Im Bedarfsplans 2020 war die Ausrüstung der Feuerwehr Thüngersheim für verbesserungswürdig erachtet worden. Dass es zu einer verbesserten digitalen Ausstattung lukrative Fördermöglichkeiten gibt, konnten die Verantwortlichen zum Zeitpunkt der Beschlussfassung zur Verbesserung der Alarmierungs- und Schulungsmöglichkeiten aus finanziellen Eigenmitteln des Vereins noch nicht ahnen. Weil der Wehr hierfür überraschend eine Zuwendung aus dem Fördertopf der "Deutschen Stiftung für Ehrenamt und Engagement" (DSEE) bewilligt wurde, investiert der Feuerwehrverein Thüngersheim den beabsichtigten Betrag zusätzlich in den Fuhrpark durch Beschaffung eines Logistik-Anhängers.
Es fehlen Einnahmen
Bedingt durch die Auswirkungen der Pandemie ist auch das Vereinsleben der Thüngersheimer Feuerwehr weitestgehend zum Erliegen gekommen. Einnahmen aus Veranstaltungen sind somit seit nunmehr einem Jahr fast vollständig weggebrochen. Einzig der jährliche Verkauf von Weihnachtsbäumen konnte im Dezember durchgeführt werden. Trotz aller Beschränkungen sind sich die Verantwortlichen der örtlichen Floriansjünger bewusst: Dem hoffentlich baldigen Ende der Pandemie folgt unmittelbar der Neustart in einen geregelten Alltag. Darauf vorbereitet und auf die womöglich damit verbundenen Herausforderungen, hat sich die örtliche Feuerwehrführung.
Digitales Unterstützungssystem
Obwohl aktuell keinerlei Einnahmen durch Veranstaltungen zu erzielen sind, beschlossen die Verantwortlichen, aus Eigenmitteln des Feuerwehrverein in die Verbesserung der Alarmierungs- und Schulungsmöglichkeiten vor Ort zu investieren. "Es wurde ein digitales Alarmierungs-, Kommunikations- und Einsatzunterstützungssystem beschafft und in den Dienst der Gemeinde gestellt. Dieses beinhaltet einen Bildschirm mit Wandhalterung im Gerätehaus zur Information der Aktiven bei Alarmierung über den Einsatzort", berichtete Vorsitzender Frank Remling im Beisein des stellvertretenden Kommandanten Torsten Riedmann bei der Übergabe an Bürgermeister Michael Röhm (Bürgerbewegung, BüBew). Zum technischen Betrieb notwendig wurde ein Computer im Dauerbetrieb, eine Fritzbox, die erforderlichen Server-Lizenzen für Endgeräte inklusive der Nutzungsvoraussetzungen zur Einbindung privater Smartphones von 60 Personen. Darüber hinaus beinhaltet das Alarmierungssystem drei Tabletts mit Halterungen für die Einsatzfahrzeuge und weiteres technisches Zubehör zum Betrieb. Die Gesamtkosten hierfür beliefen sich auf 4939 Euro.
Fristgerechte Bestellung
Durch einen glücklichen Umstand wurde innerhalb des Vorstands eine Fördermöglichkeit durch die DSEE exakt zu der beabsichtigten Beschaffung bekannt. Die überraschende Förderzusage über 4770 Euro ging der Feuerwehr Thüngersheim am 4. Dezember vergangenen Jahres zu. Bedingung war jedoch eine Umsetzung und Zahlung bis zum Jahresende 2020. Weil für die Floriansjünger Eile und Präzision keine Fremdworte sind, konnten die Fördervoraussetzungen fristgerecht erfüllt werden. "Derzeit läuft lediglich noch die Prüfung des Verwendungsnachweises", erklärte Vorsitzender Frank Remling.
Ergänzung der Ausrüstung
Die sehr wahrscheinliche Erstattung der Fördersumme durch die DSEE möchte der Feuerwehrverein aber nicht als Einnahmen verbuchen. Stattdessen sprachen sich die Verantwortlichen für eine zusätzliche Ergänzung der Ausrüstung durch Beschaffung eines Logistik-Anhängers aus.
Voller Tatendrang
Die bisherige Situation in Thüngersheim resümierend, äußerte Zweiter Kommandant Torsten Riedmann Zufriedenheit darüber, bisher zumindest keinerlei Austritte verzeichnet zu haben im Gegenteil. "Die Kameraden stecken voller Tatendrang und haben sich zur Teilnahme an Fortbildungsmaßnahmen gemeldet. Deshalb wünschen wir uns alle, dass dies bald wieder möglich sein wird", betonte Riedmann.
