel zur Sprache, die sich seit der letzten Generalsanierung in den 90er Jahren eingestellt haben. So sei der Raumbedarf für die Behandlungsbereiche durch den Einsatz von immer mehr Apparatemedizin deutlich gewachsen, sagt Georg Sonnek, zuständig fürs Medizin-Controlling. Die zunehmende Zahl ambulanter Behandlungen war damals ebenfalls noch nicht berücksichtigt worden. Auf die zunehmende Zahl von Demenzpatienten sei die Klinik baulich bisher nicht eingerichtet. Und Dreibettzimmer, wie es sie in der Main-Klinik noch gibt, seien inzwischen nicht mehr zeitgemäß.

Die Zahl der stationären Behandlungen hat zwischen 2006 und 2015 von 5549 auf 6437 Fälle zugenommen. Die ambulanten Fälle sind im gleichen Zeitraum sogar von 2691 auf 4308 angestiegen. Während die Zahl der Operationen mit rund 3300 nahezu gleich geblieben ist, haben sich die endoskopischen Eingriffe nahezu vervierfacht, auf inzwischen 3800 pro Jahr.

Der Funktions- und Behandlungsbereich im Erdgeschoss der Klinik soll deshalb auf den gesamten Ostflügel ausgedehnt werden. Für die Betten, die dadurch wegfallen, wird im Südosten des Klinik-Trakts ein neuer Anbau entstehen.

Für den Landkreis als Eigentümer der Klinik hat der groß angelegte Umbau den Vorteil, dass für Neuinvestitionen Zuschüsse aus der staatlichen Krankenhausförderung fließen. Der Eigenanteil soll deshalb nicht höher sein wie bei der ursprünglich geplanten Instandhaltungsinvestition.

Darauf hat sich auch der Kreistag in seiner Grundsatzentscheidung festgelegt. Bis zu einem Kostenaufwand für den Landkreis Würzburg von 14 Millionen Euro hat er der Generalsanierung zugestimmt. Auf Gesamtkosten will man sich deshalb noch nicht festlegen. Die Rede ist von einem Betrag zwischen 20 und 30 Millionen.

Die Summe wird davon abhängen, welche Maßnahmen letztlich in den Förderkatalog aufgenommen werden. Die entsprechenden Anträge werden derzeit erarbeitet und sollen im kommenden Frühjahr im Krankenhausausschuss des Gesundheitsministeriums beraten werden.

Geschäftsführer Alexander Schraml betont aber: „Wir machen nur, was sinnvoll ist, nicht wegen der Förderung.“

Die Signale aus dem Gesundheitsministerium und von der Regierung von Unterfranken seien positiv, so Schraml weiter. Zum Jahreswechsel war die für die staatliche Förderung maßgebliche Planbettenzahl von 130 auf 140 angehoben worden. Auch das sei ein Indiz dafür, dass die Main-Klinik von staatlicher Seite weiterhin als bedeutend für die medizinische Versorgung der Region erachtet werde.

Der Klinik-Geschäftsführer hofft, dass der Umbau Ende 2017 mit dem Bau des neuen Bettentrakts beginnen kann. Wegen der Arbeiten im laufenden Betrieb rechnet er insgesamt mit einer Bauzeit von fünf Jahren. Während dieser Zeit wird auch das ehemalige Pflegeheim Curvita zur Unterbringung von Patienten genutzt.

Eine weitere Baumaßnahme hat des Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation (KfH) angekündigt. Die in einem Containerbau hinter der Klinik untergebrachte Dialysestation will die KfH durch ein festes Gebäude ablösen. Der Landkreis Würzburg stellt das erforderliche Grundstück auf Erbbaurecht zur Verfügung.

 
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