Live auf Sendung zu sein, das ist für Dominic Duzy und Hannah Schäfer immer noch eine aufregende Sache. Obwohl die angehenden Medienmanager schon alte Hasen sind. Beide studieren im siebten Semester und stehen also kurz vor Abschluss ihres Studiums.
Beide begannen im ersten Semester, sich beim FH-Radio zu engagieren. Momentan basteln sie an der Jubiläumssendung, die am kommenden Montag, 16. November ab 18.30 Uhr ausgestrahlt wird. Dann gibt es einen Rückblick auf zehn Jahre FH-Radio.
„Wir wollten den Studierenden mit dem FH-Radio ein Praxisfeld eröffnen“, sagt Helmut Göb, Leiter des Hochschulmedienzentrums, der das studentische Radioprojekt vom ersten Tag an begleitet. Vor allem Studierende des Fachs Medienmanagement, aber auch Studenten anderer Fachrichtungen und Fakultäten der Hochschule für angewandte Wissenschaft sollten beim FH-Radio Kompetenzen für ihren später Beruf erwerben. „Beim Radio muss man zeitlich exakt arbeiten“, sagt Göb. Genau 60 Minuten dauert eine Sendung. Keine Minute weniger, keine mehr. Wer beim FH-Radio mitarbeitet, lernt, Zeiten akribisch einzuhalten. Was in vielen Jobs wichtig ist.
Dominic Duzy und Hannah Schäfer gehören zu einem zehnköpfigen Team von Studierenden, die sich freiwillig neben dem Studium beim FH-Radio engagieren. Weil sie inzwischen sehr viel Erfahrung haben, bilden sie das Projektleitungsteam. Gerade startete ein Erstsemesterprojekt: 18 junge Männer und Frauen, die im Oktober begonnen haben, sich das Handwerkszeug des Medienmanagements anzueignen, werden in den kommenden Monaten vier Sendungen produzieren. Ein Teil davon, so hoffen Dominic Duzy und Hannah Schäfer, wird Feuer fangen und sich auch nach Projektabschluss für das FH-Radio engagieren.
Wie schnell man Feuer fängt, weiß Sabrina Haas. Sie ist seit 2013 mit dem Studium fertig und arbeitet heute im Marketing am Schweinfurter Standort der Hochschule. Als Studentin hatte sie sich mit großem Spaß am FH-Radio beteiligt. An ihre allererste Sendung kann sie sich noch gut erinnern: „Wir befragten Leute in der Stadt über soziale Medien.“ Das war im Jahr 2009. Die wenigsten Passanten in der Fußgängerzone konnten sich damals etwas unter „Facebook“ vorstellen.
Auf der Straße oder in der Hochschule kleine Interviews zu führen, lernten die Macher des FH-Radios, ist gar nicht so einfach. Man braucht knackige Fragen, um originelle Antworten zu erhalten – und nicht nur ein wenig inhaltsreiches „Ja“, „Hm, weiß nicht“ oder „Nein“.
Was Dominic Duzy bestätigt. Er erinnert sich noch gut an eine Umfrage vor der Mensa über die ersten Eindrücke zu Semesterbeginn. Als Neuling ging er damals auf O-Ton-Jagd. Nicht alles klappte reibungslos. Aber das ist das Schöne am FH-Radio, ergänzt Hannah Schäfer: „Man kann sich hier ausprobieren, und es darf auch mal was schiefgehen.“
In den vergangenen zehn Jahren hat sich das FH-Radio stark gewandelt. Seit 2013 gibt es ein topmodern eingerichtetes Studio im dritten Stock des Hochschulgebäudes in der Münzstraße. Hatte das Radioteam aus rechtlichen Gründen im ersten Jahr erst eine Genehmigung für 50 Hörer pro Sendung, liegt das Limit heute bei 2700 Hörern im Monat. Während der Sendung kann mit dem Radioteam gechattet werden. Über Facebook wird für das Programm geworben. Per Webcam ist es möglich, die Radiomacher während der Sendung zu beobachten.
Seit einem Jahr ist Professorin Dagmar Unz, Dekanin der Fakultät „Angewandte Sozialwissenschaften“ für das FH-Radio verantwortlich. Sie arbeitet daran, das studentische Projekt weiter auszubauen: „Unser Ziel wären wöchentliche Sendungen.“ Und zwar auch in den Semesterferien. Bisher wird nur während des Semesters im Zwei-Wochen-Takt gesendet. Ein großer Wunsch von Helmut Göb und Dagmar Unz wäre es außerdem, einen „echten“ Rundfunksendeplatz zu erhalten. Im Moment wird das jeweils einstündige Sendeprogramm nur via Internet ausgestrahlt.
Die Sendungen sind zu hören unter www.fh-radio.de