zurück
Förderschule zieht demnächst um
Frickenhausen/Sommerhausen Die Außenstelle der Förderschule in Frickenhausen wird mit Beginn des kommenden Schuljahrs nach Sommerhausen verlegt. Für die Grundschule in Frickenhausen hat das wahrscheinlich keine Auswirkungen.
Von unserem Redaktionsmitglied Gerhard Meissner
 |  aktualisiert: 03.12.2006 22:29 Uhr
Für den Sommerhäuser Bürgermeister Fritz Steinmann ist die Entscheidung des Kreisausschusses vom Montag ein großer Erfolg. Seit Monaten hatte er sich vehement darum bemüht, eine Folgenutzung für sein verwaistes Schulhaus zu finden. Die Sommerhäuser Hauptschule war zum Ende des vorigen Schuljahres aufgelöst worden.

Zur Hilfe sind ihm dabei die Lehrer und Eltern aus der Frickenhäuser Außenstelle der landkreiseigenen Rupert-Egenberger-Förderschule gekommen. Der Zustand der Außenstelle, insbesondere des Pavillons, der Mitte der 70er Jahre dort nur als Provisorium errichtet worden war, galt in den Augen der Schulaufsicht als nicht mehr hinnehmbar. Selbst die notdürftige Sanierung hätte mindestens 40 000 Euro gekostet.

Lehrer und Elternbeirat hatten deutlich gemacht, dass die Rahmenbedingungen in Sommerhausen wesentlich besser sind. Diese Einschätzung machten sich die im Kreisausschuss vertretenen Fraktionen bei ihrem einstimmigen Beschluss für die Verlegung zu eigen.

Bei den ersten Beratungen zu dem Thema hatten die jährlichen laufenden Kosten noch deutlich gegen einen Umzug gesprochen. 42 000 Euro wurden für Frickenhausen kalkuliert; knapp 90 000 Euro für Sommerhausen. Doch der Markt Sommerhausen hat erhebliche Zugeständnisse gemacht. So sollen Reinigung und Hausmeisterdienste von der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden, wie im Kreisausschuss berichtet wurde. Das macht allein 30 000 Euro jährlich aus.

Auch die Turn- und Sportgemeinde Sommerhausen möchte von der Verlegung der Außenstelle profitieren, weil sie ihre Sporthalle bislang für den Schulsport vermieten und damit einen Großteil ihrer laufenden Kosten decken konnte. Mit 6000 Euro hatte die TSG die Mitbenutzung der Sportanlagen in Rechnung gestellt und war im zweiten Anlauf auf 4200 Euro runtergegangen.

Das letzte Wort darüber, ob der Verein seine Halle auch an den Landkreis vermieten kann, ist allerdings noch nicht gefallen, denn es steht auch zur Diskussion, die Schüler mit dem Bus zu den landkreiseigenen Sportanlagen nach Ochsenfurt zu fahren.

Für den Landkreis stellt sich nun die Frage, wie sie mit ihrem maroden Pavillon in Frickenhausen verfahren soll. Rund 100 000 Euro würde der Abriss kosten, hat das Kreisbauamt ausgerechnet. CSU-Fraktionschef Manfred Ländner schlug vor, das Fertigteil-Bauwerk kostenlos der Marktgemeinde Frickenhausen anzubieten.

Der Frickenhäuser Gemeinderat hatte sich eindeutig gegen die Verlegung ausgesprochen. Dabei ging es nicht zuletzt um die Befürchtung, eine Schließung der Förderschule könnte sehr schnell auch den Bestand der Frickenhäuser Grundschule gefährden. Deren Schließung wegen zu weniger Erstklässer konnte im vergangenen Schuljahr gerade noch abgewendet werden.

Entwarnung in dieser Frage gibt es vom Leiter der Schulabteilung an der Regierung von Unterfranken, Jürgen Röhling. Für den Zeitraum von sechs Jahren könne die Zukunft der Grundschule als gesichert angesehen werden, sagte er am Montag auf Nachfrage. Die Verlegung der Förderschule habe darauf keinen Einfluss. "Mein Versprechen steht: Lassen wir die Kirche im Dorf, und auch die Schule, wenn es irgendwie geht", so Röhling.

Die Gemeinde Frickenhausen steht nun vor der Frage, was sie mit den freigewordenen Schulräumen anfängt und wie sie die Mietausfälle verkraftet. Rund 14 000 Euro hat der Landkreis bisher jährlich als Miete und Erbbauzins an die Gemeinde überwiesen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top