Nur ein einziges Mal hat Dieter Stein Kunst für den öffentlichen Raum realisiert: das Wandbild "Fröhliche Bewegung" im Vestibül der Höchberger Grundschule. Das schreibt das Museum im Kulturspeicher in einer Pressemitteilung, der auch die folgenden Infromationen entnommen sind. Gemalt in den 1950er Jahren, geriet das Bild lange in Vergessenheit, nachdem es 2002 hinter einer Gemeinschaftsarbeit von Schülerinnen und Schülern verschwunden war. In diesen Tagen sorgt die Wandmalerei wieder für hitzige Debatten: "Abstraktes Gemälde behindert zwei Millionen Euro teure Schulsanierung", hieß es in der Main-Post vom 6. September dieses Jahres.
In ihrem Vortrag am Dienstag, den 12. November, um 18.30 Uhr im Museum im Kulturspeicher in Würzburg berichtet die Architekturhistorikerin Suse Schmuck von der bewegenden, nicht immer gänzlich fröhlichen Geschichte des Wandbilds von Dieter Stein. Beispielsweise erzählt Schmuck, wie sie 2010 auf das Kunstwerk aufmerksam wurde, wie es zur Freilegung kam und wie es Dieter Stein selbst im Jahr 2011 reparierte. Darüber hinaus erläutert sie ihre historische Recherche und zeigt die Überraschungen sowie Probleme auf, die das Wandbild heute für die Gemeinde darstellt. Ergänzend stellt Suse Schmuck einen zweiten Wandbildentwurf von Dieter Stein für die Zwergschule in Kleinochsenfurt vor.
Noch bis zum 2. Februar 2025 zeichnet das Museum im Kulturspeicher mit der Ausstellung "Dieter Stein – ‚die Augen auswaschen‘" und dem begleitenden Katalog erstmals die Biographie und den künstlerischen Werdegang dieser Würzburger Persönlichkeit ausführlich nach. Beides will einen Künstler wieder in den Fokus rücken, für den die Aufgabe der Kunst vor allem darin bestand, "die Augen auszuwaschen" für einen klaren, von Konventionen befreiten Blick; sowohl auf das Werk wie auf gesellschaftliche Verhältnisse.
Einlass ab 18 Uhr, Vortrag um 18.30 Uhr, Eintritt 6,50 Euro, ermäßigt 4 Euro. Infos unter: kulturspeicher.de