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Frag-würdig: Leidenschaft für Architektur
Brückner       -  Ausgezeichnet: Christian Brückner
Foto: Brückner | Ausgezeichnet: Christian Brückner
Das Gespräch führte MANUELA GÖBEL
 |  aktualisiert: 19.10.2007 03:07 Uhr

würzburg Mit der Auszeichnung „Best architects 08“ für die Umgestaltung des Heizkraftwerks haben die Architekten Christian Brückner und Peter Brückner einen weiteren Preis erhalten. Das Büro mit Sitz in Tirschenreuth und Würzburg hat derzeit 25 Mitarbeiter. Die Brüder Brückner gehören zu den erfolgreichsten Architekten in Süddeutschland.

Frage: Für den Kulturspeicher haben Sie zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen erhalten. Ist ein weiterer Preis noch etwas Besonderes?

Christian Brückner: Diese Auszeichnung für das beste Industriegebäude im deutschsprachigen Raum ist eine wirkliche Überraschung und gibt uns Kraft, unseren architektonischen Weg weiter zu gehen. Aber genauso freuen wir uns, dass das neu gestaltete Heizkraftwerk und der Kulturspeicher von den Würzburgern angenommen werden. Hochzeitspaare lassen sich inzwischen nicht nur im Hofgarten, sondern auch auf der Hafentreppe fotografieren. Was will man als Architekt mehr?

Beim Thema Kulturspeicher leuchten Ihre Augen. War das 18,5-Millionen-Euro Projekt bislang Ihr größtes?

Brückner: Ja, aber vor allem war es unser Schlüssel-Projekt. Mit ihm begann die Zusammenarbeit zwischen meinem Bruder und mir. Es war für uns wunderbar, dass wir dieses Projekt umsetzen durften. Der Erfolg des Kulturspeichers war der Ausgangspunkt unseres architektonischen Werdegangs. Mit diesem Rückenwind haben wir es geschafft, neue Bauaufgaben und Wettbewerbe mit der gleichen Leidenschaft umzusetzen und weitere wichtige Projekte zu realisieren. Es ist schön zu sehen, dass es nicht nur Architekten aus Großstädten möglich ist, sich einen überregionalen Namen mit qualitätsvoller Architektur zu machen.

Dabei gilt Würzburg ja eigentlich nicht als einfaches Pflaster für Architekten.

Brückner: Das sehe ich nicht so. In den letzten zehn Jahren hat sich die Stadt mit interessanten Bauten zu einer Adresse für moderne Architektur entwickelt. Kontroverse Diskussionen wie in Würzburg gibt es überall. Mit der Stadtgeschichte muss man feinfühlig umgehen. Genauso wichtig erscheint mir aber, dass in der Arbeit Herzblut steckt, das soll man sehen und spüren.

Unter anderem haben Sie in Bad Kissingen, Regensburg und Nürnberg gebaut. Wie andere renommierte Kollegen in Asien zu arbeiten reizt Sie nicht?

Brückner: Wir sind in China aus dem Flugzeug gestiegen und haben gemerkt: Das ist nicht unsere Kultur. Diese fremde Kultur zu verinnerlichen, ist eine sehr schwere Aufgabe. Dort etwas zu bauen, wäre nur ein „Überstülpen“ unserer Vorstellungen. Uns aber reizt das Einbinden, das Einfügen in ein Stadtbild.

Was würde Sie denn in Würzburg reizen? Sie haben hier Ihr festes Büro, wohnen in der Stadt, fehlt nur noch das nächste schöne Projekt . . .

Brückner: An den aktuellen Beispielen wie dem Neubau für s.Oliver am Oberen Markt und des Hochhauses in der Augustinerstraße, erkennt man, dass sich Würzburg weiter entwickelt und noch viel Potenzial hat. Da gibt es für uns in der Zukunft sicherlich noch Spannendes und Interessantes zu tun.

 
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