Mit dem Ende des Schuljahres verabschiedete sich der langjährige Leiter des Blindeninstituts Hubert Hertlein in den Ruhestand. In festlichem Rahmen wurde er von Stiftungsvorstand Johannes Spielmann für seine Verdienste an der Spitze des Blindeninstituts geehrt und von seinem Leitungskollegen Dr. Thomas Heckner und der Schulleiterin und stellvertretenden Institutsleiterin Heike Sandrock gewürdigt. Ihm folgt der junge Kollege Dr. Michael Weis als Institutsleiter nach.
Seit fast vier Jahrzehnten prägte Hubert Hertlein die Blindeninstitutsstiftung und das Blindeninstitut Würzburg nachhaltig mit seinen Idealen und seiner Überzeugung, heißt es in einer Pressemitteilung des Instituts. Während seines Sozialpädagogik-Studiums absolvierte er 1982/83 sein Praxisjahr im Blindeninstitut, übernahm anschließend die Gruppenleitung in einer Außenwohngruppe und später im Internatsbereich bei Kindern und Jugendlichen mit komplexer Beeinträchtigung.
Wenige Jahre später, 1992, wechselte er erst in die Erziehungsleitung und übernahm 2009 die Gesamtverantwortung für den Bereich Wohnen und heilpädagogische Tagesstätte. 2010 wurde er stellvertretender Institutsleiter. Im August 2011 dann übernahm Hubert Hertlein als neuer Leiter das Blindeninstitut Würzburg Kinder und Jugendliche. Zusammen mit seinem Leitungskollegen Dr. Thomas Heckner, der vor sieben Jahren das Institut Würzburg Erwachsene übernommen hat, haben die Institutsleiter als Doppelspitze die Ressorts neu strukturiert, beide Institute in der Ablauforganisation enger aufgestellt und das Blindeninstitut Würzburg als ein Institut neu zusammengeführt.
„Besonders der Strukturentwicklungsprozess hier am Standort zählt zu den großen Verdiensten von Hubert Hertlein“, betonte Stiftungsvorstand Johannes Spielmann in seiner Würdigung. „Er hat seine Verantwortung als Institutsleiter in der Grundüberzeugung gelebt, dass eine gute Unterstützung der Menschen mit Behinderung nur aus einer interdisziplinären abteilungs-übergreifenden Zusammenarbeit wächst, die immer wieder das gemeinsame Ziel in den Blick nimmt.“
In die Ära von Hubert Hertlein falle inhaltlich und konzeptionell vor allem der Aufbau der Spezialangebote für Menschen mit einem hohen medizinisch-pflegerischen und psychiatrischen Bedarf. Baulich waren drei seiner Meilensteine der Aufbau des Taubblindenhauses, die große Schulsanierung und der Neubau des Blindeninstituts in Aschaffenburg. Er hinterlasse seinem Nachfolger ein gut bestelltes Haus, sagte Johannes Spielmann und bedankte sich für „vier Jahrzehnte mit Herz, Verstand und Leidenschaft.“