Gleich fünf Vertreter der Feuerwehr Zell am Main besuchten die Sitzung des Zeller Marktgemeinderats am vergangenen Dienstag – unter ihnen auch Kommandant Dominik Dill und stellvertretender Kommandant Manuel Dill. Grund dafür waren mehrere Tagesordnungspunkte, die den Verein direkt betreffen, allen voran die Entwurfsplanung des neuen Feuerwehrgerätehauses.
Insgesamt vier Varianten stehen für den Neubau zur Debatte. Drei davon sind aber schon jetzt so gut wie verworfen. Zwar wolle man sich die Alternativen nach wie vor offenhalten, betonte Bürgermeister Joachim Kipke (Zeller Mitte – Freie Wähler e.V.), vieles spreche aber dafür, dass der Ersatzneubau nach Variante 1 erfolgen werde. Diese Variante 1 erklärte Matthias Versbach vom Architekturbüro dold+versbach dem fast voll besetzten Gremium in einer Präsentation.
Bestandsgebäude weiterhin für Werkstätten genutzt
Weiterhin soll es eine ebenerdige Einfahrt zum Gerätehaus geben. "Die Alarmzu- und Ausfahrt müsse kreuzungsfrei sein, um Unfälle zu vermeiden", betonte Versbach. Anhand einer anschließenden, kurzen Erklärung zum generellen Ablauf eines Einsatzes sowie dem Aus- und Einrücken, schilderte der Architekt die Raumverteilung der Variante. "Wir würden in diesem Planungsentwurf das Bestandsgebäude noch für Werkstätten mitnutzen", so Versbach. Unter anderem könnten eine Atemschutzwerkstatt und eine Schlauchwerkstatt in dem 40 Jahre alten Bau Platz finden. Durch die Positionierung des zukünftigen Gerätehauses entstehe zudem ein geschützter Übungshof für Ausbildungen und Übungseinheiten. Die Wege zwischen wichtigen Punkten wie Werkstätten und Fahrzeugen könne man möglichst kurzhalten.
Alleinstellungsmerkmal dieses Entwurfs zu den drei Alternativen ist eine Durchfahrtshalle. Die Möglichkeit vorwärts ein- und ausfahren zu können, könnte dabei den Ablauf bei künftigen Einsätzen deutlich erleichtern. Im oberen Stockwerk des zweigeschossigen Gebäudes wären Räume für Schulungen oder die Verwaltung geplant. Dabei soll der Schulungsbereich auch barrierefrei zugänglich sein. Sebastian Rüthlein (SPD/Junge Liste Zell) halte nicht nur aufgrund der Empfehlung des Büros Variante 1 für die beste Lösung. "Für die Menschen, die damit arbeiten müssen, muss es passen. Da die Empfehlung auch von der Feuerwehr selbst kommt, wird das schon Hand und Fuß haben". Sein Fraktionskollege Bernd Spengler pflichtete ihm bei.
Baugenehmigung schon im Sommer 2023 möglich
Das Konzept für den Neubau werde nun in einem Vorentwurf ausformuliert, das Raumprogramm abgestimmt sowie vorläufige Kosten geklärt. Nach der Vorplanung gehe es dann in die Fachplanung, so Versbach. Auf Nachfrage von Ratsmitglied Martin Küpper (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte er, dass eine Baugenehmigung schon im Sommer 2023 wünschenswert und vor allem denkbar sei.
Abgesehen von den Planungen zum neuen Gerätehaus wurden der Feuerwehr im Rahmen der Sitzung Ausgaben von etwa 12.500 Euro genehmigt. Davon sind circa 7000 Euro dafür vorgesehen, den bald eintreffenden Mannschaftstransportwagen mit Handfunkgeräten auszustatten. Das restliche Geld ist für zwei Zeltheizungen für die Maintalhalle vorgesehen.