
Rund zehn Wochen hat Falkner Harald Dellert einen jungen Greifvogel in seiner Veitshöchheimer Auffang- und Pflegestation für Greifvögel und Eulen aufgepäppelt. Das Tier war mit einer Flügelprellung aufgefunden und bei ihm abgegeben worden.
Im Rahmen des diesjährigen Ferienprogramms der Stadt fand nun auf der Wiese am alten Mainsteg, nach einer vom Grünen Ortsverein organisierten Eulen- und Greifvogelführung, die Auswilderung des Turmfalken statt - ein Highlight für die rund 50 anwesenden Kinder und deren Begleitungen. Das teilt die Greifvogel- und Eulenhilfe Würzburg in einem Schreiben mit, dem folgende Informationen entstammen.
Greifvögel sind vom Aussterben bedroht
Die Freilassung überließ der Falkner einem Jungen, der "eins, zwei, drei" zählend den Falken in die Luft warf, welcher sogleich das Weite suchte. Eine handvoll Freunde vom Verein Greifvögel- und Eulenhilfe kümmert sich seit Jahren in ihren Auffang- und Pflegestationen in Unterdürrbach und Veitshöchheim liebevoll um die verletzten Tiere, erklärt Dellert. Heuer waren es an die 100 aufgegriffene Greifvögel, hauptsächlich Turmfalken, die der Falkner mit seinem Helferteam versorgte, behandelte und gesund pflegte. Stets mit dem Ziel, sie wieder auszuwildern.

Dellert ist es ein Herzensanliegen, auf Veranstaltungen und beim wöchentlichen Besuch von Kinderbetreuungseinrichtungen für den Schutz der teilweise vom Aussterben bedrohten Greifvögel zu sensibilisieren. Deshalb hatte er auch an diesem Tag Tierpräparate dabei. Dellert und Vereinsmitglied Sibylle Schneider erzählten Groß und Klein nach der Freilassung interessante Fakten über das Leben dieser beeindruckenden Vögel.
Die Teilnehmenden konnten es dann kaum erwarten, zwei dieser lautlosen Gäste, die man in der Natur fast nie zu sehen bekommt, geschützt mit einem großen Handschuh auf die Hand zu nehmen und sie aus nächster Nähe zu betrachten. Dellert hatte aus seiner Zucht die vier Jahre alte, recht handzahme Schleiereule "Goldstern" mitgebracht, ein durch seine Sprenkelung besonders schönes Exemplar. Sibylle Schneider wiederum brachte eine drei Jahre alte Zwergohreule, die in Europa nach dem Sperlingskauz zweitkleinste Eule, mit. Viele der Kinder hielten die Tiere mit ihrem Handy fest.