Am Volkstrauertag hielt Bürgermeister Peter Juks im Spital Ehrenhof der Stadt Ochsenfurt eine eindringliche Rede. Juks betonte die Bedeutung des Gedenkens an die Opfer von Krieg und Gewalt und die Verantwortung, aus der Geschichte zu lernen, um Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen.
"Wir leben in bewegten Zeiten und erleben Veränderungen historischen Ausmaßes – geopolitisch, ökologisch, digital und in unserer Gesellschaft", erklärte Juks und verwies auf aktuelle Krisen wie den Krieg in der Ukraine und Konflikte im Nahen Osten. Diese Krisen zeigten, wie zerbrechlich Frieden sein kann. Der Bürgermeister warnte vor dem Erstarken extremistischer und nationalistischer Tendenzen und zitierte Erich Kästner: "Man darf nicht warten, bis dem Schneeball eine Lawine geworden ist."
Mut und Widerstand in dunklen Zeiten
Juks erinnerte an die Schrecken des Zweiten Weltkrieges, insbesondere die Landung der Alliierten in der Normandie und den Warschauer Aufstand. Beide Ereignisse symbolisierten Mut und Widerstand in dunklen Zeiten. "Frieden und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeiten", betonte er.
Besonders eindringlich sprach Juks über das menschliche Leid: "Mindestens 150.000 polnische Zivilisten und viele Kämpfer verloren ihr Leben beim Warschauer Aufstand." Auch Ochsenfurt habe durch die Weltkriege großes Leid erfahren, wie die 360 Namen gefallener und vermisster Bürger an der Gedenkwand zeigten.
Zum Abschluss rief Juks zur Erinnerungskultur als Grundlage für eine humane und friedliche Gesellschaft auf. Das Gedenken richte sich an alle Opfer von Krieg, Gewalt und Verfolgung – von den Weltkriegen bis hin zu den heutigen Opfern von Terrorismus, Antisemitismus und Rassismus. "Möge ihr Opfer nicht umsonst gewesen sein", schloss er seine Ansprache.
Die Gedenkfeier wurde musikalisch von der Stadtkapelle Ochsenfurt und der Sing- und Spielgemeinschaft Ochsenfurt begleitet. Vertreter der katholischen, evangelischen und syrisch-orthodoxen Kirche sprachen Gebete im Gedenken an die Opfer vergangener und aktueller Konflikte.