Wussten Sie, dass für die Herstellung eines T-Shirts bis zu 2700 Liter Wasser verbraucht werden? Wussten Sie, dass pro Minute 60 LKW-Ladungen Kleidung weltweit vernichtet werden? Wussten Sie, dass die Flüsse Chinas laut Aussage einer Umweltaktivistin die "Produktfarbe" für das nächste Jahr anzeigen? Unter anderem diese Aussagen wurden bei einer Veranstaltung des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) den anwesenden Frauen vermittelt. Initiiert wurde die Veranstaltung von der Kommission "Glaube, Kirche und Eine Welt" im KDFB. Als Referentin konnte Marie Oßner von "Bildung trifft Entwicklung (BtE)", eine Gruppe im Eine Welt Netzwerk Bayern e.V., gewonnen werden. Sie hat selber ein Jahr in Uganda verbracht und die Auswirkungen der überbordenden Kleidungsproduktion vor Ort hautnah mitbekommen. Frau Oßner führte durch den Workshop und beteiligte die Teilnehmerinnen durch aktives Mittun an der Erarbeitung der Fakten. Eines zieht sich wie ein roter Faden durch die Kleiderproduktion: Vom Anbau bis zur Herstellung werden Menschenrechte missachtet. In den Ländern herrschen kaum Umweltauflagen bzw. werden nicht kontrolliert. Flüsse und Gewässer werden vergiftet, Menschen erkranken durch nicht vorhandenen Arbeitsplatzschutz schwer. In manchen Produktionsstätten herrschen sklavenartige Zustände. Bei der Herstellung einer Jeans erhält die Näherin gerade mal ein Prozent des Verkaufspreises. Doch es gibt auch Lichtblicke. Die Referentin verwies auf Secondhandläden und auf nachhaltige Kleiderproduktion. Faire Kleidungsstücke bietet z.B. der Weltladen Würzburg in einer großen Bandbreite an, ebenso gibt es eine Modemarke, wo die Baumwolle in Tansania angebaut wird und in Kenia daraus Kleidungsstücke produziert werden. Für alle Teilnehmerinnen war der Abend sehr erkenntnisreich, auch dank der Methodik der Referentin. Ein Tipp: beim Eine Welt Netzwerk Bayern können Referent*innen für verschiedene Themen gebucht werden. Der KDFB wird dieses Angebot sicherlich wieder einmal wahrnehmen.