
Deutlich unter 100 000 Euro hat die Stadt Röttingen im vergangenen Jahr bei den Frankenfestspielen draufgelegt. In der jüngsten Stadtratssitzung präsentierte Bürgermeister Martin Umscheid die Schlussrechnung über einen Fehlbetrag von 89 823,54 Euro. „Aus unserer Sicht können wir damit sehr zufrieden sein“, kommentiert Bürgermeister Martin Umscheid das Ergebnis. Es ist das geringste Defizit seit vielen Jahren.
Während hinter den Kulissen die Vorbereitungen auf die neue Spielzeit längst begonnen haben, hatte der Röttinger Stadtrat die Schlussrechnung mit Spannung erwartet. Schließlich gibt sie Auskunft darüber, ob der vor drei Jahren eingeschlagene Kurs fruchtet. Unter neuer künstlerischer Leitung sollten die Festspiele damals attraktiver und moderner gemacht werden, mit dem Ziel, neue Zuschauerschichten zu erschließen und das Defizit so von einstmals bis zu 175 000 Euro deutlich zu senken.
Von 105 000 Euro in 2013 und 99 000 Euro im Folgejahr setzte sich der Konsolidierungskurs also auch 2015 fort. Und das obwohl die Zahl der Zuschauer mit insgesamt 17 338 in etwa auf dem Vorjahresstand lag. . Gespart haben die Festspiele unter anderem an den Kosten des Ensembles. Die Gagen und Gehälter – größter Kostenblock – lagen 2015 mit 450 000 Euro rund 50 000 Euro unter Plan.
Den Gesamtkosten des reinen Spielbetriebs von 638 000 Euro stehen Einnahmen von 524 000 Euro gegenüber. Darin enthalten sind Eintrittsgelder von 340 000 Euro und Zuschüsse. Mit 110 000 Euro hat das bayerische Kultusministerium die Frankenfestspiele unterstützt, 22 000 Euro kamen aus dem Kulturfonds des Bezirks Unterfranken, 19 000 Euro vom Landkreis Würzburg und 24 500 Euro von sonstigen Spendern. In den Bereichen jenseits des Theaterbetriebs haben die Festspiele sogar ein Plus von rund 25 000 Euro eingefahren. Dazu zählt unter anderem der Verkauf von Speisen und Getränken, der mit einem Umsatz von 76 600 Euro zu dem Ergebnis beitrug.
Den größten Anteil an diesem Erfolg haben die rund 100 Ehrenamtlichen, die ihre Freizeit für den Verkauf von Wein und Brotzeit zur Verfügung stellen.
Ähnlich erfreulich ist die Bilanz des Gauvolksfests vom August 2015. 26 400 Euro statt geplanter 33 800 Euro musste die Stadt für die Ausrichtung der Traditionsveranstaltung zuschießen. Gespart habe man in diesem Jahr an den Gagen für teure und zugkräftige Bands am Freitagabend, so Bürgermeister Martin Umscheid. Trotzdem lag der Bierausschank am Ende mit 55 Hektolitern knapp über dem Vorjahreswert.
Positiv habe sich dabei der Besuch von Landwirtschaftsminister Helmut Brunner bemerkbar gemacht, so Umscheid weiter. Der Minister hatte am Sonntagmorgen für ein volles Zelt und kräftigen Umsatz gesorgt.
Ob es auch 2016 so gut läuft? Daran hat Martin Umscheid so seine Zweifel. Am Festwochenende findet auf dem Giebelstadter Flugplatz das zweite Streetfood-Festival statt, zu dem über 10 000 Gäste erwartet werden.