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Bad Windsheim
Freilandmuseum: Eine Woche lang geht es um "Farben"
Die ländliche Bevölkerung liebte es bisweilen bunt: hier die auffallenden blauen Fensterrahmungen am Häckerhaus aus Ergersheim.
Foto: Ute Rauschenbach | Die ländliche Bevölkerung liebte es bisweilen bunt: hier die auffallenden blauen Fensterrahmungen am Häckerhaus aus Ergersheim.
Bearbeitet von Susanne Vankeirsbilck
 |  aktualisiert: 22.08.2021 02:40 Uhr

Es geht um Farben: Eine Woche lang vom 6. bis 12. September widmet sich das Fränkische Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken in Bad Windsheim diesem Thema mit praktischen Vorführungen, mit Info-Stationen oder Führungen an den Nachmittagen ab 13.30 Uhr.

Die farbige Fassung von Architekturoberflächen, ob außen an der Fassade oder innen an Wänden und Decken, ist beim ersten Eindruck eines Hauses ein entscheidender Faktor, heißt es dazu in einer Pressemitteilung. Je nach Zeit und Region und den dort vorhandenen Malmitteln kann sie demnach sehr unterschiedlich ausfallen. Wichtig für Farbfassungen sind in erster Linie die Pigmente, die pulverisierten eigentlichen Farbstoffe. Das können fein verriebene Erden sein oder Pflanzenteile, gemahlene Steine wie Lapislazuli oder farbige Läuse – in Grund alles, was sich fein mahlen und mit einem Bindemittel auf einen Untergrund auftragen lässt. Das Bindemittel kann dabei Ei, Quark, Haferbrei oder Öl sein. Das Wissen darüber ist so umfangreich, dass „Farbe“ auch innerhalb der Hausforschung ein eigenes Forschungsgebiet ist.

Häuser mit auffälligen Farbfassungen

Auch im Museum stehen Häuser mit auffälligen Farbfassungen. Wer den Blick auf dem Dorfplatz Mainfranken-Frankenhöhe schweifen lässt, blickt auf die leuchtend blauen Fensterrahmungen des Häckerhauses aus Ergersheim oder die Rustika-Quaderung im Untergeschoss des Amtshauses aus Obernbreit in leuchtendem Rosa, weiß und schwarz schattiert, so dass die einzelnen Quader plastisch wirken. Auffällig ist auch die Farbgebung des Sommerschlösschens aus Eyb: außen rosa und hellgelb, während innen Pigmente wie Lapislazuli, Malachit, Schweinfurter Grün und Zinnoberrot verwendet wurden.

Doch nicht nur herrschaftliche Anwesen wie Amtshäuser oder Schlösschen wurden farbig gestaltet, sondern auch die ländliche Bevölkerung auf dem Land wollte es einfach „schön“ haben, heißt es weiter in dem Presseschreiben. Ein Beispiel hierfür findet sich in der Stube im Bauernhaus aus Reichersdorf. Dort wurden im Putz Kohlepigmente festgestellt, die einen glitzernden Effekt hervorriefen. 

Die Themenwoche findet ihren Abschluss am Tag des offenen Denkmals, am Sonntag, 12. September. An diesem Tag wird auch die Restauratoren-Werkstatt geöffnet sein, die sonst nicht zugänglich ist.

Infos unter www.freilandmuseum.de

 
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