
Sichtlich beeindruckt war der Landtagsabgeordnete Felix von Zobel (FW) aus Ochsenfurt beim Besuch von Prof. Dr. Klaus Schilling im Zentrum für Telematik (ZfT) auf dem Würzburger Hubland. Das ZfT ist einer der europäischen Pioniere im Bereich der Kleinstsatellitenformationen und gilt als national führendes Forschungsinstitut auf diesem Gebiet. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung des Abgeordnetenbüros von Felix von Zobel (MdL) entnommen.
Es gibt bereits mehrere vom ZfT koordinierte Leuchtturmprojekte im internationalen Bereich. Kern der Arbeit ist die Entwicklung von praxistauglichen, interdisziplinären Lösungen aus den Teilgebieten Telekommunikation, Automatisierung und Informatik – und dies speziell auch auf dem Fachgebiet der Raumfahrt. Und hier geht es vor allem um die Anwendung von Kleinstsatelliten in Schwärmen. Diese Tendenz zu Miniaturisierung und Cloud-Zusammenarbeit ist ein internationaler Trend mit großen Wachstumschancen, wie mehrere renommierte Zukunftsforscher und Wirtschaftsinstitute vorhersagen.
Der nächste Schritt auf dem Weg in die industrielle Umsetzung wäre es nun, eine Forschungsfabrik zu errichten, in welcher die Grundlagen für eine Serienproduktion erarbeitet, getestet und optimiert werden können. Dies gibt es bisher in Europa noch nicht. Beim ZfT ist der Startschuss dazu bereits im Oktober 2022 erfolgt, als im Wettbewerb um die vom Bundestag dafür genehmigten Sondermittel der Großteil an das ZfT vergeben wurde. Hier wurde vor allem Personal und Geräte gefördert.
Geeignetes Gebäude wird benötigt
Auch von Bayern wurden schon Satelliten für Biomonitoring, vor allem für die Forstwirtschaft, beauftragt. Um die "Forschungsfabrik Kleinsatelliten" wirklich in Gang zu bekommen, wird dringend ein geeignetes Gebäude für komplexe Weltraumtests benötigt, wie es in anderen Ländern wie USA und China bereits gefördert wird. Die dafür benötigten 60 Millionen Euro sind bereits bei der Staatsregierung beantragt. "Aber die wartet leider immer noch ab – obwohl der europäische Bedarf klar ist und das Projekt seitens Industrie, Wissenschaft und Politik eine breite Unterstützung hat!", so Schilling zur aktuellen Situation.
Hier bestehe durch die Forschungsvorarbeiten der letzten Jahre noch die Chance für Würzburg und Bayern, in diesem wirtschaftlichen Wachstumsmarkt in aussichtsreichen Bereichen mit dabei zu sein. Es werde vorhergesagt, dass er die Größenordnung der weltweiten Automobilindustrie in den nächsten 20 Jahren einnehmen werde. "Aber der Zug fährt gerade ab", so Schilling. Denn Länder wie China und die USA hätten die Zeichen der Zeit schon erkannt und investierten hier massiv.
Wesentliche Stärkung
Felix von Zobel hält fest: "Bayern will das 'Space Valley Europas' sein und gibt hier bereits viel Geld aus. Aber eine Konzentration in Oberbayern, das heißt eine Vernachlässigung des innovativen Forschungsstandorts Würzburg ist nicht akzeptabel, zumal hier die entscheidende Pionierarbeit geleistet wurde und weiterverfolgt wird – und außerdem die bewährte Kooperation und Vernetzung mit der Uni Würzburg sowie der regionalen Wirtschaft besteht." Felix von Zobel will sich in München für eine baldige, positive Entscheidung einsetzen. Es wäre eine wesentliche Stärkung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Würzburg.