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Würzburg
Fauck kombiniert Drucktechniken
Stellt Grafiken im Kulturspeicher aus: Plattenforscher Patrick Fauck studierte in Halle und Leipzig.
Foto: Kai Hofmann | Stellt Grafiken im Kulturspeicher aus: Plattenforscher Patrick Fauck studierte in Halle und Leipzig.
Joachim Fildhaut
 |  aktualisiert: 16.03.2020 02:10 Uhr

Der Sonntag sollte Tag der Druckkunst im Würzburger Kulturspeicher werden. Zu dieser jungen, schlagartig beliebt gewordenen Jahresveranstaltung in der ganzen Unesco-betreuten Welt hatte die BBK-Galerie den Leipziger Künstler Patrick Fauck eingeladen. Nun fällt der Druckkunsttag in Bayern zwar wegen des Coronavirus' aus, trotzdem stellt Fauck seit Freitag im Hochparterre-Saal des Kulturspeichers Grafiken aus.

Faust war eine gute Wahl, um dem Druckkunsttagspublikum verschiedene Drucktechniken zu demonstrieren; deswegen war er ursprünglich angereist. Denn er beherrscht sehr viele Methoden. Und nicht nur das: Er kombiniert sie bisweilen auf einem einzigen Bild, und er entwickelt traditionelle Methoden weiter fort. Für so einen Künstler ist die Würzburger Werkstatt einer der wenigen geeigneten Orte, weil hier Werkzeug und Material für viele Techniken stehen. Und weil Atelierleiterin Kristin Finsterbusch oder die gern hier schaffende Linda Schwarz selbst führend in experimenteller Druckgrafik sind.

An drei verschiedenen Hochschulen studiert

Letztere schmunzelt über eine Angabe im Internet-Katalog Patrick Faucks: "Da hat er ein altes Verkehrsschild als Druckplatte verwendet! Man muss sich schon sehr gut in der Technik auskennen, um sie auf so etwas anzuwenden." Fauck kennt sich aus. Zwischen 1992 und 2011 hat er an drei verschiedenen Hochschulen Kunst studiert: in Mannheim, Halle Giebichenstein und an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. An denen wird die Druckkunst teilweise strikt traditionell gelehrt, Experimente stehen nicht auf dem Plan. Aber, noch mal Linda Schwarz: "Innovativ Dinge ausprobieren – das funktioniert nur, wenn man die Traditionen intus hat."

So kommt es zu Kombinationen wie Siebdruck und Radierung auf einem Abzug: "Dabei entsteht ein Original, das ist wie Malerei", ordnet die Avantgardedruckerin vom Schloss Homburg, Linda Schwarz, den Vorgang ein. Dem Gedanken an ein Original entspricht eine weitere Eigenart des ausstellenden Künstlers: Er druckt keine Auflagen, sondern es kommt ihm nur darauf an, den optimalen Abzug zu finden.

Doch genug von Technik! Ein Element vieler Grafiken ist die Zeichnung. Die hat bei Patrick Fauck, der auch Kunstgeschichte und Philosophie in Heidelberg studiert hat, Nähe zum Cartoon – formal. Aber auch inhaltlich: Der Typ ist echt witzig. Außerdem treibt er es auch wörtlich gern bunt. Experimentelle Druckkunst heißt nicht, dass man es nur mit Druckerschwärze zu tun hätte. Je nach selbst erteiltem Forschungsauftrag kann ein Fauck auch von Farben nur so strahlen. "Druckgrafiker aus Passion" heißt seine Ausstellung, die bis zum 5. April freitags und samstags von 15 bis 18 und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet ist.

Der Berufsverband Bildender Künstler Bayern empfahl seinen Mitgliedern, wegen der Corona-Pandemie den Tag der Druckkunst abzusagen. Das betrifft in Unterfranken die Papiermühle Homburg und das Balthasar-Neumann-Gymnasium Marktheidenfeld. Linda Schwarz wollte ihr Homburger Atelier ohnehin nur bei Voranmeldung öffnen.

 
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