zurück
Würzburg
Fantastische Wesen und altes Irland
Jutta Schmitt mit Brian Fitzgibbon vor einem ihrer Linolschnitte.
Foto: Joachim Fildhaut | Jutta Schmitt mit Brian Fitzgibbon vor einem ihrer Linolschnitte.
Joachim Fildhaut
 |  aktualisiert: 12.03.2023 02:56 Uhr

Der Titel kommt aufgeregt daher, aber die Ausstellung "Druckgrafik Kontrovers" verdient wirklich alle Aufmerksamkeit. Zumindest kontrastiv sind die Linolschnitte der Geroldshausenerin Jutta Schmitt und die Holzschnitte des Seinsheimers Brian Fitzgibbon. Beide Techniken sind nahe verwandt, aber dann kommen schon lauter Unterschiede.

Jutta Schmitt schafft große, flächige Formen, hieroglyphische, fantastische, und sie zeigt eine starke eigene Handschrift. Brian Fitzgibbon hingegen schneidet eher kleinteilig, schafft gelegentlich Illusionen von Raum, in dem sich leicht identifizierbare Gestalten bewegen, individuelle Bauwerke stehen; alles etwas altmodischer als bei Jutta Schmitt, dafür weniger persönlich. "Entgegengewandt" lautet eine hübsche Eindeutschung des Worts "kontrovers" im Duden. Doch, das trifft's.

Kleine Ausstellungsbegehung

Die Unterschiede führen die Betrachter zum genauen Hinsehen. Ausgesucht hat diese Konstellation die BBK-Druckereileiterin Kristin Finsterbusch. Sie lud Fitzgibbon zur Teilnahme ein, auch wenn der gar kein BBK-Mitglied ist. Die Sache wollte es so. Bei einer kleinen Ausstellungsbegehung vor der Vernissage an diesem Freitag (19 Uhr) fielen die Stichworte Linie und Fläche als Grundelemente der Exponate. Auch im Umgang mit ihnen kontrastieren Schmitt und ihr irischer Kollege.

Die Künstlerin, auch bekannt durch ihr plastisches Theater Hobbit, arbeitet viel mit Linien als Umrandung der Fläche. Ebenso charakteristisch für die gezeigten Hochdrucktechniken ist eine zweite Ausprägung der Linie: die weiße Rille, der Einstich in die Druckplatte. Die Gegenlinie hierzu wiederum ist der schwarze Steg, der nach vielem Abtragen von Oberflächenmaterial übrigbleibt. Je perfekter ein Künstler dieses Handwerk beherrscht, desto weniger ist es als solches zu erkennen. Denn ganz virtuos gemachter Hochdruck sieht einfach nicht mehr typisch aus.

Am Mittwoch, 15. März, begeht die BBK-Druckwerkstatt im Kulturspeicher den internationalen Tag der Druckkunst. Am Sonntag darauf stellt der Verband eine Druckgrafik-Mappe mit 18 Motiven vor – zum 30-Jährigen der Werkstatt und zu 20 Jahren BBK im Kulturspeicher. Wieder eine Woche später, ebenfalls 15 Uhr, führen Schmitt und Fitzgibbon durch ihre Ausstellung, die bis 16. April am Oskar-Laredo-Platz hängt.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Joachim Fildhaut
Druckgraphik
Exponate
Holzschnitte
Vernissagen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top