Großen Dank und tiefsten Respekt erfuhren langjährige Feldgeschworene im Landkreis Würzburg bei einem Ehrenabend auf Gut Wöllried in Rottendorf. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Landratsamtes Würzburg entnommen.
Landrat Thomas Eberth und Emil Fischer, Leiter des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Würzburg, zeichneten 37 Männer aus, die seit 25, 40, 50 und 60 Jahren als Hüter der Grenzen zum Frieden vor Ort beitragen.
"Unverzichtbare Arbeit"
Landrat Eberth freute sich, diesen Ehrenabend nach zwei Jahren Pause wieder in Präsenz durchführen zu können. Er nannte die Feldgeschworenen „Kenner der Grenzen“ und sah die Arbeit der Siebener als nach wie vor unverzichtbar. Die Technik von heute könne zwar Grundstücke exakt vermessen. Aber der Grenzfrieden sei erst durch unparteiische Ehrenamtliche gewahrt, die dank ihrer Beständigkeit, ihrer Verlässlichkeit und der Bewahrung des Siebenergeheimnisses auf Lebenszeit das Vertrauen ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger genießen.
„Sie haben es verdient, in diesem Rahmen geehrt zu werden“, drückte Emil Fischer seine Verbundenheit mit den Feldgeschworenen aus. Der Leiter des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Würzburg dankte für die gute Zusammenarbeit auch im Namen von Jürgen Eisentraut, dem Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Unterfranken.
Wichtige Mittlerfunktionen
„Unsere Dörfer wären ärmer, wenn Traditionen wie diese im Ort verschwinden würden“, erinnerte Behördenleiter Fischer an Werte wie Heimat, Ehrenamt und Vertrauen. „Die wichtigsten Dinge kann man mit Geld nicht kaufen“, unterstrich Norbert Jesberger im Namen der Obmänner der Feldgeschworenen-Vereinigungen Würzburg links des Mains, Würzburg rechts des Mains und Ochsenfurt „das Miteinander vor Ort“. Grund und Boden, das sei ein sensibler Bereich. Feldgeschworene hätten deshalb „wichtige Mittlerfunktionen“.
Bei den Ehrungen durften die langjährigen Feldgeschworenen Applaus, Gratulationen, Urkunden und Geschenke entgegennehmen. Vor Ort gratulierten auch der Ehrenvorsitzende Klaus Wild und zahlreiche Bürgermeister der Heimatorte den Geehrten. Dem 86-jährigen Ludwig Emmerling wurde besonders applaudiert. Er ist seit 1961 und damit seit über 60 Jahren Feldgeschworener in Veitshöchheim.
Der Ehrenabend mit Festmenü wurde musikalisch umrahmt von der Kapelle „Die fünf Ruckser“ aus Kürnach. Hermann Hehn trug einige seiner Lieblings-Mundartgedichte vor und präsentierte zum ersten Mal bewegende Verse zum Landkreisjubiläum. Für seinen Vortrag „Der Landkreis Würzburg, ein Gedicht“ gab es begeisterte Bravo-Rufe.