Im 101. Jahr seines Bestehens wartete der Geflügelzuchtverein Veitshöchheim (GZV) wieder mit einer Lokalgeflügelschau in der Vitusturnhalle im Veitshöchheimer Altort auf. 17 Zuchtfreunde, darunter drei Jugendliche, beindruckten am Wochenende zwei Tage lang an die 1000 Gäste mit 259 Ausstellungstieren in 47 Rassen und Farben. Bestaunt werden konnten in den geschmückten Ausstellungskäfigen Fränkische Landgänse, Warzenenten, Deutsche Lachshühner, Wyandotten, Amrocks, New Hampshire, Rheinländer, Italiener, Araucana, Seidenhühner, Barnefelder, Deutsche Reichshühner, Strupphühner, Kraienköppe, Deutsche Zwerghühner, Deutsche Modeneser Schietti, Zwerg-Orpington, Mechelner, Marans, Schlesische Kröpfer und Elsterpurzler.
Für die vielen Kinder eine Attraktion waren die im Brutkasten frisch geschlüpften Küken von Wachtel, Seidenhuhn und Araucana. Es gab eine reichhaltige Tombola mit 700 Preisen. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt.
Die drei Preisrichter Matthias Apfel (Bad Liebenstein), Detlef Berkes (Ostheim in der Rhön) und Stefan Winterbauer (Weisendorf) bestätigten den Ausstellern nach den Kriterien Rassereinheit, Farbe, Pflege und Kondition eine hohe Qualität ihres Zuchtstandes. So gab es eine Vorzüglich-Note und elf Hervorragend-Bewertungen.
Vereinsmeister wurden mit den Benotungen der fünf besten Tiere einer Rasse und Farbschlags beim Groß- und Wassergeflügel Harald Gimperlein mit seinen New Hampshire Goldbraun und bei den Zwerghühnern Hermann Gerhard mit seinen Deutschen Zwerg-Wyandotten Lachsfarbig, bei denen ein Tier die einzige "Vorzüglich"-Note erhielt. Bei den Tauben lag Josef Kozilek mit der Rasse Deutsche Modeneser Schietti blau ohne Binden vor. Mit der Farbe "schwarz gescheckt" war mit dieser Rasse Lukas Willmy bester Jugendlicher.
Am Montag wurde die Halle wieder für den Sportunterricht genutzt
Bei ihrem Besuch freuten sich auch Bürgermeister Jürgen Götz und Altbürgermeister Rainer Kinzkofer mit dem Vorsitzenden Josef Kozilek und Ausstellungsleiter Wolfgang Holzheimer nicht nur über den hohen Qualitätsstandard der ausgestellten Tiere, sondern auch über die tolle Dekoration der Käfige und einigen Show-Volieren, beispielsweise mit Kanarienvögeln und Wachteln.
"Der immense Aufwand einer solchen Ausstellung für unsere Züchter hat sich gelohnt", sagte denn auch Kozilek, seit 2020 Vorsitzender. So mussten in der Schulturnhalle nicht nur der Boden, sondern auch alle umgebenden Wände zwei Meter hoch mit einer schützenden Folie versehen werden und am Sonntagabend musste nach Ausstellungsschluss um 17 Uhr die Halle sogleich geräumt und von einer Fachfirma desinfiziert werden, denn schon am Montagmorgen wurde die Halle wieder für den Sportunterricht genutzt.
Sammelbecken für Geflügelzüchter aus dem Umland
Nachdem in den letzten Jahren viele altgediente Veitshöchheimer Zuchtfreunde verstarben und eine große Lücke im Verein hinterließen, ist der inzwischen 75-jährige Harald Gimperlein als einziger ausstellender Geflügelzüchter aus Veitshöchheim übriggeblieben. So waren unter den 280 ausgestellten Tieren nur noch seine acht New Hampshire-Hühner, sechs Welsumer Zwerg-Hühner und sechs Modeneser-Tauben aus Veitshöchheim zu bestaunen.
Seitdem sich immer mehr Geflügelzuchtvereine in der Region auflösten, wurde der GZV zum Sammelbecken für Geflügelzüchter aus dem Umland. Dem GZV angeschlossen haben sich so Zuchtfreunde aus Güntersleben, Leinach, Thüngersheim, Himmelstadt, Zellingen, Steinfeld, Eußenheim, Kleinrinderfeld und Würzburg.