
Von einer reinen Nothilfe bei Brandfällen zur perfekt funktionierenden Feuerwehr, die sich nicht nur bei der Brandbekämpfung auskennt, sondern auch bei der technischen Hilfeleistung weiß, was zu tun ist: So kann man den Wandel der Feuerwehr in den vergangenen 120 Jahren beschreiben.
Mit diesen Worten der stellvertretenden Landrätin Christine Haupt-Kreutzer lässt sich schnell erklären, was für einen Wandel die Feuerwehrmänner in den letzten 120 Jahren erleben durften und dürfen.
Viele Hilfeleistungen
Heute stehen viel mehr die Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen, bei Wohnungsöffnungen oder bei Überschwemmungen und Starkregen im Vordergrund. Der Feuerwehrmann von heute muss ein Alleskönner sein. Trotzdem finden sich immer wieder genügend Freiwillige, um den Dienst für die Gesellschaft zu übernehmen.
Hier boomt die Feuerwehr
Beim Festkommers zum 120-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Oberaltertheim wurde wieder einmal deutlich: In der kleinen Gemeinde im Westen des Landkreises ist einiges anders, als bei anderen Wehren.
Wo reihenweise Feuerwehrfeste abgesagt werden, weil zu wenig Resonanz in der Bevölkerung befürchtet wird, veranstaltet die Feuerwehr Oberaltertheim ein viertägiges Fest mit großem Festzelt und hervorragender Resonanz.
Aktuell sind es 72 Aktive im Ortsteil, wie der Kommandant Holger Seubert voller Stolz verkündete. Erst kürzlich wurden vier Jugendliche aus der Jugendfeuerwehr übernommen. Im Feuerwehrverein sind es aktuell 162 Mitglieder.
„Wir sind eine Ausnahmewehr“, folgerte dann auch der Vereinsvorsitzende Bernd Robanus, der durch den Abend führte.
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Dies stellten auch Bürgermeister Adolf Hemrich, MdB Paul Lehrieder und MdL Volkmar Halbleib in ihren Grußworten fest. Lehrieder, selbst aktiver Feuerwehrmann in seiner Heimatgemeinde Gaukönigshofen, und Halbleib lobten den freiwilligen Einsatz für die Allgemeinheit und versprachen auf politischer Seite alles zur Unterstützung der Feuerwehren zu tun.
Hemrich ist froh, solch eine aktive Wehr in seiner Gemeinde zu wissen, die immer bereit steht, wenn sie gebraucht wird. Und dies nicht nur bei den Brandeinsätzen, sondern auch bei gemeindlichen Festen und Veranstaltungen.
Als Nachbarin grüßte Kleinrinderfelds Bürgermeisterin Eva Maria Linsenbreder. Sie rückte die Angehörigen der Feuerwehrleute in den Mittelpunkt, denn ohne deren Unterstützung sei kein Feuerwehrdienst möglich.
Viele Ehrungen
Bevor er die staatlichen Ehrungen für langjährige Feuerwehrkameraden vornahm, ließ es sich Kreisbrandrat Michael Reitzenstein nicht nehmen, die „Unteraltertheimer Wehr“ zu loben. Dieser Versprecher wurde gleich mit vielen Buh-Rufen aus dem Festzelt quittiert. Schließlich gibt es trotz aller Gemeinsamkeit immer noch eine gewisse Rivalität zwischen den Ortsteilwehren.
Seinem Nachredner Kreisbrandinspektor Winfried Weidner rief er dann noch zu: „Du darfst hier alles sagen, nur nicht Feuerwehr Unteraltertheim“.
Danach übernahmen Christine Haupt-Kreutzer und die beiden Offiziellen die Ehrungen der langjährigen Feuerwehrleute und es war eine große Anzahl von Ehrennadeln, die an jeder Uniform befestigt werden musste.
Trotzdem war auch ein gewisser Stolz zu spüren, denn neben einem kleinen Danke aus der Bevölkerung ist dies meist der einzige Beweis für echte Anerkennung der Feuerwehrleute und ihren selbstlosen Einsatz.
Ehrungen:
Vereinsehrungen für 70 Jahre:
Christian Hemrich, Willi Hannwacker.
Vereinsehrungen für 60 Jahre: Hermann Winkler, Kurt Popp, Karl Weber, Ludwig Landeck, Heinz Seubert, Ludwig Hannwacker, Friedrich Bolch, Friedrich Bolch (2), Heinz Hemrich, Jakob Hemrich, Heinrich Götzelmann.
Vereinsehrungen für 50 Jahre: Klaus Weber, Martin Schuhmacher, Michael Kraus, Martin Bolch, Karl Hemrich, Gert Liebler.
Vereinsehrungen für 40 Jahre: Paul Grünewald, Klaus Hemrich, Herbert Seubert, Oswald Götzelmann, Albin Haas, Karl Grünewald, Dieter Hemrich, Michael Skrobek, Gerd Götzelmann, Wolfgang Hemrich, Rainer Liebler, Klaus Bolch, Waldemar Seubert, Andreas Hemrich, Anton Blaschek, Peter Hemrich, Helmut Stäblein, Artur Frank, Herbert Hemrich.
Vereinsehrungen für 25 Jahre: Wolfgang Hemrich, Bernd Landeck, Manfred Kraus, Michael Bolch, Bernd Robanus, Alfred Bolch.
Staatliches Ehrenzeichen für 25Jahre aktiven Feuerwehrdienst: Bernd Landeck, Manfred Kraus, Bernd Robanus, Alfred Bolch, Wolfgang Hemrich.
Staatliches Ehrenzeichen für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst: Paul Grünewald, Klaus Hemrich, Oswald Götzelmann, Karl Grünewald, Dieter Hemrich, Gerd Götzelmann, Wolfgang Hemrich, Waldemar Seubert, Andreas Hemrich, Helmut Stäblein.
Bayerisches Feuerwehr-Ehrenkreuz: Friedrich Bolch, Ehrenkreisbrandmeister.