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Thüngersheim
Franz Erich Kollroß will Bürgermeister werden
Franz Erich Kollroß (Mitte) will Bürgermeister in seiner Heimatgemeinde Thüngersheim werden. Nach der Nominierung durch die CSU-Mitglieder gratulierten als erste die Ortsvorsitzende Monika Bauer und der Kreisvorsitzende Thomas Ebert.
Foto: Matthias Ernst | Franz Erich Kollroß (Mitte) will Bürgermeister in seiner Heimatgemeinde Thüngersheim werden. Nach der Nominierung durch die CSU-Mitglieder gratulierten als erste die Ortsvorsitzende Monika Bauer und der ...
Matthias Ernst
 |  aktualisiert: 25.08.2019 02:10 Uhr

Das Kandidatenkarussell um den Posten des frei werdenden Bürgermeistersessels in der Weinbaugemeinde fängt langsam an, Fahrt aufzunehmen. Nachdem der bisherige Amtsinhaber Markus Höfling zur nächsten Wahl am 15. März 2020 nach zwölfjähriger Amtszeit nicht mehr antreten wird (wir berichteten), muss ein neues Gesicht gefunden werden.

Michael Röhm von der Bürgerbewegung wurde bereits zum Kandidaten gekürt, nun oblag es dem CSU-Ortsverband einen eigenen Kandidaten zu präsentieren, was mit Franz Erich Kollroß auch gelang. Bisher waren beide Organisationen mit einer gemeinsamen Liste zu den vergangenen Kommunalwahlen angetreten. Das wird 2020 anders sein. Zum einen verbietet die Gemeindewahlordnung solche Verbindungen, zum anderen hat man sich auch inhaltlich voneinander entfernt. Im Frühstücksraum der Pension Wein-Träume kamen nun die CSU-Mitglieder und interessierte Bürger zusammen, um den Kandidaten für das Bürgermeisteramt zu küren.

Dabei konnte Ortsvorsitzende Monika Bauer mit einem Novum aufwarten. Zur Versammlung waren alle eingetragenen Mitglieder gekommen. Das gab es bisher noch nie, freute sie sich und diese Bekundung der Stärke flößte auch dem CSU-Kreisvorsitzenden Thomas Ebert Respekt ein. Seine Reaktion: "Wenn man zusammenhält, kann man auch gewinnen".

Bekanntlich will Ebert bei der Wahl 2020 Landrat werden, auch wenn es ihm schwer gefallen sei, sein Amt als Bürgermeister von Kürnach dann abgeben zu müssen. 

Franz Erich Kollroß ist in der Thüngersheimer Lokalpolitik kein Unbekannter. Seit seinem Zuzug 1999 engagiert sich der studierte Jurist aus der mittelfränkischen Stadt Spalt in seiner neuen Heimat. Von 2002 bis 2014 war er bereits im Thüngersheimer Gemeinderat vertreten, in der jetzigen Wahlperiode scheiterte er an dem Verhältniswahlrecht, das vor allem kleinere Gruppierungen bevorzugt. Kollroß war auch Fraktionsvorsitzender seiner Fraktion in der ersten Amtszeit von Bürgermeister Höfling und damit an vielen Projekten federführend beteiligt, die Thüngersheim fit machen sollten für die Zukunft. Vor allem beim Bau der Sporthalle, der Sanierung beziehungsweise beim Neubau der Schule, der Initiierung der WeinKulturGaden und erste Bauabschnitt der Altortsanierung habe er intensiv mitgearbeitet.

Doch damit nicht genug. Obwohl er schon 64 Jahre alt ist, hat Franz Erich Kollroß noch Visionen. Er möchte Thüngersheim zu einem "quicklebendigen Wein-Kultur-Ort mit hoher Wohnqualität und umfassendem Freizeitwert" formen. Dafür müsse bezahlbarer und lebenswerter Wohnraum geschaffen werden, neue gastronomische Betriebe angesiedelt und die Grundversorgung mit Bäcker, Metzger und Lebensmitteln gesichert werden. Thüngersheim soll sich zukünftig als "Heimat" präsentieren. Aber nicht als verklärter romantischer Begriff, sondern als Ort der Geborgenheit, der Sicherheit, der Tradition, der Natur und Landschaft und vor allem der Überschaubarkeit und Gemeinschaft.

Letztere ist Kollroß besonders wichtig, zumal er sich seit vielen Jahren in den örtlichen Vereinen engagiert. Egal ob Partnerschaftsverein, Sportverein oder WeinKulturGaden, überall ist Kollroß aktiv. Dazu ist er Vorsitzender des Freundeskreises des Mozartfestes in Würzburg und schaffte es im vergangenen Jahr, Thüngersheim als Außenspielort zu etablieren.

"Kommunalpolitik ist mein ganz großes Hobby", beschreibt der Leiter der Rechtsabteilung eines großen Versicherungsberaters seinen Antrieb, sich als Bürgermeisterkandidat aufstellen zu lassen. Er will die Zukunft Thüngersheim aktiv gestalten und erntete dafür von den Mitgliedern der CSU 100 Prozent Zustimmung bei der Nominierung.

 
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  • Luigi171
    Da wünsche ich doch Glück und Erfolg. Hauptsache, die Winzerlobby wird nicht weiter bedient - so meine Hoffnung. Die Punkte unter dem Stichwort "Heimat" sind ein Hoffnungsschimmer und könnten endlich die eigennützige Grundhaltung der Alteingesessenen aufbrechen und die Gemeinde voranbringen. Bisher haben die meisten Grundbesitzer, viele Winzer und innovationsfernen Mitbürger nur ihre persönlichen Pfründe gepflegt. Gemeinwohl und Verständnis für Weiterentwicklung ist hier leider immer noch mangelhaft entwickelt. Die wenigen positiven Dinge der letzten Jahre sind Herrn Höfling und einem Gemeinderat mit deutlich verringerter Winzerlobby zu verdanken. Trotzdem, die unsäglichen Entscheidungen und Versäumnisse der früheren Jahre haben leider noch immer ihre Wirkung. Es gibt viel zu tun - packen Sie es an Herr Dr. Kollroß.
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