
Am 15. März waren es genau 30 Jahre, dass Thomas Schumann als Mesner im Kiliansdom und im Neumünster arbeitet. Wie seine tägliche Arbeit aussieht und was sein liebster Platz in den beiden Kirchen ist, schildert er im folgenden Interview.
Thomas Schumann: Der Mesnerdienst in Dom und Neumünster umfasst zuallererst alles, was mit der Liturgie zu tun hat. Wir bereiten alles an Material vor und nach, was dafür benötigt wird. Das geht vom Anzünden und Löschen der Kerzen über die liturgischen Gewänder bis hin zum Auf- und Zusperren der Türen. Dabei sind die besonderen Anforderungen einer Bischofskirche immer zu beachten. Zum Beispiel, dass unterschiedlich geläutet wird, anhängig davon, ob der Bischof dem jeweiligen Gottesdienst vorsteht oder nicht. Zu den Aufgaben gehören auch noch diverse Hausmeisterdienste, soweit wir diese erledigen können.
Schumann: Das kam auf Vermittlung der Franziskaner-Minoriten zustande, bei denen ich zuvor im Kloster Maria Eck im Postulat und im Kloster Schwarzenberg im Noviziat war.
Schumann: Ein herausragendes Ereignis war sicher die Seligsprechung Georg Häfners im Jahr 2011. So etwas erlebt man sicher nicht alle Tage. Bewegend waren auch der Staatsakt für Landtagspräsidentin a. D. Barbara Stamm, die Bischofsweihen von Bischof Dr. Franz Jung und den Weihbischöfen Ulrich Boom und Paul Reder sowie die Einführung von Dr. Friedhelm Hofmann als Bischof von Würzburg. Ich erinnere mich aber auch gern an die vielen Pilgerfahrten mit der Dompfarrei, beispielsweise 2017 nach Mailand.
Schumann: In jüngerer Zeit haben sich die Gottesdienstzeiten am Sonntag zum Teil verändert, aber auch der Besuch der einzelnen Messen. Zu erwähnen ist natürlich auch die neue Technik, die Einzug gehalten hat. Da ist zum Beispiel der Computer zu nennen, der das Läuten der Glocken steuert, sowie die Software, die wir zum Verwalten des Domkalenders nutzen. Neu hinzu gekommen ist auch die Kameratechnik, mittels derer die Gottesdienste an den Sonn- und Feiertagen vom Dom ins Internet gestreamt werden.
Schumann: Persönlich mag ich es, im leeren Neumünster zu sein. Wenn die 7.30-Uhr-Messe in der Anbetungskapelle gefeiert wird und ich es einrichten kann, dann setze ich mich in die Kirche und genieße (vor allem in der dunklen Jahreszeit) das Alleinsein. Dann lasse ich vieles aus den früheren Jahren Revue passieren. Das ist dann so eine Art Meditation.
Zur Person
Interview: Markus Hauck (POW)