"Die Prognosen für die nächsten Jahre zeigen auf, dass es immer schwieriger wird, genügend Einnahmen zu generieren, um die vielen laufenden Ausgaben decken zu können." Laut der Geschäftsführerin der Verwaltungsgemeinschaft(VG) Aub, Judith Kammleiter, die detailliert den Haushalt für 2023 in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorstellte, sollte, um den Verwaltungshaushalt in den kommenden Jahren ausgleichen zu können, in der Marktgemeinde nach weiteren Einkommensmöglichkeiten gesucht werden.
Der vom Gemeinderat verabschiedete Haushaltsplan mit einer leichten Steigerung gegenüber dem Vorjahr umfasst ein Gesamtetat von 4.186.600 Euro. Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt 2.317.600 Euro und auf den Vermögenshaushalt 1.869.000 Euro.
Entnahme aus der Rücklage
Die derzeitigen allgemeinen Rücklagen in Höhe von 1.700.000 Euro gehen nach der geplanten Entnahme von 822.000 Euro bis zum Jahresende auf 878.000 Euro zurück. Der Schuldenstand von 183.709 Euro verringert sich durch die Tilgungen von 54.075 Euro auf rund 129.635 Euro zum Ende 2023. Das entspricht einer Verschuldung pro Einwohner von 158 Euro.
Laut Judith Kammleiter ist die Zahl der Einwohner mit insgesamt 823, davon 619 in Gelchsheim, 135 in Oellingen und 69 in Osthausen, um neun Personen rückläufig gegenüber dem Vorjahr.
Das Investitionsprogramm für das laufende Haushaltsjahr ist geprägt von Baumaßnahmen. Zu den 430.000 Euro, die für die Erschließung des Baugebiets "Alter Sportplatz" vorgesehen sind, kommen 100.000 Euro für den Wasser- und 130.000 Euro für den Kanalanschluss hinzu. Der mit der Erschließung des alten Sportplatzes einhergehende Ausbau der Birken- und Sonderhöfer Straße ist mit Kosten in Höhe von 350.000 Euro angesetzt. Insgesamt 85.000 Euro sind vorgesehen für die Ausgaben im Bereich Feuerwehren in allen drei Ortsteilen.
Die für 2023 vorgesehenen 50.000 Euro für die Vorplanung der Renovierung des aus dem Jahre 1666 stammenden Rathauses sind ausgesetzt. Wie Bürgermeister Roland Nöth erläuterte, werden für die umfassende Erneuerung des Rathauses in den kommenden Jahren geschätzte Kosten in Höhe von insgesamt 1,5 bis zwei Millionen entstehen. Nach den bereits im Jahre 2020 angeschobenen Voruntersuchungen stellt sich jetzt, so der Bürgermeister, zunächst die Frage nach der Finanzierbarkeit durch die Gemeinde und der Höhe der zu erwartenden Fördermittel, bevor die Maßnahme in Angriff genommen werden kann.
Sanierung des Vereinsheims
Neben der Einrichtung von Urnengräber-Flächen in allen drei Ortsteilen mit Kosten in Höhe von 20.000 Euro, der Sanierung des Oellinger Friedhofs mit 20.000 Euro, schlagen die Änderung des Flächennutzungsplanes und die Änderung des Bebauungsplans Lerchenstraße sowie der Bebauungsplan für Gewerbegebiete in Gelchsheim und Osthausen-Süd mit insgesamt 90.000 Euro zu Buche.
Für die energetische Sanierung des Vereinsheims Oellingen sind 50.000 Euro vorgesehen sowie für die Erneuerungen von Ortsstraßen 20.000 Euro und 120.000 Euro für den Erwerb von Grundstücken und baulichen Anlagen für den Allgemeingebrauch.
Nach den Worten von Roland Nöth muss aufgrund der aktuellen finanziellen Situation bei großen Projekten genau geprüft werden, was zu welchem Zeitpunkt umgesetzt werden kann.