Die Gemeindebücherei Frickenhausen ist umgezogen und residiert nun nicht mehr im Obergeschoss des Bürgerhauses, sondern in den Räumen der ehemaligen Raiffeisenbank-Filiale in der Hauptstraße. Fast barrierefrei zugänglich, soll die Bibliothek ihre Funktion als Treffpunkt für Jung und Alt dort künftig noch besser erfüllen können, erhofft sich Büchereileiterin Maria Hanika.
Ausschlaggebend für den Umzug waren Brandschutzauflagen, die die alten Büchereiräume nicht mehr erfüllen konnten, berichtet Hanika. Als Glücksfall habe sich erwiesen, dass zu der Zeit die ehemalige Bankfiliale leer stand und es der Gemeinde gelungen ist, mit dem Eigentümer einen langfristigen Mietvertrag zu schließen. Nach einer gründlichen Renovierung standen die Räume zur Verfügung.
Förderung für Büchereien auf dem Land
Dabei profitierte die Bücherei von einem Soforthilfeprogramm, mit der der Bibliotheksverband Deutschland und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Bibliotheken im ländlichen Raum unterstützten. 6225 Euro erhielt die Gemeinde aus dem Fördertopf als Zuschuss.
Größer noch ist die Freude der Büchereileiterin über die breite Unterstützung der Frickenhäuser. Im Mitteilungsblatt hatte Maria Hanika aufgerufen, beim Umzug zu helfen. Die Resonanz war überwältigend, erzählt sie. Auf eine Handvoll Helfer hatte sie gehofft, knapp 40 sind gekommen. "Ich war so perplex, am Ende mussten wir sogar welche wegschicken, weil es nichts mehr zu tun gab für sie", sagt Hanika. Statt geplanter zwei Tage konnten der Umzug so an einem Vormittag bewältigt werden.
Zuvor hatte das ehrenamtliche Büchereiteam aus Maria Hanika, Inge Michel, Christa Rahner und Bianka Trigilia die Bestände bereits überarbeitet und veraltete Medien aussortiert. Übrig blieben rund 4200 Bücher, Zeitschriften und Hörbücher, darunter ein großes Sortiment für Kinder und Leseanfänger, die den Nutzern ohne Ausleihgebühr zur Verfügung stehen.
Ausgezeichnete Leistung
Mehrfach war die Gemeindebücherei in der Vergangenheit bereits vom Dachverband St. Michaelsbund für ihre Arbeit ausgezeichnet worden. Zum Service, der dabei gewürdigt wurde, zählt unter anderem ein Hol- und Bringdienst für Leserinnen und Leser, die aufgrund der baulichen Situation nicht selbst in die Bücherei kommen konnten. "Viele dieser Leser können jetzt selber vorbeischauen und andere Leute treffen", so Hanika, "es ist ganz wichtig, dass die Bücherei auch ein Treffpunkt ist."
Auf diese Weise, so hofft die Büchereileiterin, lässt sich die Zahl von derzeit rund 100 regelmäßigen Nutzern und knapp 5000 Ausleihungen vielleicht sogar noch steigern. Dazu soll auch das Internet beitragen. Auf der Internetseite der Gemeinde sind die Bestände einsehbar. Registrierte Nutzer können dort außerdem ihr Konto einsehen und Bücher verlängern oder reservieren lassen.
Geöffnet ist die Bücherei gegenwärtig wie bisher mittwochs von 16 Uhr bis 17 Uhr und freitags von 16.30 Uhr bis 19 Uhr. "Wenn die neue Bücherei gut ankommt, können wir die Öffnungszeiten aber jederzeit erweitern", so Maria Hanika.