Warum brechen verhältnismäßig viele ausländische Studierende ihr Studium an einer deutschen Hochschule ab? Dieser Frage geht ein gemeinsames Forschungsprojekt der Universitäten Würzburg und Leipzig nach.
Einer Studie zufolge geben über 40 Prozent der Bachelor-Studenten, die nicht aus Deutschland stammen, ihr Studium vorzeitig auf – „das ist eine immens hohe Zahl“, findet Wolfgang Lenhard vom Lehrstuhl für Psychologie IV der Uni Würzburg.
Ziel: Hohe Abbruchquote verringern
Laut Pressestelle will Lenhard den Ursachen nachgehen und Maßnahmen herausfinden, um die hohe Abbruchquote zu verringern. Unter allen Studenten bringen nach letzten Erhebungen fast 30 Prozent ihr Bachelor-Studium nicht zu Ende.
600 Studierende mit ausländischen Wurzeln wollen Lenhard und seine Leipziger Linguistik-Kollegin Dr. Katrin Wisniewski bis zu drei Jahre begleiten. Gute Sprachkenntnisse sind eine wichtige Voraussetzung für Erfolg im Studium – aber nicht nur das: Auch die ungewohnte Studienkultur dürfte Einfluss haben.
„Müssen sich gut strukturieren können“
So ist das Studium selbst in manchen europäischen Ländern verschulter als in Deutschland. „Sie müssen sich gut strukturieren können“, sagt Lenhard über die Studenten. Sogenannte „Bildungsausländer“ mit Abitur oder Abschluss außerhalb Deutschlands oder Geflüchtete hätten das in ihren Bildungssystemen oft nicht gelernt.