Gleich zwei Sanierungsprojekte beschäftigten den Margetshöchheimer Gemeinderat in der Sitzung am vergangenen Dienstagabend. Zum einen ging es um die Frage, wie es mit der leestehenden Erdgeschosswohnung "Am Sportplatz 5" weitergeht, die der Gemeinde gehört. Diskutiert wurde hier der Vorschlag, diese als Sozialwohnung für geflüchtete Menschen zur Verfügung zu stellen. Ohne eine großflächige Sanierung ist diese zur Zeit nicht bewohnbar. Zum anderen ging es um die unvorhergesehenen Sanierungskosten der Margaretenhalle. Nachdem dort im Dezember vergangenen Jahres Feuchtigkeit im Keller entdeckt wurde, verschlimmert sich der Zustand stetig. Aus gegebenem Anlass nahm auch Frau Monika Oesterlein vom technischen Bauamt an der Sitzung teil und berichtete über Mängel und Maßnahmen.
Gemeinderat beschließt Sanierung und investiert in sozialen Wohnraum
Die Schaffung von sozialem Wohnraum ist ein Anliegen der Gemeinde. Bürgermeister Brohm und die Mitglieder des Gemeinderats waren sich schnell einig, dass sie der gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen und Räume für geflüchtete Menschen zur Verfügung stellen wollen. Auch in die Wohnung der Margaretenhalle wird bald eine vierköpfige Familie einziehen. Am Sportplatz besitzt die Gemeinde zwei weitere Wohnungen, von denen die Erdgeschosswohnung nach Mieterauszug dringend sanierungsbedürftig ist.
Die Liste der erforderlichen Maßnahmen ist lang und betrifft fast jeden Bereich: Neben Elektro-, Maler- und Verputzarbeiten, bedarf es Erneuerungen im Sanitärbereich, sowie an Fenstern und Böden. Außerdem muss die Küche erneuert werden. Glücklicherweise kann hier auf die freiwerdende Küche der Margetshöchheimer Schule zurückgegriffen werden. Ob die Wohnung zukünftig über Infrarotheizungen statt Nachtspeicheröfen geheizt wird und welcher Bodenbelag sich am besten eignet, muss noch geklärt werden. Das technische Bauamt schätzt die Kosten für die minimale Sanierung der 84 Quadratmeter Wohnung auf knapp 30.000 Euro. Durch kostengünstigere Infrarotheizungen und Eigenleistungen der Gemeinde soll die Summe auf 25.000 Euro reduziert werden.
Schätzungsweise 85.000 Euro für Sanierung der Margaretenhalle
Deutlich überraschender war der Wasserschaden in der Margaretenhalle. Im Dezember 2023 war die Feuchtigkeit in mehreren Bereichen des Kellers erstmalig aufgefallen, in dem sich auch das örtliche Jugendzentrum befindet. Erkennbar ist, dass das Wasser über die Bodenplatten eindringt und sich an den inneren und äußeren Wänden hochzieht. An einigen Stellen findet sich bereits abgeplatzter Putz. Im angrenzenden, zusätzlich isolierten Kühlhaus fand sich jedoch keine Feuchtigkeit, sodass im März die Grundleitungen mittels Kamerabefahrung durch eine Kanalreinigungsfirma auf Schäden geprüft wurden. Da kein Defekt festgestellt wurde, wird vermutet, dass erhöhtes Grundwasser die Ursache der Bodenfeuchtigkeit sein könnte. Durch die starken Regenfälle der letzten Monate kommt es in der Region immer öfter zu Wasserschäden in Kellergeschossen. Ob das Grundwasser jedoch tatsächlich die Ursache ist, bedarf weiterer Untersuchungen.
Das technische Bauamt schätzt die Gesamtkosten der Sanierung von Böden und Wänden im Innenbereich, sowie falls notwendig auch im Außenbereich, auf knapp 85.000 Euro. Die Mitglieder des Gemeinderats stimmten den Empfehlungen des technischen Bauamts einstimmig zu, weitere Fachfirmen zu beauftragen, die die Ursache des Wassers, sowie die genauen Sanierungskosten ermitteln sollen. Da sich die Feuchtigkeit immer weiter ausbreitet, muss schnell gehandelt werden. Im besten Fall sollen erste Aufträge bereits in den nächsten Wochen genehmigt werden.