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Würzburg
Frauen und Kinder zuletzt!?
Im Gespräch mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Würzburg, Petra Müller-März (links) waren Familientherapeutin Stefanie Frahsek (Mitte) und Autorin Sabine Rennefanz (rechts).
Foto: Sebastian Haas | Im Gespräch mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Würzburg, Petra Müller-März (links) waren Familientherapeutin Stefanie Frahsek (Mitte) und Autorin Sabine Rennefanz (rechts).
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 26.03.2023 03:26 Uhr

Nach drei Jahren Corona-Pandemie war es aus Sicht des Würzburger Frauenbündnis zum Internationalen Frauentag nötig, mit Autorin Sabine Rennefanz Bilanz zu ziehen. "Frauen und Kinder zuletzt. Wie Krisen gesellschaftliche Gerechtigkeit herausfordern", so der Titel des Buches, in welchem viele Facetten der Pandemie beleuchtet werden. Corona hat nicht nur die Gesundheit der Menschen angegriffen und Gesellschaft und Politik auf eine harte Probe gestellt. Auch wenn das Virus alle treffen kann, so waren die Wirkungen längst nicht für alle die gleichen. "Die Arbeit von Männern wurde als systemrelevant eingeordnet, die von Frauen nicht. Die im Grundgesetz verankerte Gleichheit aller wurde über Bord geworfen", meint Sabine Rennefranz und ergänzt: "Krisen gehen zu Lasten von Frauen, Kindern und vor allem Alleinstehenden; die ökonomische Unabhängigkeit als Schlüssel zur Gleichberechtigung gerät mehr und mehr unter Druck." Rennefanz berichtete dabei auch von ihren eigenen Erfahrungen als Mutter zweier Kinder und warf die Frage auf, warum die psychische Belastung bei der Organisation von Care-Arbeit nur ein Problem von Frauen zu sein scheint und Väter zumeist ihre eigene Rolle in Haushalt und Kinderbetreuung überschätzen. Stefanie Frahsek von der städtischen Erziehungsberatungsstelle berichtete von ihren Erfahrungen: "Wir haben zu tun mit sozial ängstlichen Jugendlichen, solchen, die nicht mehr in die Schule gehen, mit Gaming-Sucht oder Sinnkrisen infolge weltweiter Kriege und Konflikte, die zeitlich ineinander übergehen." Und ihr dringender Appell: "Wäre es nicht längst an der Zeit, den Kindern und Jugendlichen zu danken, die sich größtenteils sehr verantwortungsbewusst verhielten und es nicht dabei zu belassen, dass aus heutiger Sicht viele der Einschränkungen gar nicht hätten sein müssen?" Für Sabine Rennefanz jedenfalls hat die Krise Frauen politisiert und es werden mehr und mehr kritische Fragen gestellt, in der Familie, bei der Arbeit und an die Politik. "Manches kommt nicht mehr zurück, und vielleicht ist das nicht das Schlechteste". Ihr Wunsch: Ein Wahlrecht für alle, das auch Kinder einbezieht, wird für mehr Generationengerechtigkeit sorgen.

Von: Stephanie Böhm (Leiterin Akademie Frankenwarte)

Volles Haus im Foyer des Kulturspeichers bei der gemeinsamen Veranstaltung des Würzburger Frauenbündnis.
Foto: Sebastian Haas | Volles Haus im Foyer des Kulturspeichers bei der gemeinsamen Veranstaltung des Würzburger Frauenbündnis.
 
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