Es geht gleich mit drei Paukenschlägen los. Am Samstag zwischen 14 und 15 Uhr lockt die alljährliche 99-Cent-Runde die Amüsierfreudigen in die Fahrgeschäfte auf die Talavera zur Eröffnung des Frühjahrsvolksfestes. Um 16 Uhr zapft Oberbürgermeister Christian Schuchardt im Festzelt der Familie Hahn mit kräftigen Hammerschlägen das erste Fass Festbier der Würzburger Hofbräu an, und am Abend steigt das Brillantfeuerwerk in den hoffentlich klaren Würzburger Frühjahrshimmel. Exakt zehn Tage vor dem offiziellen Frühlingsanfang beginnt an diesem Samstag mit dem Würzburger Frühjahrsvolksfest das erste große Volksfest in Bayern.
„Es ist alles dabei, was zu einem großen Volksfest gehört, vom Riesenrad bis zum Autoscooter und vom Propeller-Fahrgeschäft bis zum 7-D-Kino“, sagte der städtische Organisator Uwe Zimmermann am Donnerstag zu Beginn des Presserundgangs. Rettungsdienste, Polizei und Ordnungsdienste seien vor Ort präsent, so Zimmermann, man setze auf das bewährte Sicherheitskonzept des Vorjahres und freue sich auf ein friedliches Volksfest.
Der Startschuss in die Saison 2018
Das Würzburger Volksfest sei der Startschuss in die Saison 2018, sagte Schaustellersprecher Heiner Distel. „Wir werden das Glück des Vorjahres mit 16 schönen Tagen wohl nicht haben, sind aber guter Dinge.“ 49 Schausteller hatten die Organisatoren der Stadt Würzburg aus 350 Bewerbern ausgewählt.
Beim anschließenden Rundgang erläuterte Johann Obermeier von der Stadt Würzburg die Neuheiten des Volksfestes. Dazu gehört zum Beispiel der Riesenpropeller „No Limit“. In frei aufgehängten Gondeln kann sich, wer will, in bis zu 40 Metern Höhe und bei 90 Kilometern pro Stunde die Luft um die Nase wehen lassen, als säße man in einem Flieger aus den 1930er Jahren, mit deren Bildern das 95 Tonnen schwere Fahrgeschäft verziert ist.
Verschiedene Räume mit Grusel- und Spezialeffekten
Im Geisterhaus geht es hingegen zu Fuß über zwei Etagen durch verschiedene Räume mit Grusel- und Spezialeffekten, mit Live-Show, Erdbeben im Fahrstuhl und vielen Lichteffekten, bevor es über das Kettenlabyrinth, einem Wasserparcours und Wackelbrücke wieder nach draußen geht. Obacht, manche der Geister leben!
Im „Crazy Island“ mit seinen fünf Etagen, 50 Hindernissen und 290 Quadratmetern Wasserfläche kann man genauso Spaß haben wie im 38 Meter hohen Riesenrad, dem Disco-Express, dem Wellenflug-Kettenkarussell oder dem 7-D-Kino, das ebenfalls seine Premiere in Würzburg feiert. Zwölf Gäste mit 3-D-Brillen finden darin Platz, dann beginnt eine wilde virtuelle Achterbahnfahrt, bis der Waggon wieder krachend auf dem Gleis aufsetzt. Aber auch bekannte Volksfest-Größen wie das Break-Dance dürfen auf dem Platz nicht fehlen.
3000 Plätze gibt es im Zelt
Im Festzelt ist alles beim alten geblieben, berichtete Festwirt Michael Hahn, dessen Familie in diesem Jahr 85 Jahre Firmengründung feiern kann. 3000 Plätze gibt es im Zelt, 800 im überdachten Biergarten nebenan. „Der Andrang auf Reservierungen war noch nie so groß wie in diesem Jahr“, sagte seine Mitarbeiterin Theresa Pröschl. Auch im Zelt geht es hoch her. Von der Classic-Dance Night gleich am Sonntag über den Seniorennachmittag am Dienstag mit der Würzburger Kabarettistin Birgit Süß und den Familientagen jeweils mittwochs auf dem Platz und mittwochs und sonntags im Zelt mit Malecke, Kinder-Baumkraxeln und Zaubershow ist alles geboten. Ein buchstäblicher Kracher wird sicherlich auch das Boxen im Festzelt am zweiten Sonntag, da ist Einlass ab 9 Uhr, los geht's um 10 Uhr.
Zu Ehren des Jubiläums gibt es nach alten Hahn'schen Rezepten mit Honig glasiertes Schäufele mit Steckrüben und Walnuss-Specksoße, oder saure Kalbslunge mit Herz und Kräutersemmelknödel, verriet Küchenchef Philipp Keller. Ausgeschenkt wird ein extra eingebrautes Festbier der Würzburger Hofbräu. „Ein leichtgehopftes Märzen, intensiv im Geschmack mit feinem Schaum“, lobte Hofbräu-Geschäftsführer Norbert Lange. Ein leichter Wermutstropfen: Statt 8,95 Euro wie im Vorjahr kostet die Maß heuer 9,30 Euro, sagte Michael Hahn.
Geöffnet ist der Festplatz Montag bis Donnerstag von 14 bis 23 Uhr, Freitag und Samstag von 14 bis 24 und am Sonntag von 12 bis 22.30 Uhr.