"Bergtheim ist jetzt ein coronafreies Dorf", das behaupten zumindest die Faschingsnarren vor Ort. Denn eine zehnköpfige Abordnung der Bergtheimer Wengertschneckli hat mit einem Tanz, mit lautem Helau-Geschrei sowie mit furchteinflößenden Heugabeln, Rechen, Schaufeln, Besen und Sensen als Waffen in der Hand das Corona-Virus auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
"Kaum tot zu kriegen" war das Virus und hartnäckig habe sich das von Sandra Prozeller gemalte grüne Virus auf einer Sperrplatte geweigert, aber letztendlich fiel es doch den Flammen zum Opfer. Kein Wunder. Immerhin hätte es ja auch drei Impfungen gebraucht, um es zumindest einzudämmen. "Weil es die Politiker mit dem Garaus nicht schaffen, haben wir halt eingreifen müssen", begründet Michael Schmitt seine Idee vom Tanz ums Feuer und von der Faschingsgaudi.
Die Narren wollen am Faschingssonntag für das Impfen werben
Zum Spektakel auf dem Recycling-Platz der Firma Schmitt hatten nur Virusverbrenner eine freie Zufahrt. Ein "Außerirdischer" schaute als Figur aus Metall dem Spektakel übrigens zu. "Er wundert sich sicher, was bei uns auf der Erde zurzeit los ist", deuteten die Bergtheimer Wengertsschneckli dessen Anwesenheit.
Die Bergtheimer Faschingsnarren wollen sich vom Coronavirus nicht besiegen lassen. Für den Faschingssonntag planen sie unter dem Motto "Narren, lasst euch impfen" eine angemeldete Demonstration vom Seniorenzentrum bis zum Sportheim. "So lange wir nicht alle geimpft sind, können wir den Fasching nicht feiern", begründet Matthias Keller diese Aktion.
Gardemädels wollen wieder vor Publikum tanzen
Es ist geplant, dass die Demonstranten am 27. Februar ab 13.30 Uhr ihren "Prost-Test-Marsch-Spaß-Giergang" starten. Um coronakonform zu sein, werde ein langes Seil mitgenommen, an dem die Teilnehmenden im 1,50-Meter-Abstand aufgereiht werden. Auch die Garde will bei dieser Demonstration für das Impfen werben. "Die Gardemädels wollen endlich wieder vor Publikum tanzen", wissen die Wengertsschneckli.
"Mit unseren Faschingsaktionen wollen wir zumindest kleine Zeichen setzen, dass in Bergtheim noch etwas geht und dass es uns noch gibt", hofften Michael und Jadranka Schmitt, Oliver Nuß, Christian und Edgar Bauer, Mathias Keller, Edith Göbel sowie Marlene, Daniel und Sandra Prozeller bei ihrem Virus-Verbrennungs-Scheiterhaufen-Tanz auf wieder bessere Zeiten ohne Corona.
