Anita Hotzelt hat Tiere schon immer geliebt. Da lag es nahe, dass sie sich auch für den Tierschutz engagiert. „Ich bin während einer Reise auf den Auslandstierschutz aufmerksam geworden und kam auf die Idee, selber einen Verein zu gründen“, erzählt die zweite Vorsitzende der „Fellkinder“. Mittlerweile hat der gemeinnützige Verein mit Sitz in Güntersleben 73 Mitglieder. Seit fünf Jahren engagieren sich die Ehrenamtlichen nun schon für den Tierschutz – neben Beruf, Familie und den eigenen Tieren.
Pferde vor dem Schlachter gerettet
Hauptsächlich setzen sich die Fellkinder für notleidende Tiere in Kroatien ein. Aber nicht nur dort. „Selbstverständlich helfen wir auch in Deutschland“, sagt Hotzelt. So waren sie schon an der Rettung von Braunbären beteiligt und ersparten Pferden, vor dem Schlachter zu enden. „Aber unsere größte Aufgabe ist die Rettung und Versorgung von ausgesetzten, abgegebenen oder misshandelten Hunden und Katzen“, sagt die zweite Vorsitzende des Vereins.
Alle zwei Wochen machen sich zwei bis drei Ehrenamtliche auf den langen Weg nach Kroatien. Mit im Gepäck sind gespendetes Futter und Medikamente für die Tiere. Zurück geht es meist mit ein paar Vierbeinern, für die sie in Deutschland ein liebevolles Zuhause finden konnten. „Wir bringen auch Tiere mit, die in Deutschland medizinisch besser behandelt werden können“, sagt Hotzelt. In fünf Jahren konnten dank den Fellkindern bereits um die 3500 Tiere gerettet werden.
Aus den Tötungsstationen gerettet
Die Hunde und Katzen stammen meist aus kroatischen Tötungsstationen, wo den Tieren nur 60 Tage bleiben, um vermittelt werden zu können. „Die meisten davon sind Hunde oder Katzen von der Straße“, sagt Hotzelt. „Ab dem nächsten Jahr sind die Tötungsstationen verboten, das würde uns auch entlasten.“
Tiere vor Ort lassen sie nach Möglichkeit kastrieren – ein Eingriff, den sich viele Kroaten nicht leisten können. „So können wir verhindern, dass später Welpen und Kitten in die Tötungsstationen gebracht werden“, erklärt sie. Die Vereinsmitglieder wollen vor Ort auch aufklären: „Wir wollen die Leute sensibilisieren, dass sie anständig mit den Tieren umgehen. Ein Jagdhund, der nicht vernünftig jagt oder ein Wachhund, der die Nachbarn reinlässt, wird sonst einfach in die Tötungsstation abgeschoben.“