Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine betrifft das ganze Land. Auch die mit Uffenheim befreundete Stadt Jaworiw, zwischen der polnischen Grenze und Lemberg (Lviv) gelegen, benötigt Unterstützung. Am Montag, 9. Mai, macht sich ein Hilfstransport auf den Weg,
Vor Corona hatte man sich bereits mehrfach gegenseitig besucht. Jetzt hätte man gerne daran angeknüpft, doch der Angriffskrieg machte diese Hoffnung auf einem Schlag zunichte. Über Uffenheims polnische Partnerstadt Kolbudy war vor Jahren der Kontakt zu Jaworiw entstanden, besteht doch zwischen der ukrainischen Stadt und Kolbudy eine Schulpartnerschaft.
Uffenheims Bürgermeister Wolfgang Lampe steht mit dem früheren Bürgermeister der Stadt und jetzigem Abgeordneten in Kiew sowie mit dem jetzigen Bürgermeister Igor Grabowski in Kontakt. Er hat nachgefragt, was in Jaworiw benötigt wird, denn in die im Westen der Ukraine gelegene Stadt kommen viele Menschen aus dem Süden und Osten des Landes. Mangel herrsche an Lebensmitteln, Medikamenten oder Zelten. Auch ein Feuerwehrauto sei auf der Wunschliste gestanden, ebenso ein Van oder ähnliches Fahrzeug.
So startete eine Spendenaktion. Rund 35.000 Euro sind bisher zusammengekommen. Davon kaufte die Stadt ein 30 jahre altes Löschfahrzeug (LF 16) mit 1200-Liter-Wassertank. Das Fahrzeug befindet sich in einem "super gepflegten Zustand", freut sich Lampe. Entdeckt hatte Lampe das Fahrzeug in Hirschaid im Landkreis Bamberg. Nach einigen Verhandlungen konnte es die Stadt erwerben.
Kommandant Dietmar Braun holte es ab. Braun war selbst schon in Jaworiw, seitdem bestehen Kontakte mit der dortigen Feuerwehr. In Uffenheim wurde dann das LF 16 hergerichtet und bestückt. Die Feuerwehren aus Obernzenn, Herbolzheim und Burgbernheim hätten Material gebracht, freut sich Braun. Auch die Hirschaider hätten einiges auf ihrem ehemaligen Fahrzeug gelassen, als sie erfuhren, wofür das Fahrzeug verwendet wird. Pumpe, Generator, Rettungssatz oder Schläuche kamen zusammen: Das Fahrzeug ist einsatzbereit.
Neue Beschriftungen trägt das Feuerwehrfahrzeug nun ebenfalls. Der Schriftzug. "In Freundschaft Stadt Uffenheim" ist zu lesen, zudem prangen die Wappen von Uffenheim und Jaworiw auf dem Fahrzeug.
Das Feuerwehrfahrzeug wird zusammen mit dem beschafften Ford Transit am Montag nach Jaworiw gefahren. Mit dabei sind unter anderem Bürgermeister Wolfgang Lampe und Kommandant Dietmar Braun. Um 15 Uhr ist Verabschiedung auf dem Feuerwehrhof.
Die beiden Dekane Gerd-Richard Neumeier und Max von Egidy werden in ökumenischer Verbundenheit einen Reisesegen sprechen. Auch ein Lkw ist mit dabei, der Hilfsgüter, die derzeit bei der Feuerwehr lagern, transportiert. Ebenso ein Kleinbus, der die Fahrer wieder zurückbringt.