
Dixie-Klo und Wasser aus Vorratskanistern auf dem Giebelstadter Flugplatz sind passé. Die Wasserleitungen sind verlegt, der Kanal ertüchtigt. Zumindest ein Teil des Airparks, wie das Gewerbegebiet künftig heißen soll, ist jetzt erschlossen und soll nun flott vermarktet werden.
Die besten Filetstücke auf dem ehemaligen Kasernengelände des Giebelstadter Flugplatzes sind noch zu haben: eine Mehrzweckhalle, die Turnhalle, die Zahnklinik, weitere gut erhaltene Gebäude und viele leer stehende Flächen stehen zum Verkauf. Voll erschlossen. Den Zuschlag bekommt der Meistbietende.
Otto Mayr Bima-Management
Endlich kann Bürgermeister Helmut Krämer mal „gute Nachrichten“ zum Giebelstadter Flugplatz verkünden. Nach dem Abzug der Amerikaner Ende 2006 hatte erst die Bundeswehr dann im August 2007 die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben das 250 Hektar große Areal übernommen. Verhältnismäßig zügig ging der Verkauf des eigentlichen Flugplatzes an die Iphöfer Firma Knauf und den Markt Giebelstadt über die Bühne.
Schleppender hingegen verlief die Vermarktung des bebauten Kasernengeländes. Hier hätten sich viele gewünscht, dass die teilweise noch sehr gut erhaltenen Gebäude schneller an potenzielle Investoren verkauft werden. Doch Alt- und Kriegslasten verzögerten alles.
Auch bis ein städtebaulicher Vertrag zwischen Bima und Markt Giebelstadt zustande kam, vergingen Jahre. Anfang 2011 verkündeten beide die Einigung und den Beginn der Erschließung. Zwölf Monate später ist sie abgeschlossen. Zwischendurch ließ sich sogar ein Unternehmen am Flugplatz nieder. Weil die Wasserleitung noch nicht verlegt und der Kanal noch nicht ertüchtigt waren, mussten die Mitarbeiter vorübergehend ihre Notdurft auf dem Dixie-Klo erledigen.
Derartige notdürftige Zwischenlösungen gehören aber nun der Vergangenheit an, teilen Bima und Bürgermeister Krämer mit. Im nördlichen Bereich des Flugplatzes wurden Wasserleitungen verlegt, Fehlanschlüsse im Kanalsystem und die schlimmsten Mängel beseitigt. Auch ein Trennsystem wurde eingebaut. So wird verhindert, dass Regenwasser in den Schmutzkanal läuft. Die Flugplatz-Abwässer fließen mittlerweile auch in die Kläranlage nach Ochsenfurt, nicht mehr in die flugplatzeigene, die noch zu Wehrmachtszeiten gebaut wurde.
„1,2 Millionen Euro hat das gekostet“, sagt Otto Mayr, der bayernweit das Portfoliomanagement der Bima leitet. Rund 1,9 Millionen Euro seien bisher in diesen Bereich des Flugplatzes geflossen. Mayr klammert bei seiner Rechnung aber die Kosten für Kampfmittel und Altlasten aus. Nur so kommt er zum Ergebnis, dass durch weitere Verkäufe der Bund am Ende wohl weder etwas verdienen noch drauflegen wird.
Fünf Verkäufe kann die Bima mittlerweile auf der Habenseite verbuchen. Darunter auch die Flächen für ein Krematorium und der Bauhof, den die Gemeinde Giebelstadt erworben hat. Weitere Flächen und Daten dazu sind künftig unter der Internetadresse www.airpark-giebelstadt.de abrufbar. „Die Seite wird stets aktualisiert, so dass künftige Investoren immer auf dem Laufenden darüber sind, welche Grundstücke noch zu haben, welche reserviert oder bereits veräußert sind“, sagt Larissa Komnick, die in der Würzburger Außenstelle der Bima für den Verkauf der Grundstücke am Airpark Giebelstadt zuständig ist.