Der Journalist Wolfgang Jung ist mit seiner neuen Führung unterwegs. Sein Thema, jeden Donnerstag- und Freitagabend bis Ende September ist laut einer Pressemitteilung: „Würzburg, deine Nazis“.
Die NSDAP schnitt in Würzburg in der Reichstagswahl vom 5. März 1933 vergleichsweise schlecht ab. Sie kam auf 31,5 Prozent der Stimmen - 43,9 Prozent waren es im Reich. Dann aber ergab die Stadt sich den Nazis. Rund 100 NS-Einrichtungen gab es in Würzburg, vom Braunen Haus über „Kraft durch
Freude“ und NS-Frauenschaft bis zum SA-Folterkeller und der KZ-Außenstelle. Nur wenige stellten sich den Nationalsozialisten entgegen.
In den Fünfziger- und Sechzigerjahren beschäftigten Medien sich weltweit mit nazistischen Umtrieben in Würzburg. 1970 formierte sich in Würzburg ein Vorläufer von Pegida und AfD: die "Aktion Widerstand" mit der Forderung "Brandt an die Wand". Ein Brandschlag auf die Asylunterkunft im Ostbahnhof in Heidingsfeld, verübt im November 1992, ist bis heute nicht aufgeklärt. Pegida versuchte, sich in über 30 Aufmärschen und Kundgebungen zu etablieren, neonazistische Parteien und Gruppierungen rufen zu Demonstrationen auf.
Jung stellt in zwei Stunden an zehn Stationen die Entwicklung von 1918 bis 1933 in Würzburg vor, erklärt das Funktionieren des Nazismus in der Stadt, zeigt NS-Orte, berichtet über Ereignisse, Täter, Mitläufer, Gleichgültige, Widerständler und Kontinuitäten.
Start ist um 19.30 Uhr in der Hofstraße vor der Mozartschule. Preis: 7 Euro. Leute mit geringem Einkommen zahlen nach ihren Möglichkeiten. Kontakt: Telefon (0931) 32099065, post@schreibdasauf.info, www.schreibdasauf.info