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Finanzielle Herausforderungen in Aub: Rücklagen schrumpfen, Kreisumlage steigt
Die Stadt Aub, hier mit Blick auf das Schloss: Für die Sanierung der Stadtmauer wird das Geld knapp
Foto: Alfred Gehring | Die Stadt Aub, hier mit Blick auf das Schloss: Für die Sanierung der Stadtmauer wird das Geld knapp
Alfred Gehring
 |  aktualisiert: 14.04.2025 02:33 Uhr

Von Verschiebungen in den Einnahmen aus der Grundsteuer aufgrund der Grundsteuerreform wusste Judith Dörfler, die Kämmerin der Verwaltungsgemeinschaft Aub (VG), dem Stadtrat zur Haushaltsberatung zu berichten. Im Saldo hat die Stadt Aub die Grundsteuer aber nicht erhöht.

Nach der Steigerung auf 49 Punkte ist die Kreisumlage die größte Ausgabe im Verwaltungshaushalt. Sie entspricht mit Euro in etwa den Einnahmen aus der Einkommensteuer. Zusammen mit der Minderung der Schlüsselzuweisungen (von 212.620 Euro im Vorjahr auf 187.100 Euro) engt dies den finanziellen Spielraum der Stadt ein, sodass notwendige Unterhalts- und Investitionsmaßnahmen immer schwieriger zu finanzieren sind. Auch die Umlage zur VG steigt leicht an, da Entnahmen aus den Rücklagen dort nicht mehr möglich sind.

Die Mindestzuführung zum Vermögenshaushalt in Höhe der Schuldentilgung von 69.400 Euro konnte mit 92.900 Euro nur erreicht werden, indem zahlreiche kleinere Ausgabenposten gestrichen wurden. Ob dies im nächsten Jahr noch einmal möglich ist, ist nach Einschätzung Dörflers fraglich. 

Als wichtigste Einnahmen im Verwaltungshaushalt listet Dörfler die Gewerbesteuer in geschätzter Höhe von einer Million Euro auf, mit einer leichten Steigerung zum Vorjahr. Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer beläuft sich auf 960.300 Euro, die Kanalgebühren auf 450.000 Euro. Die Grundsteuer B sind mit 214.600 Euro (Vorjahr 180.864 Euro) aufgeführt, die Grundsteuer A für die Landwirte mit 20.700 Euro (49.300 Euro im Vorjahr). Die Verschiebungen sind auf die Grundsteuerreform zurückzuführen, wobei die Zahlen nur vorläufig sind, da noch immer nicht alle Messbeträge endgültig bekannt sind.

Personalkosten im Bauhof sinken

Bei den Ausgaben steigt die Kreisumlage von 933.771 Euro im Vorjahr auf nunmehr 972.000 Euro. Für Unterhaltsmaßnahmen im Bereich Abwasser sind 500.000 Euro für Sanierungsmaßnahmen in Baldersheim eingestellt. Dass die Personalkosten im Bauhof von 254.211 Euro auf 192.300 Euro sinken ist mit der Umsetzung eines Mitarbeiters in die Kläranlage begründet. Dort steigen die Personalkosten demnach auch von 81.474 Euro auf jetzt 120.800 Euro.

Im Vermögenshaushalt sind die wichtigsten Einnahmen eine Rücklagenentnahme von 409.100 Euro, ein staatlicher Zuschuss von 301.200 Euro für den Erwerb von Grundvermögen sowie aus der Städtebauförderung von 72.000 Euro. Bei den Ausgaben sind für die Wasserleitung in Baldersheim 140.000 Euro, für das kommunale Fassadenprogramm 90.000 Euro und für die Modernisierung der Kläranlage 75.000 Euro vorgesehen.

Insgesamt umfasst der Verwaltungshaushalt eine Summe von 5,123 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt 1,356 Millionen Euro. Die Verschuldung des Städtchens mit seinen aktuell 1411 Einwohnern liegt demnach bei 665.618 Euro, was umgerechnet 472 Euro je Einwohner entspricht (der Landesdurchschnitt liegt bei 2926 Euro). Neue Schulden sind nicht vorgesehen.

Das Investitionsprogramm der Stadt für die Zeit bis 2028 wird geprägt von der Modernisierung der Kläranlage mit 3,191 Millionen Euro, der Modernisierung des Kanalnetzes und der Mischwasserbehandlung mit 214.607 Euro (fast 100.000 Euro davon wurden bereits verbaut) und dem Breitbandausbau von 1,4 Millionen Euro (wobei sich hier die Stadt Zuschüsse von neunzig Prozent verspricht). Gleiches gilt für den Ausbau des Hauses Ars Musica, das mit 700.000 Euro gelistet ist, dem aber Zuschüsse über das Heimatforum in gleicher Höhe gegenüberstehen.

Für den Ausbau der Pfarrscheune zum Feuerwehrhaus in Burgerroth sind 253.083 Euro vorgesehen für die Jahre ab 2026. Neu ist eine Investitionspauschale für die Grundschule, die dem Grundschulzweckverband in Erbbaurecht übereignet wurde, so dass Investitionen künftig der Zweckverband zu tragen hat.

Den Haushaltsplan, die Haushaltssatzung für 2025 sowie die Finanzplanung beschloss der Stadtrat schließlich einstimmig.

Zuschuss zum 365-Euro-Ticket sinkt

Zum 365-Euro-Ticket des Kommunalunternehmens des Landkreises für Auszubildende gab die Stadt bisher einen Zuschuss von Hundert Euro. In gleicher Höhe bezuschusste der Landkreis diese Fahrkarten, fuhr aber im Rahmen seines Sparhaushaltes für das laufende Jahr seinen Zuschuss um die Hälfte zurück.

Der Auber Stadtrat fasste in seiner jüngsten Sitzung einen identischen Beschluss und gibt ab August ebenfalls noch fünfzig Euro dazu. In Aub nutzten im vergangenen Jahr zwölf Personen dieses Ticket.

Für den Breitbandausbau wurde in nichtöffentlicher Sitzung das Ergebnis vorgestellt. Demnach muss die Stadt von den Kosten von 1,142 Millionen Euro einen Anteil von zehn Prozent tragen, entsprechend 11.426 Euro. Entsprechende Förderanträge werden erstellt und eingereicht, die Maßnahme muss innerhalb von 36 Monaten abgeschlossen werden. Mit dem eigenwirtschaftlichen Ausbau durch den Betreiber soll im kommenden Jahr im Stadtgebiet Aub begonnen werden, anschließend wird der Ausbau in den Ortsteilen mit entsprechender Förderung erfolge

Breitbandausbau in Aub: Voraussichtlicher Baubeginn im Jahr 2026
Foto: Alfred Gehring | Breitbandausbau in Aub: Voraussichtlicher Baubeginn im Jahr 2026
 
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