
Von 1994 bis 2003 war Jobst Böning Vizepräsident der Uni Würzburg, bis März 2005 Professor für Psychiatrie und leitender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. An diesem Donnerstag, 31. Oktober, feiert der international anerkannte Suchtexperte seinen 80. Geburtstag.
Suchtmedizin an der Würzburger Uniklinik aufgebaut
Böning war seit 1970 als Facharzt für Psychiatrie und Neurologie und seit 1980 als Professor und leitender Oberarzt an der Uniklinik tätig – bis zu seiner Emeritierung 2005. Ab 1990 baute er die Klinische Suchtmedizin auf. Gemeinsam mit anderen Initiatoren legte Böning den Grundstock für die 1997 gestartete universitäre Suchtberatungsstelle. Er koordinierte den vom Bundesforschungsministerium geförderten Interdisziplinären Würzburger Suchtforschungsverbund und gründete 2000 das Interdisziplinäre Zentrum für Suchtforschung an der Universität.
Auch im Ruhestand hat sich Böning zunehmend der Suchtpolitik gewidmet - als Gründungs- und späterer Ehrenvorsitzender der Bayerischen Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen, als ehemaliger Präsident und Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie, als Vorsitzender der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen sowie als Mitglied des früheren Drogen- und Suchtrats. Böning war auch Vorsitzender des von der Konferenz der Ministerpräsidenten der Länder ernannten unabhängigen interdisziplinären Fachbeirats Glücksspielsucht.
Geschenk zum 80.Geburtstag: ein Fachsymposium
Schwerpunkte von Jobst Bönings Forschung waren die Anthropologie, Psychopathologie und Neurobiologie von Suchtverhalten allgemein, was Niederschlag in der Mehrheit seiner fast 300 Publikationen findet. Die Psychiatrische Klinik widmet ihm am Tag seines Geburtstages das Symposium „Moderne Aspekte der Suchtforschung“.
Jobst Böning wurde am 31. Oktober 1939 in Steinberg/Pommern geboren. Er studierte Medizin in Bonn, Wien und Würzburg. 1976 habilitierte er sich an der Psychiatrischen Universitätsklinik Würzburg - dem heutigen Zentrum für Psychische Gesundheit - und erhielt 1980 eine C3-Professur für Psychiatrie. Diese wurde 2001 in eine Professur für Suchtforschung umgewidmet. 2006 wurde Böning mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.