Das generalsanierte Gebäude der ehemaligen Augenklinik, Röntgenring 12, in Würzburg kann am Samstag, 29. Juni, im Rahmen der "Architektouren 2024" besichtigt werden. Das teilt das Planungsbüro Kai Otto Architekten GmbH in einem Schreiben mit, dem folgende Informationen entnommen sind. Danach sind an dem Tag zwei Führungen geplant. Die Architekten Johanna Perez und Rudolf Kosel werden ab 10 und ab 11.30 Uhr durchs Haus führen. Das neobarocke Gebäude wurde von 2020 bis 2023 denkmalgerecht saniert. Nach jahrzehntelangem Leerstand kann das Haus nun wissenschaftlich genutzt werden. Bauherr ist die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung.
Die "Alte Augenklinik" am Röntgenring wurde zwischen 1898 und 1901 unter Leitung des damaligen Universitätsbauamtes von Rudolf von Horstig d'Aubigny in neobarockem Baustil errichtet. Im Zweiten Weltkrieges kaum beschädigt, diente es zur Unterbringung von Soldaten. Bei Kriegsende wurde es zunächst durch amerikanische Truppen besetzt, später wieder als Augenklinik genutzt. Bis diese 1970 in den Stadtteil Grombühl verlegt wurde. Das historische Gebäude wurde danach bis Anfang der 1980er Jahre von der Universitäts-Nervenklinik genutzt. 1981 bis 2020 standen die Obergeschosse des Gebäudes leer. Das Gebäude ist ein Baudenkmal sowie Bodendenkmal und darüber hinaus Bestandteil des ausgewiesenen Ensembles Würzburg.
Bei der Sanierung des Gebäudes wurde besonders im Innenausbau darauf geachtet, möglichst nachhaltige und gesundheitsfreundliche Materialien zu verwenden. Bis ins Detail – beispielsweise bei der Restaurierung des originalen Terrazzofußbodens oder der Türen und Türstöcke – wurden die historischen Elemente wiederhergestellt. Das "Translationszentrum für Regenerative Therapien" des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC und das "Projektzentrum für Stammzellenprozesstechnik" in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT betreiben nun in den altehrwürdigen Mauern in modernen Biolaboren zukunftsweisende Wissenschaft.