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Prosselsheim
Forstbetriebsplan und Wasserzweckverband
Rund 200 Hektar Wald besitzt die Gemeinde Prosselsheim. Den Forstbetriebsplan 2022 hat der Gemeinderat nun verabschiedet.
Foto: Irene Konrad | Rund 200 Hektar Wald besitzt die Gemeinde Prosselsheim. Den Forstbetriebsplan 2022 hat der Gemeinderat nun verabschiedet.
Irene Konrad
 |  aktualisiert: 27.02.2022 02:25 Uhr

Eine Reihe von Beschlüssen hatte der Gemeinderat in Prosselsheim zu treffen. Alle fielen einstimmig aus. Dabei standen mit den Abstimmungen zum Forstbetriebsplan 2022 oder der Zustimmung zur Gründung eines Trinkwasserzweckverbands durchaus spannende Diskussionspunkte auf der Tagesordnung.

Der Forstbetriebsplan ist in der Gemeinderatssitzung am 24. Januar schon einmal im Prosselsheimer Rat besprochen und dann vertagt worden. Damals hat es laut Bürgermeisterin Birgit Börger "einige Punkte gegeben, zu denen wir nicht ganz zustimmen konnten".

Förster German-Michael Hahn und die Behördenvertreter beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sind auf die Einwände eingegangen. Bei Gesprächen im Gemeindewald und im Amt waren neben Bürgermeisterin Börger deren beide Stellvertreter Rainer Landauer und Bernhard Friedrich dabei. Der Forstbetriebsplan für den 200 Hektar großen Gemeindewald sei jetzt "entsprechend ergänzt worden".

Es ging um Punkte wie die Zaunkontrolle in Eigenregie, Mulcharbeiten von Waldwegen oder welches Holz genau geschlagen werden soll. Im Sommer oder Herbst ist wieder eine Waldbegehung mit dem Förster geplant. Insgesamt gebe es den Wunsch nach einer engeren Zusammenarbeit. "Die Kommunikation soll deutlich besser werden", hob der zweite Bürgermeister Landauer hervor.

Weiterhin stark interessiert ist der Prosselsheimer Gemeinderat an der Gründung eines Zweckverbands zur technischen Betriebsführung kommunaler Wasserversorgungsanlagen. Der Lenkungsausschuss der kommunalen Allianz Würzburger Norden habe sich in seiner Sitzung Anfang Februar erneut damit befasst. Weil für die Wasserversorgungsanlagen in der Gemeinde künftig Fachpersonal nötig ist, besteht für die Prosselsheimer Handlungsbedarf.

"In den letzten Jahren haben wir es sträflich vernachlässigt, unsere Wasserschieber regelmäßig zu überprüfen."
Bernhard Friedrich, Dritter Bürgermeister

Vergleichszahlen konnte Bürgermeisterin Börger den Ratsmitgliedern nicht vorlegen, obwohl es Fragen dazu im Gremium gab. Was kostet eine Rufbereitschaft und wer bietet sie an? Wie oft kommt ein Wasserrohrbruch durchschnittlich vor? Wie viel Personal würde im neu zu gründenden Wasserzweckverband benötigt und welche Aufgaben übernimmt es konkret? Wiegen Synergieeffekte in einem künftigen Verband die Kosten für eine individuelle Einzellösung auf?

Kathrin Schneider war sich mit Börger einig darüber, "dass uns nichts anderes übrig bleibt, als die Zustimmung zu einem Wasserzweckverband." Die Gemeinde könne bei Wasserrohrbrüchen nicht dauerhaft auf die aktuelle Amtshilfe der Gemeinde Bergtheim setzen. Sie funktioniere zwar bestens. Aber zur Trinkwasserversorgung gehöre mehr als das reine Aufdrehen des Wasserhahns für den Ortsbereich an der Übergabestelle des Fernwassers.

"In den letzten Jahren haben wir es sträflich vernachlässigt, unsere Wasserschieber regelmäßig zu überprüfen", gestand dritter Bürgermeister Friedrich. "Wir müssen uns neu positionieren. Die Rufbereitschaft löst unser Problem nicht", mahnte Gemeinderat Rainer Eberth ein etwa längst beschlossenes Digitalisierungskataster an. Für Gemeinderat Carsten Stibbe ist es als Vertreter der Bürgerinnen und Bürger wichtig, "bei einer Abstimmung solcher Reichweite die Kosten zu vergleichen".

Zugestimmt hat das gremium letztlich deshalb so einmütig, weil Bürgermeisterin Börger versicherte, dass eine Arbeitsgruppe erst dann konkrete Zahlen zum Vergleichen ermitteln könne, wenn die künftige Größe des Wasserzweckverbands in der Allianz Würzburger Norden feststehe. Mit dabei sind voraussichtlich die Gemeinden Bergtheim, Oberpleichfeld, Prosselsheim, Eisenheim und Güntersleben.

Die Arbeitsgruppe werde als ersten Schritt einen Satzungsentwurf erarbeiten und vorlegen. Diese Satzung werde im Gemeinderat besprochen und könne noch ausgefeilt werden. Erst dann entscheidet das Gremium, ob die Gemeinde Prosselsheim dem Wasserzweckverband beitritt oder nicht. "Wir haben also noch Ausstiegsmöglichkeiten", stellten die Gemeinderäte Carsten Stibbe und Christian Bach klar.

Mit dem Beschluss zum Willen der Gründung eines Wasserzweckverbands wurde die Gemeinde Bergtheim stellvertretend für alle beteiligten Kommunen gebeten, einen Förderantrag bei der Regierung von Unterfranken zu stellen. Die Gründungskosten für einen Trinkwasserzweckverband werden hoch bezuschusst.

 
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