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WÜRZBURG
FDP: Gruppenbild ohne Frauen
Die Spitzenkandidaten der FDP Unterfranken für die Landtagswahl (von links): Wolfram Fischer, Wolfgang Kuhl, Helmut Kaltenhauser, Karl Graf Stauffenberg und Peter Sander.
Foto: Michael Czygan | Die Spitzenkandidaten der FDP Unterfranken für die Landtagswahl (von links): Wolfram Fischer, Wolfgang Kuhl, Helmut Kaltenhauser, Karl Graf Stauffenberg und Peter Sander.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 22.03.2018 02:43 Uhr

Mit Helmut Kaltenhauser aus Alzenau (Lkr. Aschaffenburg) an der Spitze geht die Unterfranken-FDP in den Landtagswahlkampf. Der 56-jährige Finanzfachmann setzte sich in einer Stichwahl mit 21:14 Stimmen bei der Nominierungsversammlung im Würzburger Hofbräukeller gegen Wolfgang Kuhl (Erlabrunn) durch.

Karl Graf Stauffenberg (Irmelshausen) war im ersten Wahlgang ausgeschieden. Seit einem Jahr ist der Enkel des Hitler-Attentäters Claus Schenk von Stauffenberg wieder Mitglied der FDP, die er zwischenzeitlich aus Enttäuschung verlassen hatte, wie er erklärte. Der 47-Jährige, der im Grabfeld eine Eventagentur betreibt, warb bei den 40 Delegierten mit seinem prominenten Namen – und mit Eiscafé-Getränkedosen. Ungewöhnlich – am Ende reichte es für Listenplatz vier. Davor stehen auf Platz zwei Wolfgang Kuhl (65, Erlabrunn) und auf Platz drei Wolfram Fischer (59, Würzburg). Über alle Spitzenpositionen wurde in Kampfabstimmungen entschieden. Position fünf nimmt Peter Sander (45, Lohr) ein.

Ziel: Rückkehr in den Landtag

Spitzenkandidat Kaltenhauser (Motto „Helmut ändern – geht nicht, aber mit Helmut Bayern ändern – das geht“) forderte in seiner Bewerbungsrede von der regierenden CSU mehr Einsatz bei der Digitalisierung, mehr Transparenz beim Finanzausgleich sowie in der Bildungspolitik eine bessere Vernetzung von Wirtschaft und Schule. FDP-Bezirkschef Karsten Klein (Aschaffenburg), von 2008 bis 2013, der bisher letzte mainfränkische FDP-Landtagsabgeordnete, nannte als Ziel des Wahlkampfs die Rückkehr der Liberalen ins Maximilianeum. Zudem wolle man helfen, die absolute Mehrheit der CSU zu verhindern. Eine Koalition um jeden Preis strebe man indes nicht an, so Klein, der seit September Mitglied des Bundestags ist.

Bemerkenswert: In keinem der zehn unterfränkischen Stimmkreise hat die FDP eine Frau oder einen Jungen Liberalen nominiert, auf der Unterfranken-Liste tauchen sie erst ganz hinten auf. Ein Thema bei der Aufstellungsversammlung war das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern gleichwohl nicht. „So ist Demokratie. Es haben sich eben keine Frauen beworben“, kommentierte Bezirkschef Karsten Klein die Männerlastigkeit auf Nachfrage - und verwies auf die Liste für die Bezirkstagswahl. Wenigstens diese führt mit Bezirksrätin Adelheid Zimmermann (68, Bad Brückenau) eine liberale Vorzeigefrau an.

 
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