Das Los entschied, dass Hochtief zuerst dran kam. Die Projektentwickler aus München zeigten in einer aufwändigen Animation am Mittwoch „ein neues städtisches Quartier mit hoher Aufenthaltsqualität“. Der Eingang liegt an einem neu zu schaffenden Platz gegenüber der Residenz. In der geschwungenen Mall verteilen sich 13 400 Quadratmeter Einzelhandel auf zwei Ebenen. Am Faulhaber-Platz soll in ein markanter Bau einen „deutlichen Akzent gegenüber dem Theater“ setzen. Dort ist ein bekanntes, zugkräftiges Geschäft als Anker geplant. In den Obergeschossen soll es Wohnungen und Büros geben. Der Projektmanager von Hochtief erläuterte, dass Einzelhandel am Mozart-Areal nur durch „Einbindung in die vorhandenen Strukturen“ funktioniere. Um das neue Zentrum an die Innenstadt anzubinden, will Hochtief die Spiegelstraße aufwerten.
Die fußläufige Beziehung zur Innenstadt ist auch der niederländischen „Bouwfonds MAB“ wichtig. Ihr 12 000 Quadratmeter großes Center soll in alle Richtungen durchgängig sein und mehrere Zugänge haben. „Würzburg fehlen großflächige Geschäftsflächen und ein gehobenes Angebot“, erläuterten die Vertreter von Bouwfonds dem Stadtrat. Ergänzend sind im „Residenz-Quartier“ Gastronomie, Büros, Wohnungen und ein Hotel vorgesehen. Ebenso wie Hochtief plant Bouwfonds auf dem Faulhaber-Platz dichte Bebauung: Ein gläserner Rundbau mit „Leuchtturm-Charakter“, in dem ein Anker-Geschäft einziehen soll.
„Würzburg fehlt ein gehobenes Angebot“
Vertreter von Bouwfonds MAP Investor am Mozart-Areal
Einen „quadratischen kraftvollen Baukörper“ gegenüber der Residenz hat HP+P aus Gießen den Stadträten gezeigt. Der weitere Eingang in die Mall mit 14 000 Quadratmeter Verkaufsfläche liegt gegenüber der Residenz und soll an eine gläserne Orangerie erinnern. HP+P setzt auf „Erlebniseinkauf in kleinen, attraktiven Geschäften“ hinter einer Natursteinfassade. Um Plätze und Wege im Innern des Quartiers gruppieren sich außerdem Wohnungen, Büros und Gastronomie. Für und 80 Prozent der Fläche seien schon Mieter gefunden.
Außerdem hat am Mittwoch Projektentwickler Gold.Stein ein Konzept aus Pflegeheim, Hotel und Wohnungen vorgestellt. Auf den Erhalt der Mozartschule setzt die Hildburghausen Projektmanagement GmbH. Die Schule soll zu Wohnungen und einem Hotel umgebaut werden.
Die Ing Real Estate sorgte für eine Überraschung: sie bietet an, die Einzelhandelsfläche auf 12 000 Quadratmeter aufzustocken. Der „weltweit größte Einzelhandelsentwickler“ stellte ein interessantes architektonisches Konzept mit vier Baukörpern vor. Sie gruppieren sich um Höfe und beinhalten ein Hotel, Wohnungen und Büros. Bis in den Abend hinein diskutierte der Stadtrat anschließend über juristische Probleme des Wettbewerbs. Wer tatsächlich im Rennen bleibt entscheidet der Stadtrat Mitte Oktober. Alle Modelle sollen dann in der Mozartschule ausgestellt werden.