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Würzburg
Feuerwerk: Schlechte Luft in Würzburg und Schweinfurt
Mit den Raketen wurde in der Silvesternacht jede Menge Feinstaub in die Luft gejagt. In Städten wie Würzburg und Schweinfurt stieg die Belastung am Neujahrstag drastisch.
Wie in Berlin war die Feinstaubbelastung am frühen Neujahrstag in zahlreichen deutschen Städten erheblich, so auch in Würzburg, Schweinfurt und Bamberg.
Foto: Paul Zinken, dpa | Wie in Berlin war die Feinstaubbelastung am frühen Neujahrstag in zahlreichen deutschen Städten erheblich, so auch in Würzburg, Schweinfurt und Bamberg.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 06.01.2020 02:10 Uhr

Das Feuerwerk in der Silvesternacht hat nicht nur für ein Spektakel am Himmel, sondern auch für dicke Luft gesorgt: In vielen Städten und Ballungsgebieten war die Verschmutzung gravierend, so auch in Würzburg und Schweinfurt. Die Feinstaubbelastung ist hier über Mitternacht massiv angestiegen.

Am Neujahrsmorgen meldete das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) für mehrere Messstationen, dass der Grenzwert von 50 Mikrogramm je Kubikmeter pro Tag überschritten worden sei.  Würzburg hatte ihn bereits am Silvestertag erreicht. Am Neujahrstag stufte das LfU die Luftqualität in der Stadt als "sehr schlecht" ein - ebenso wie an Stationen in Bamberg, Bayreuth, Ansbach, Schwabach und Neu-Ulm.

Feinstaubexplosion kurz nach Mitternacht

In Würzburg wird die Belastung durch Feinstaub und andere Schadstoffe am Stadtring Süd und an der Kopfklinik gemessen, in Schweinfurt am Obertor. Hier schnellte der Feinstaubanteil in der Luft kurz nach Mitternacht auf 684 Mikrogramm nach oben, mehr als das 20-fache im Vergleich zur Mittagszeit. Diese Negativspitze baute sich bis in den frühen Morgen wieder ab, dennoch war die Luftqualität am Neujahrstag in Schweinfurt laut LfU "schlecht".

Würzburg zur Jahreswende: Mit dem Feuerwerk schnellten auch die Feinstaubwerte in die Höhe.
Foto: Silvia Gralla | Würzburg zur Jahreswende: Mit dem Feuerwerk schnellten auch die Feinstaubwerte in die Höhe.

Ähnliches Bild in Würzburg: Hier stieg der Feinstaubanteil an der Messstation am Stadtring bis zwei Uhr nachts auf 583 Mikrogramm an, ebenfalls rund 20-mal mehr als in den Vormittagsstunden. Wegen der Kessellage hielt sich die Verschmutzung länger, erst um 11 Uhr wurde am Neujahrstag der Grenzwert von 50 Mikrogramm wieder unterschritten. Mit 385 Mikrogramm Feinstaub in der Spitze war die Belastung an der Kopfklinik zwar nicht ganz so extrem, doch auch hier stufte das LfU die Luftqualität als "schlecht" ein.

Bundesamt: Zwei Prozent Feinstaub durch Silvesterfeuerwerk

Zum Vergleich: Vor einem Jahr wurde in Schweinfurt in der Stunde nach dem Jahreswechsel ein Rekordwert von 991 Mikrogramm Feinstaub gemessen. In Würzburg  war damals der Standort Kopfklinik in der Spitze mit 452 Mikrogramm sogar stärker betroffen als der Stadtring Süd (125).

Feinstaub gelangt auch an anderen Tagen des Jahres aus verschiedenen Quellen in die Luft. Er entsteht im Verkehr durch Verbrennungsmotoren, aber auch durch Reifenabrieb. Weitere Quellen sind zum Beispiel die Industrie, Kraftwerke und Holzöfen. Das Silvesterfeuerwerk macht in Deutschland laut Umweltbundesamt (UBA) rund zwei Prozent der jährlich freigesetzten Feinstaubmenge aus.

Gesundheitsgefahr durch kleinste Partikel

Das UBA geht davon aus, dass pro Jahr rund 4200 Tonnen Feinstaub durch Feuerwerk ausgestoßen werden, der größte Teil davon in der Silvesternacht. Die Feuerwerksindustrie kritisierte diese Berechnung kürzlich als zu hoch und verwies auf eigene Messungen. Die Ergebnisse wolle man im Januar dem Umweltbundesamt und dann der Öffentlichkeit vorstellen, so der der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI).

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Bei Feinstaub handelt es sich um kleinste Teilchen. Je nach Größe können diese nicht nur tief in Lunge und Bronchien, sondern auch ins Blut gelangen und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems hervorrufen. Extrem hohe Luftbelastung kann kleinen Kindern, Senioren, aber auch Asthmatikern und chronisch Lungenkranken akute Probleme wie Husten und Atembeschwerden bereiten.

Tagesgrenzwert 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft

Laut Landesamt für Umwelt gefährdet das Einatmen von Feinstaub die Gesundheit - "und zwar bei kurzfristig hoher wie auch bei langfristig erhöhter Belastung". Zum Schutz der menschlichen Gesundheit gelten seit 2005 europaweit Grenzwerte für die Feinstaubfraktion PM10. Der Tagesgrenzwert beträgt 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und darf nicht öfter als 35-mal im Jahr überschritten werden. (mit Material von dpa)

 
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  • R. B.
    Gefährliches Geballere!
    Wir wurden an Silvester um 22:30 Uhr aus dem Nachbarhaus mit Feuerwerkskörpern beschossen. Von dort wurde gezielt auf unser Haus / die beleuchteten Fenster geschossen / Raketen abgefeuert. Es wurden Feuerwerkskörper in unseren Hinterhof geworfen, in dem sich gerade unsere beiden Enkel und ein Hundewelpe befanden. Als die zu Hilfe gerufene Polizei endlich kam, haben sich die Täter "tot" gestellt und natürlich die Wohnungstür nicht geöffnet. Polizei: es ist ja nichts passiert, Fall erledigt. Es war ein Riesenglück, dass kein Personenschaden entstand. Die Gefahren für Leib / Leben und Umwelt durch solch gefährliches Material sind nicht zu rechtfertigen, schon gar nicht mit ein bisschen Spass. Man sollte dieses unkontrollierbares Geballere verbieten!
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  • H. S.
    @terrain: Sie haben wohl ein Problem mit den Nachbarn, nicht mit den Sylvesterraketen?
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  • R. B.
    Nein, verehrter Mainheini,
    wir kennen nicht einmal die Namen dieser Nachbarn. Es wäre ja gar nicht schlecht, wenn das Verhalten so leicht zu erklären wäre. Ist es aber nicht! Und wenn, wäre dann aus Ihrer Sicht eine solches Verhalten tolerierbar? Sollten Sie einmal selbst solche Angriffe erleben, können Sie sich aber gerne melden, wir überlegen uns dann auch einen hilfreichen Kommentar zwinkern
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  • G. L.
    Das Foto von Würzburg zur Jahreswende ist richtig schön romantisch. Danke MP.
    Raketen die in den Himmel steigen, helle bunte Lichterreigen über der Innenstadt,
    fröhliche feiernde Menschen auf der Straße, einfach toll!
    Schade, das ich jetzt noch 364 Tage warten muss..... grinsen

    Und auch dann werden einige Dauer-Unzufriedene wieder Schnappatmung bekommen, und das liegt nicht am "Feinstaub".
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  • L. W.
    @ Heymericus

    Sie haben sich erzählt, 2020 ist ein Schaltjahr und Sie müssen einen Rag länger warten.
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  • L. W.
    Nachtrag

    Ich meinte natürlich "ver"zählt.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Da werden munter weiter die Fake news des letzten Jahres verbreitet.

    Will man auch gleich wieder einen Lungenarzt nachrechnen lassen?
    😀
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  • E. M.
    ….einfach nur noch lächerlich
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • D. P.
    Wer hat den Grenzwert von 50 Mikrogramm festgelegt?
    Das war die EU, nur um einfach einen Wert zu haben.
    Selbst in einem herkömmlichen Büro ist der Wert höher von den meisten Arbeitsplätzen abgesehen.
    Bekommen die Städtischen Mitarbeiter des Bauhofs auch ihren Feinstaub Zuschlag?
    Lässt bitte endlich mal wieder die Kirche im Dorf.
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  • R. B.
    @Simulant, die Leute wollen doch für dumm verkauft werden. In vielen Städten gilt ein von Grenzwert 25 µg/m³ als Jahresmittelwert. In Büroräumen liegt der Ein-Stunden-Grenzwert bei 350 µg/m³, der Tages-Grenzwert beträgt 125 µg/m³. Bei 25 µg/m³ darf ich mit dem Auto nicht mehr in die Stadt fahren aber bei 350 µg/m³ bzw. 125 µg/m³ können wir arbeiten? Kann mir einer von den grünen Hysterikern das erklären? Natürlich nicht, denn die haben von nichts eine Ahnung und davon reichlich. Frau Baerbock denkt bis heute, dass Kobald ein Wichtelmännchen ist und Herr Habeck hat die Pendlerpauschale bis zum heutigen Tage nicht begriffen. Diese Leute schüren gezielt Angst unter den Menschen, haben aber null komm null Lösungen, und wenn sie so tun als hätten sie welche, dann stellt sich heraus dass diese nicht realisierbar sind. Aber die Menschen rennen diesen Scharlatanen hinterher wie bei einer Sekte, der absolute Wahnsinn.
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  • R. T.
    Wir sollten die Stadt von Menschen und vom Leben frei machen. Denn ist der Mensch raus, ist die Luft gut. Enteignen und umsiedeln sollten wir uns. Die SUV-Fahrer zuerst. Dann die Sprinter-Fahrer, Silvester-Knaller usw. Machen wir uns frei von allem Elend. Gehen wir zurück zur Natur. Vorsicht, die Natur ist grausam! Es warten Zecken, Wölfe, Bären, Kälte, Nässe, Hitze, Trockenheit, Viren und Bakterien auf uns. Und Menschen, die uns noch mehr beherrschen wollen, als die, die wir schon kennen. Was mische ich mich überhaupt ein? Ich bin ja "soooo" alt und habe nicht mehr lange, sagen junge Leute von Fridays for Future, und vergessen dabei, dass ich sie schon überlebt habe.
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  • R. B.
    @rft, gefällt mir, bin dabei. Wenn es so weiter geht, endet das ganze noch in einem globalen Suizid. Nun, um Feinstaubbelastung muss sich dann Niemand mehr Sorgen machen.
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  • A. S.
    Ich bin ja eigentlich gegen dieses Geballer - aber habe mich dieses mal besonders über das schon ausufernde Feuerwerk gefreut - schöne Grüße an FFF und alle sonstigen "KlimaGLÄUBIGEN" von mir, dem bösen Klimaleugner...
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  • R. M.
    Bitte endliche die Böllerei verbieten und zwar SOFORT und nicht warten bis das Zeug hergestellt ist und die Lieferverträge gemacht sind. Die Diskussion um ein Verbot im Herbst/Winter kommt jedes Jahr zu spät. JETZT muss die Politik handeln und sich trauen. Die Mehrheit der Bevölkerung ist ohnehin für ein Verbot.
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  • R. B.
    @apfelbluete, nicht nur böllern verbieten. Ich gehe sogar soweit ein sofortiges Fleischverbot zu erwirken. Darüber hinaus verpflichtend, werden alle bundesdeutschen Haushalte bis zum 30.06.2020 auf eine vegane Lebensform umgestellt, dies wird regelmäßig durch einen Blockwart überprüft. Pro Elternpaar wird ab dem 01.01.2021 nur noch 1 Kind geduldet, nach neuesten Untersuchungen ist der CO²-Ausstoss bei Kindern extrem hoch. Silvester wird vollständig abgeschafft, bei jüngsten Untersuchungen wurde festgestellt, dass der Klang beim Anstoßen mit Sektgläsern bei manchen Vogelarten einen Tinnitus bewirkt. Ich seh` schon Apelblüte, wir Beide sind aus dem gleichen Holz geschnitzt. Ich werde jetzt Mitglied bei den Grünen, denn ich habe jetzt begriffen, dass die Menschen viel zu viel Freiheiten haben. Das Zauberwort heißt "verbieten", der Staat muss wieder viel mehr in die Privatsphäre der Menschen durchdringen. Mit den Grünen und den Linken (SED) wird uns das gemeinsam gelingen.
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  • H. T.
    @ apfelblüte. Sie könnten auch noch Vulkane verbieten. Was da seinerzeit der Eyjafjallajökull an Staub, Asche und Feinstaub ausgeworfen hat...
    Und so etwas kann immer wieder passieren.
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  • H. S.
    Feinstaub interessiert doch niemanden. Ein paar Stunden nach dem Spektakel ist es doch wieder wie zuvor.
    FFF hieß in den 70ern Freie Fahrt für Freie Bürger. So sollte es auch noch heißen. Wer will, kann doch langsamer fahren, dafür ist die rechte Spur doch da. Wir sind doch alles alles erwachsene Bürger und brauchen keine ständigen Verbote von Politikern, die doch keine Ahnung von den Sorgen des kleinen Mannes haben. Der will nur Brot und Spiele wie seit Menschengedenken.
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  • P. L.
    Man sollte mal korrekterweise im Sommer Messungen in der Altstadt und auch Zellerau/Frankfurterstr. machen. Von einer Messung an der Kopfklinik, die gefühlt oben aufm Weinberg mit Wind steht, kann man doch nicht aufs Stadtgebiet im Kessel schliessen. Ich bin mir sicher, die Werte sind um einig vieles höher, so hundsmiserabel schlecht ist oft die Luft. Mit geschönt verharmlosenden Werten ist das Problem nicht gelöst. Ich brauche keinen protzigen SUV vor der Nase als Fußgänger in der Innenstadt sowie überhaupt keine stinkenden Autokolonnen, wie mtlwl. auch oft auf der Frankfurterstr. mitten im Wohngebiet. Der Autowahn nimmt auch in Würzburg überhand, die Luft scheint dabei den meisten scheinbar überhaupt bis gar nichts mehr wert
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  • T. M.
    Vergessen Sie nicht die Atemschuzmaske wenn Sie in der Zellerau auf die Straße gehen. 😉😉😉
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