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Würzburg
Forschung zur Schlafkrankheit: Memento-Preis für Markus Engstler von der Uni Würzburg
Für seine Leistungen in der Grundlagenforschung zum Erreger der Schlafkrankheit ausgezeichnet: Das Bild zeigt (von links) Laudator Klaus Brehm mit Preisträger Markus Engstler.
Foto: Joerg Schaaber | Für seine Leistungen in der Grundlagenforschung zum Erreger der Schlafkrankheit ausgezeichnet: Das Bild zeigt (von links) Laudator Klaus Brehm mit Preisträger Markus Engstler.
Bearbeitet von Tabea Goppelt
 |  aktualisiert: 05.11.2022 02:40 Uhr

Für seine Leistungen in der Grundlagenforschung zum Erreger der Schlafkrankheit wurde Markus Engstler vom Biozentrum der Universität Würzburg mit dem Memento Forschungspreis 2022 ausgezeichnet. Das geht aus einer Pressemitteilung der Universität Würzburg hervor, aus der die folgenden Informationen entnommen sind. 

Die meisten Fälle der Schlafkrankheit treten in Ländern südlich der Sahara auf, vor allem in entlegenen ländlichen Gegenden. Ihre Erreger, sogenannte Trypanosomen, werden durch die Tsetsefliege übertragen. Zugleich bilden Wild- und Nutztiere wichtige Reservoirs für die Parasiten.

Für seine langjährige Forschung an dem Erreger wurde jetzt Markus Engstler mit dem Memento Forschungspreis 2022 ausgezeichnet. Engstler ist Inhaber des Lehrstuhls für Zoologie I (Zell- und Entwicklungsbiologie) an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. 2019 war er Mitbegründer des Deutschen Zentrums für die sektorübergreifende Bekämpfung Vernachlässigter Tropenkrankheiten.

Zu wenig Forschung an vernachlässigten Krankheiten

Bei der Preisverleihung am 20. Oktober in Berlin wies Engstler auf eine besorgniserregende Dynamik hin: "Vernachlässigte Krankheiten wie die Schlafkrankheit, welche derzeit nicht in sehr großen Fallzahlen auftritt, werden kaum oder gar nicht mehr erforscht. Neue Medikamente und Therapien können aber ohne ein grundlegendes Verständnis von Erreger und Krankheit nicht entwickelt werden und dieses Know-how geht unwiederbringlich verloren."

Das One-Health-Konzept sei zwar in aller Munde, aber die große Gefahr der Übertragung weiterer Trypanosomenarten von Tieren auf den Menschen – nicht zuletzt getrieben durch den globalen Wandel – werde weitgehend ignoriert. "Zudem stellen asymptomatische Infektionen ein unkontrollierbares Risiko dar, denn wir wissen quasi nichts über sie", erläutert Engstler.

Die Pharmaindustrie sehe dieses Arbeitsfeld nicht als lukrativ genug an, weshalb es zu einem Marktversagen zulasten der Patientinnen und Patienten komme. Deshalb spiele öffentliche Förderung eine elementare Rolle. "Leider ist zu beobachten, dass die Mittel für die Grundlagenforschung zu vernachlässigten Krankheiten weltweit rapide abnehmen", so Engstler. 

Mehr Bewusstsein für Gesundheit in ärmeren Ländern

Der mit 5000 Euro dotierte Memento Preis für vernachlässigte Krankheiten wurde 2022 zum neunten Mal vom Memento Bündnis vergeben, das aus Ärzte ohne Grenzen, Brot für die Welt, der Buko Pharma-Kampagne und der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe besteht. Ziel der Organisationen ist es, mehr Aufmerksamkeit für die vernachlässigten Gesundheitsbedürfnisse von Menschen in ärmeren Ländern zu schaffen.

Kontakt zu Prof. Dr. Markus Engstler, Lehrstuhl für Zoologie I, unter Tel.: (0931) 3180060 oder per Mail an markus.engstler@biozentrum.uni-wuerzburg.de

 
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