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Würzburg
Fliegerbombe auf dem Gelände von Koenig & Bauer entdeckt: So war die Lage vor Ort
Fundort des Blindgängers auf dem Werksgelände in Würzburg ist abgesichert. Entschärfung der Bombe soll am Freitagnachmittag beginnen. Wohnhäuser und Betriebe müssen evakuiert werden.
Auf dem Werksgelände von König & Bauer wurde am Donnerstag ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Er wird an diesem Freitag entschärft. 
Foto: Silvia Gralla | Auf dem Werksgelände von König & Bauer wurde am Donnerstag ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Er wird an diesem Freitag entschärft. 
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 09.02.2024 10:35 Uhr

Am Morgen nach dem Bombenfund herrscht beim Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer in Würzburg eine angespannte Ruhe. Auf den ersten Blick läuft am Freitagmorgen auf dem Gelände normaler Betrieb, der Parkplatz vor dem Stammhaus im Würzburger Norden ist gut gefüllt. Im Hintergrund allerdings herrscht bei den Verantwortlichen große Betriebsamkeit: Es läuft die Koordinierung der Evakuierung, die für den frühen Nachmittag geplant ist, wie Dagmar Ringel, Leiterin der Kommunikationsabteilung der Koenig & Bauer AG bestätigt. "Die Lage ist im Griff", sagt sie. Das Unternehmen arbeite eng mit dem Katastrophenschutz zusammen. Der Fundort des Blindgängers ist abgesichert und werde bewacht.

Das Firmengebäude der Koenig & Bauer AG in Würzburg am Freitagmorgen.
Foto: Achim Muth | Das Firmengebäude der Koenig & Bauer AG in Würzburg am Freitagmorgen.

Am Nachmittag muss das komplette Firmengelände geräumt werden. Auch Anwohner im Stadtteil Dürrbachau werden ihre Häuser verlassen müssen. Gegen 15 Uhr soll mit der Entschärfung der Fliegerbombe begonnen werden. Dann werden auch die Eisenbahnstrecke Würzburg – Aschaffenburg sowie die B27 gesperrt werden, mit größeren Verkehrsbehinderungen muss gerechnet werden.

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Am Donnerstagnachmittag war bei Pflasterarbeiten auf dem Werksgelände des Druckmaschinenherstellers ein Baggerfahrer auf einen metallischen Gegenstand gestoßen. Wie ein Sprecher der Polizei bestätigte, ist mittlerweile klar, dass es sich um eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg handelt. Das habe ein Sprengmeister, der noch am Abend eingetroffen ist, zweifelsfrei feststellen können. 

Weitere Details zum Blindgänger waren der Polizei zunächst noch nicht bekannt. Fest stehe, dass für die Entschärfung in einem Sicherheitsbereich von etwa 500 Metern Wohnhäuser und Betriebe evakuiert werden müssen. 

Blindgänger soll am Freitagnachmittag entschärft werden

Am Donnerstagabend war auch Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Am späten Abend teilt er mit, dass es sich um eine 250 Pfund schwere US-Fliegerbombe handelt. Laut Mitteilung des Amts für Zivil- und Brandschutz soll die Entschärfung ab 15 Uhr rund zwei Stunden dauern. Auch, weil der Sprengmeister dafür noch spezielle Werkzeuge benötigt.

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Schuchardt bestätigt, dass im Umfeld des Blindgängers Wohnhäuser und Betriebe evakuiert werden müssen. Die Evakuierungen betreffen einen Umkreis von 500 Meter um den Fundort und müssen bis 14 Uhr erfolgt sein, die betroffene Bevölkerung wird entsprechend informiert. 

Hilfe-Hotline eingerichtet

Die Stadt Würzburg und die Feuerwehr haben eine Telefonnummer eingerichtet, bei der Bürgerinnen und Bürger Hilfe abrufen können. Darunter fallen zum Beispiel die Unterstützung beim Verlassen des Hauses und Krankentransporte. Würzburgerinnen und Würzburger können die Nummer unter 0931 / 30906600 erreichen.

 
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  • Hery.Mennig@web.de
    Ich drücke dem Sprengmeister die Daumen, dass alles gut ausgeht. Diese Kriegshinterlassenschaften werden ja immer gefährlicher je später sie gefunden werden. Respekt vor solchen Spezialisten!
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  • peterlesbub
    In dem Bereich werden wahrscheinlich noch mehr Bomben auftauchen. Der Bereich um Koebau wurde mehrmals bombardiert, da dort auch Granaten hergestellt wurden und gleichzeitig die Bahnstrecke in den letzten Kriegstagen unterbrochen werden sollte. Dass man nicht zielgenau traf hat der Zeller Altort mehrmals bitter erfahren müssen, auch die ehemalige Kaskade im Veitshöchheimer Hofgarten, direkt neben den Bahngleisen.
    Hoffen wir, das alles gut geht
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  • clubfan2@gmx.de
    und sowas legt man auf einen Freitag Nachmittag,
    wenn doch akut keine Gefahr besteht...

    die war jetzt über 70 Jahre dort rumgelegen.

    Ohne Worte...
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  • kej0018@aol.com
    @MeineZeitung2016
    Was soll das denn heißen? Wäre es Ihnen lieber, man räumt nicht und riskiert damit ziemlich viel? Wenn Sie der Meinung sind, daß alles harmlos ist, weil 70 Jahre kein Zünder ausgelöst hat, dürfen Sie gerne das dicke Ding ausbuddeln. Ich zitiere nur: Tausendmal ist nichts passiert...
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  • clubfan2@gmx.de
    Nach dieser Logik dürfte dann in diesem Gebiet überhaupt keiner arbeiten...geschweige denn wohnen...
    bevor nicht jeder Zentimeter Boden untersucht worden ist...
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  • mainpost@wegner.email
    Um das einmal kurz zusammenzufassen:
    Freitag Nachmittag ist ein perfekter Termin für die Bombenentschärfung, weil:
    1. Der Normalbetrieb des Unternehmens weniger beeinträchtigt wird als an anderen Arbeitstagen.
    2. Auch Bombenentschärfungsteams haben ein Anrecht auf ein freies Wochenende. Das sind alles Menschen (Keine Maschinen oder Roboter), manche sollen sogar Familie haben! Mit dem feinen Unterschied, dass sie ein deutlich höheres Berufsrisiko tragen als gefühlt 99% der arbeitenden Bevölkerung.
    3. Der Katastrophentourismus von Schaulustigen wird stark eingedämmt. Samstag und Sonntag hat so mancher Mensch nix besseres zu tun als: "Komm, lass uns Bombe gucken! Vielleicht/Hoffentlich rummst es!" Wie viele Ordnungskräfte wollen Sie denn, dass da anrücken müssen, damit das Gaffervolk kontrolliert werden kann?
    4. Weitere Gründe überlasse ich Ihrem vernunftbegabtem Wesen.

    Schönes 2. Adventswochenende
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  • Hery.Mennig@web.de
    Wollen Sie die Entschärfung vielleicht auf Heiligabend verschieben, weil da kaum jemand unterwegs ist? Und das nur, damit Freitagnachmittag niemand im Stau stehen muss! Sehr seltsam. Woher wollen Sie wissen, dass keine akute Gefahr besteht? Ich denke, wenn so eine Bombe evtl. schon mit der Baggerschaufel berührt wurde, steigt die Gefahr je nach Zündvorrichtung extrem an. Ob, wie und wann eine Bombe entschärft werden muss, entscheiden die Sprengmeister!!! Die (und nur die) sind die Spezialisten! Die setzen bei jeder Entschärfung für die Allgemeinheit ihr Leben auf´s Spiel.
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  • Laeufer61
    @MeineZeitung2016: Es passiert zwar...

    ...(zum Glück) selten aber leider eben immer wieder, das so ein Blindgänger explodiert und Menschenleben gefährdet.
    Äußerst zynisch sind Ihre Kommentare zu diesem Thema...
    Vorgestern gab's ja erst in München (auch bei Bauarbeiten) einen lebensgefährlich und drei weitere Verletzte, weil ein Bagger auf einen Blindgänger gestoßen ist.
    Gute Besserung den Betroffenen!
    Zitat: "Aus Sicht der Polizei ist die Explosion vor allem der Beweis dafür, dass es wichtig ist, bei der Entschärfung von Fliegerbomben zu evakuieren und Anwohner aufzurufen, ihre Häuser zu verlassen."
    Quelle u.A.: " https://www.stern.de/panorama/millionenschaden-ermittlungen-nach-bombenexplosion-in-muenchen--30982416.html "

    Zum Glück hat der Baggerfahrer bei KoeBau rechtzeitig den Blindgänger erkannt und die Arbeiten eingestellt!
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  • clubfan2@gmx.de
    und warum mussten dann die Mitarbeiter beim Köbau
    noch nen halben Tag arbeiten
    wenn es doch alles so gefährlich ist...

    Konsequent wäre gewesen
    ab dem Zeitpunkt wo man wußte da liegt ne Bombe
    alles abzuriegeln und nicht noch ne Nacht drüber zu schlafen..
    zum Glück is nix passiert und es darf zum Glück noch
    jeder seine eigene Meinung haben
    auch wenn die nicht dem Mainstream entspricht.
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  • Laeufer61
    @ MeineZeitung2016: Diese Frage...

    ..."warum mussten dann die Mitarbeiter beim Köbau noch nen halben Tag arbeiten wenn es doch alles so gefährlich ist..." sollten sie schon der Fa. Koebau stellen und nicht mir.

    Mein Kommentar bezog sich auf Ihre Bemerkung des Freitag Nachmittag und die "70 Jahre rumgelegen"
    Eine zutreffende Antwort darauf hat ja auch Mitforist @Mindfart gegeben.

    MfG und allen hier Gesundheit und ein besinnliches WE
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  • Arcus
    In München ist beim Bau der neuen Stammstrecke eine Fliegerbombe gezündet worden. In Würzburg wird eine Fliegerbombe unter dem Pflaster entdeckt. Wie gefährlich ist es in Städten die im WK II bombardiert wurden zu leben?
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  • Meinungsvertreter
    Selektive Wahrnehmung steigert nicht das Gefährdungspotenzial. Trotz tausender Entdeckungen/Entschärfungen im Jahr kommt es hierzulande sehr selten zu Unfällen oder gar Selbstentzündungen. Es ist eher traurig, dass uns diese Hinterlassenschaften noch sehr lange immer wieder beschäftigen werden.
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