Anlässlich des 200. Geburtstages des Fotopioniers Carl Albert Dauthendey wird im November 2019 eine internationale Tagung in Würzburg stattfinden. Wer Fotos oder andere Dokumente von dem Fotografen hat, kann sich melden.
Carl Albert Dauthendey gilt einigen Forschern als der „erste deutsche Fotograf“. Anlässlich seines 200. Geburtstages werden das Institut für Kunstgeschichte der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) und das Museum für Franken vom 4. bis 6. November eine Tagung veranstalten, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Tagung findet im Burkardushaus, Am Bruderhof 1, in Würzburg statt. „Ich betrachte Dauthendey als den bedeutendsten Bildkünstler Würzburgs des 19. Jahrhunderts, und wir müssen ihn in dieser historischen Position wieder sichtbar machen“, sagt Professor Eckhard Leuschner vom Lehrstuhl für Neuere und Neueste Kunstgeschichte an der Uni Würzburg.
Dauthendey hat nach Anfängen in Leipzig und Dessau in den 1840er- bis 1860er-Jahren in St. Petersburg als „Society-Photograph“ gearbeitet, bevor er Mitte der 1860er-Jahre nach Würzburg kam und dort bis kurz vor seinem Tod 1896 ein Studio für Porträtfotografie betrieb.
Auch in Würzburg behielt er die kyrillischen Lettern in seinem Logo und firmierte als „Carl Albert Dauthendey aus St. Petersburg“. Weil es – anders als in Frankreich – keine einzige Autobiographie eines deutschen Fotopioniers des 19. Jahrhunderts gibt, ist das aus den Erinnerungen von Carl Albert Dauthendey gespeiste Buch „Der Geist meines Vaters“ (1912) von seinem Sohn, dem Dichter Max Dauthendey, eine kostbare Quelle der deutschen Fotogeschichte, aus der unter anderen Walter Benjamin immer wieder zitierte. Auch diesem Buch wird sich die Tagung widmen.
Wer Fotobestände aus der Produktion Dauthendeys oder andere Dokumente zu ihm und seiner Familie besitzt, kann sich bei Eckhard Leuschner am Institut für Kunstgeschichte per Telefon oder E-Mail melden, Tel.: (0931) 31-85385, eckhard.leuschner@uni-wuerzburg.de