
Felsabsprengungen waren in der Vergangenheit schon mehrfach zu verzeichnen am Rad- und Fußweg entlang der B 27 im Ortsbereich von Veitshöchheim. Zwischen Zieblandstraße und der Gemarkungsgrenze zu Thüngersheim reicht der nahezu senkrecht aufragende Muschelkalkfels teilweise direkt bis an den stark frequentierten Main-Radweg. Zur Entschärfung der dadurch gegebenen Gefährdung werden aktuell in dem betreffenden Bereich entlang des Geh- und Radweges auf einer Länge von etwa 200 Metern Felssicherungsarbeiten durchgeführt. Die Maßnahme erfordert eine Komplettsperrung des Rad- und Fußweg. Diese soll voraussichtlich bis Freitag, 21. März, gelten. Hierzu informierte das Staatliche Bauamt in einer Pressemitteilung.
"Entsprechend der Kenntnisse hatte unser Bauamt die zunehmenden Felsabgänge stets im Blick. Der Bauhof habe den Radweg dort wiederholt von Geröll und Steinen befreit, und mehrfach Absperrungen angebracht", versichert Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz (CSU/VM). Laut Aussage von Armin Renk-Kolozsvari vom Staatlichen Bauamt waren vor allem im vergangenen Sommer vermehrt Abbrüche zu verzeichnen. "Teilweise hatten abgegangene Steine die Größe eines Kopfes", bestätigt Renk-Kolozsvari eigene Feststellungen bei zeitlich engmaschig durchgeführten Kontrollen.
Aufgrund der Gefährdungslage reagierten die für den Unterhalt zuständige Gemeinde sowie das Staatliche Bauamt äußerst schnell. Innerhalb von nur sechs Monaten konnten Planung, Ausschreibung und Baubeginn einer Felssicherungsmaßnahme realisiert und in Angriff genommen werden. "Eine derart schnelle Umsetzung" bewertet Alexander Müller, Abteilungsleiter Konstruktiver Ingenieur- und Brückenbau am Staatlichen Bauamt "als beachtlich." Dies sei insbesondere deshalb nicht selbstverständlich, da wegen des als FFH-Gebiet ausgewiesenen, ökologisch sensiblen Bereichs auch die Untere Naturschutzbehörde zu beteiligen war, erklärten übereinstimmend die Vertreter von Gemeinde und Staatlichem Bauamt bei einem Ortstermin. Und überaus erfreulich für die Gemeinde: Selbst hinsichtlich der Finanzierung der auf etwa 160.000 Euro geschätzten Kosten konnte innerhalb kürzester Zeit eine einvernehmliche Lösung gefunden werden. Der Betrag wird jeweils hälftig vom Bund und von der Gemeinde Veitshöchheim getragen.
Um die Felssicherung in Angriff nehmen zu können, erfolgte mit Beginn der Maßnahme in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde zunächst ein vorbereitender Freischnitt des Arbeitsbereichs vom entstandenen Bewuchs. "Fast parallel hierzu werden im Abstand von etwa zwei Meter die Bohrungen für rund 2,50 Meter lange stählerne Ankerstäbe in den Fels getrieben. An den Felsnägeln wird ein etwa 450 Quadratmeter umfassendes Stahldrahtgeflecht zur Sicherung am Hang befestigt. Als Absicherung gegen Steinabgänge wird am oberen Ende des Stahlgeflechts ein rund 1,50 Meter hoher Fangzaun angebracht", verdeutlichte Markus Schramm, Projektleiter der ausführenden Firma. Ergänzend zur Vorgehensweise verwiesen die Vertreter des Staatlichen Bauamts auf die in einer Höhe von etwa zwei Meter angebrachten unteren Reihe der Ankerstäbe. Zum Schutz vor Verletzungen bei möglichen Stürzen erhalten die aus dem Fels herausragenden Stäbe runde Kunststoffkappen.
Für den Zeitraum der Arbeiten wird aufgrund der Vollsperrung voraussichtlich bis Freitag, 21. März, der Radverkehr zwischen Veitshöchheim und Thüngersheim großräumig umgeleitet. Die Ausweichstrecke führt über den neuen Höchheimer Mainsteg in Veitshöchheim nach Margetshöchheim und dann über Erlabrunn, Zellingen und Retzbach nach Thüngersheim. Das Staatliche Bauamt bittet Radfahrer und Fußgänger um Verständnis für die Einschränkungen.