In der Gemeinde Kist geht es zwei Wochen vor der Kommunalwahl weiter heftig zur Sache. Im Blickpunkt: Bürgermeister Volker Faulhaber (SPD), den die CSU und die BfK (Bürger für Kist) wegen Fahrtkosten-Abrechnungen, Kfz-Leasing und einer angeblichen Dienstwohnung im Rathaus attackiert hatte (wir berichteten). Faulhaber selbst hat die Vorwürfe zurückgewiesen.
Vier Gemeinderäte hatten Anzeige gegen ihn erstattet. Von der Würzburger Staatsanwaltschaft wurde die Weiterverfolgung wegen Steuervergehen und Untreue vor einem guten Jahr gegen eine Geldauflage von 1750 Euro eingestellt.
Nun ist dieser Tage ein anonymes Flugblatt in der Gemeinde verteilt worden, das den Bürgermeister persönlich angreift und ihn unter anderem als „kriminell“ bezeichnet. Ein Verfasser gibt sich nicht zu erkennen. Allerdings wird auf dem A 4-Blatt das Logo „Gemeinsam. Zukunft für Kist!“ von CSU, BfK und FWK verwendet – was den Eindruck erweckt, das Pamphlet stamme von diesen Gruppierungen.
Dies bestreitet CSU-Ortsvorsitzender und Bürgermeister-Kandidat Sebastian Scheder mit aller Vehemenz. Er hat sich per Rundmail an Vereinsvorstände und Gewerbetreibende gewandt und sich von dem Flugblatt distanziert. „Wir vermuten, dass der Absender sich hier am Vereinsvorständeverzeichnis sowie am Firmenverzeichnis bedient hat, die jeweils auf der Gemeinde-Website abrufbar sind“, erklärt sich Scheder den bekannt gewordenen Empfängerkreis.
Scheder spricht von „Heckenschützen-Aktionen“, die sich verbieten, wenn man fair mit dem Mitbewerber umgehe. Wörtlich schreibt der CSU-Chef: „Ich weise jede Urheberschaft an diesem Schreiben oder die Kenntnis des Verfassers ausdrücklich von mir!“ Er werde weiterhin einen fairen und sachlichen Wahlkampf führen. „Ich kämpfe mit offenen Visier und unterzeichne es auch, wenn ich etwas von mir gebe.“ Wegen der unbefugten Nutzung des gemeinsamen Logos behalte man sich rechtliche Schritte gegen den Verfasser vor.