WÜRZBURG
Fahrgäste fühlen sich in Bus und Straba oft nicht sicher
"Viele Fahrgäste fühlen sich in Bussen und Straßenbahnen nicht mehr sicher," sagt Thomas W. Wenzel, Vorsitzender der Interessensgemeinschaft Würzburger Straßenbahn (IWS). Nach dem Raubüberfall auf einen Nachtbus der WVV am Montag fordert er die Polizei und die Verkehrsgesellschaften in Würzburg und Umland auf, sich "endlich" mit dieser Situation auseinander zu setzen.
Frage: Dass ein Busfahrer von zwei bewaffneten Männern ausgeraubt wurde ist für Sie kein unglücklicher Ausnahmefall, sondern die Spitze einer Entwicklung. Wie kommen Sie zu der Einschätzung, dass Gewalt in Würzburger Bussen und Bahnen zunimmt?
Thomas W. Wenzel: Weil uns als Ansprechpartner für die Belange der Fahrgäste wiederholt von Übergriffen berichtet wird. Dabei geht es nicht immer um körperliche Gewalt, oft werden Fälle von verbaler Gewalt oder verrohtes Verhalten geschildert. Auch die Fahrer von Bussen und Strabas berichten uns davon. Viele unserer 50 Mitglieder, alle sind regelmäßige ÖPNV-Nutzer, waren schon Zeugen oder Opfer von solchen Übergriffen.
Nennen Sie ein Beispiel?
Wenzel: Ich selbst habe schon erlebt, wie ein Straßenbahnfahrer von einem Mitfahrer so aggressiv angegangen wurde, dass ich die Polizei gerufen habe. Bis die kam, war der Mann natürlich schon verschwunden. Wer öfter Straba fährt, wird von alkoholisierten Fahrgästen angepöbelt oder bekommt mit, wie sich diese sich oder andere anschreien oder schlagen oder auch mal auf den Sitz pinkeln. Zu bestimmten Zeiten und in bestimmten Linien passieren solche Dinge immer wieder. Deshalb fühlen sich Fahrgäste weniger sicher.
Sie schränken aber selbst ein, dass die geringere Sicherheit ein "subjektives Empfinden" ist. Denn mit objektiven Zahlen lÃsst sich ja nicht belegen, dass es in Bus und Bahn weniger sicher ist.
Wenzel: Aber es geht auch nicht nur darum, ob ich sicher bin. Sondern auch darum, ob ich mich sicher fühle. Denn wenn ich das nicht tue, benutze ich den ÖPNV nicht. Außerdem werden bestimmt nicht alle Übergriffe bei der Polizei angezeigt oder sonst irgendwie aufgenommen.
Was hat der IWS bislang unternommen?
Wenzel: Wir warnen seit Jahren vor der zunehmenden Gewalt im ÃPNV. Ende 2012 haben wir Vertreter der Polizeibehörden eingeladen, um mit uns über die Situation zu sprechen. Doch diese sagten ab, weil es keine Probleme gebe. Auch nachdem 2013 ein Straßenbahnschaffner am Heuchelhof tätlich angegriffen und ihm dabei die Schulter gebrochen wurde und bei einem anderen Vorfall ein Fahrgast verletzt wurde, wiegelten Sprecher von Polizei und WVV ab. Erst im Januar 2014 räumte WVV-Geschäftsführer Thomas Schäfer uns gegenüber ein, dass die WSB ein Problem mit aggressiven Fahrgästen habe. Deren Hemmschwelle gewalttätig zu werden würde abnehmen. Seitdem hat sich aber nichts sichtbares geändert.
Die WVV schult seit einigen Jahren ihre Fahrer in Zusammenarbeit mit der Polizei für den Umgang mit aggressiven Fahrgästen. Wie könnte man denn noch für mehr Sicherheit sorgen?
Wenzel: Man könnte zu bestimmten Zeiten zum Beispiel in Bus und Straba Personen der Sicherheitswacht mitfahren lassen. Oder die Videoüberwachung verstärken. Wir möchten sowohl den Fahrern als auch den Fahrgästen helfen. Eine Ideallösung können wir als Laien dazu sicher nicht liefern. Das ist auch nicht unsere Aufgabe. Aber wir können die Sicht der Kunden in die Diskussion einbringen. In anderen Städten wird das längst in Form von Fahrgastbeiräten praktiziert. Aber in Würzburg ist das bislang nicht gewünscht.
Stichwort
Die Interessengemeinschaft Würzburger Straßenbahn (IWS) ist ein parteipolitisch und wirtschaftlich unabhängiger, gemeinnütziger Verein. In der IWS haben sich Fahrgäste, Stadt- und Verkehrsplaner, Ingenieure und Politiker organisiert. Die rund 50 Mitglieder engagieren sich seit über 30 Jahren für Förderung und Ausbau ÖPNV im Raum Würzburg. Die Straßenbahn im Verbund mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln steht dabei im Vordergrund.
Frage: Dass ein Busfahrer von zwei bewaffneten Männern ausgeraubt wurde ist für Sie kein unglücklicher Ausnahmefall, sondern die Spitze einer Entwicklung. Wie kommen Sie zu der Einschätzung, dass Gewalt in Würzburger Bussen und Bahnen zunimmt?
Thomas W. Wenzel: Weil uns als Ansprechpartner für die Belange der Fahrgäste wiederholt von Übergriffen berichtet wird. Dabei geht es nicht immer um körperliche Gewalt, oft werden Fälle von verbaler Gewalt oder verrohtes Verhalten geschildert. Auch die Fahrer von Bussen und Strabas berichten uns davon. Viele unserer 50 Mitglieder, alle sind regelmäßige ÖPNV-Nutzer, waren schon Zeugen oder Opfer von solchen Übergriffen.
Nennen Sie ein Beispiel?
Wenzel: Ich selbst habe schon erlebt, wie ein Straßenbahnfahrer von einem Mitfahrer so aggressiv angegangen wurde, dass ich die Polizei gerufen habe. Bis die kam, war der Mann natürlich schon verschwunden. Wer öfter Straba fährt, wird von alkoholisierten Fahrgästen angepöbelt oder bekommt mit, wie sich diese sich oder andere anschreien oder schlagen oder auch mal auf den Sitz pinkeln. Zu bestimmten Zeiten und in bestimmten Linien passieren solche Dinge immer wieder. Deshalb fühlen sich Fahrgäste weniger sicher.
Sie schränken aber selbst ein, dass die geringere Sicherheit ein "subjektives Empfinden" ist. Denn mit objektiven Zahlen lÃsst sich ja nicht belegen, dass es in Bus und Bahn weniger sicher ist.
Wenzel: Aber es geht auch nicht nur darum, ob ich sicher bin. Sondern auch darum, ob ich mich sicher fühle. Denn wenn ich das nicht tue, benutze ich den ÖPNV nicht. Außerdem werden bestimmt nicht alle Übergriffe bei der Polizei angezeigt oder sonst irgendwie aufgenommen.
Was hat der IWS bislang unternommen?
Wenzel: Wir warnen seit Jahren vor der zunehmenden Gewalt im ÃPNV. Ende 2012 haben wir Vertreter der Polizeibehörden eingeladen, um mit uns über die Situation zu sprechen. Doch diese sagten ab, weil es keine Probleme gebe. Auch nachdem 2013 ein Straßenbahnschaffner am Heuchelhof tätlich angegriffen und ihm dabei die Schulter gebrochen wurde und bei einem anderen Vorfall ein Fahrgast verletzt wurde, wiegelten Sprecher von Polizei und WVV ab. Erst im Januar 2014 räumte WVV-Geschäftsführer Thomas Schäfer uns gegenüber ein, dass die WSB ein Problem mit aggressiven Fahrgästen habe. Deren Hemmschwelle gewalttätig zu werden würde abnehmen. Seitdem hat sich aber nichts sichtbares geändert.
Die WVV schult seit einigen Jahren ihre Fahrer in Zusammenarbeit mit der Polizei für den Umgang mit aggressiven Fahrgästen. Wie könnte man denn noch für mehr Sicherheit sorgen?
Wenzel: Man könnte zu bestimmten Zeiten zum Beispiel in Bus und Straba Personen der Sicherheitswacht mitfahren lassen. Oder die Videoüberwachung verstärken. Wir möchten sowohl den Fahrern als auch den Fahrgästen helfen. Eine Ideallösung können wir als Laien dazu sicher nicht liefern. Das ist auch nicht unsere Aufgabe. Aber wir können die Sicht der Kunden in die Diskussion einbringen. In anderen Städten wird das längst in Form von Fahrgastbeiräten praktiziert. Aber in Würzburg ist das bislang nicht gewünscht.
Stichwort
Die Interessengemeinschaft Würzburger Straßenbahn (IWS) ist ein parteipolitisch und wirtschaftlich unabhängiger, gemeinnütziger Verein. In der IWS haben sich Fahrgäste, Stadt- und Verkehrsplaner, Ingenieure und Politiker organisiert. Die rund 50 Mitglieder engagieren sich seit über 30 Jahren für Förderung und Ausbau ÖPNV im Raum Würzburg. Die Straßenbahn im Verbund mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln steht dabei im Vordergrund.
Themen & Autoren / Autorinnen
Und die Schweinerreien und den Abfall hinterlassen doch wohl Fahrgäste ohne Kinderstube.
Also zweibeinige Ferkel....
- Fehlende Grobsäuberung (größerer Abfall wie Flaschen Zeitungen usw.) an den Endhaltestellen (erfolgt nur durch gefühlte 5 % der FahrerInnen!)
- Rauchen der FahrerInnen in ihren Fahrerkabinen an den Endhaltestellen - obwohl Rauchverbot in der Straßenbahn besteht
Bei Randalierer und Beschwerden hat sich der Fahrer nicht in seiner Kabine einzuigeln, sondern einzuschreiten!
Auch eine Kontrolle nicht nur nach Fahrschein sondern auch, dass keine offenen Flüssigkeiten und Eis in der Straba verzehrt werden, verbessert schon das subjektive Sicherheits- und Sauberkeitsbedürfnis in erheblichen Ausmass.
Liebe Verantwortliche des ÖPNV setzt Eure Sinne ein, dann werdet ihr nicht nur die Probleme erkennen sondern gezielt Lösungen finden!
Ich finde, das ist ein sehr guter Anfang.
Jetzt noch diese konfliktträchtige Fahrscheinkontrolle abschaffen, und der ÖPNV könnte in Würzburg noch mehr Spaß machen...
Und die Krawallmacher unter den Kunden bekommen lebenslanges Hausverbot.
Man muss also ganz klar konstatieren, dass die Unternehmen entschiedene Maßnahmen ergreifen müssen, wenn ihnen ernsthaft daran gelegen ist, mehr und zufriedenere wenn nicht gar überzeugte Kunden zu haben.
Ich bezweifle allerdings sehr, dass in unserem Deutschland einig Autoland so etwas überhaupt gewünscht ist (es verursacht schließlich Aufwand, den man sich beim plusminus konkurrenzlosen Geldeinsacken à la DB AG nicht machen will/ der aufgrund von "Ausschreiberitis" nicht drin ist/ zu sein scheint). Wer kann, möge gefälligst zwengs der Wirtschaftsförderung sein Auto benutzen; der ÖPNV ist ein Notnagel für die, die keine andere Wahl haben...
Git dass es noch Menschen gibt die sich wie die IWS für andere einen Kopf machen.
Ich sehe das an den S-Bahnzügen in Frankfurt. Alle Züge ohne Videoüberwachung sind mit Graffiti verschmiert und die Scheiben sind zerkratzt. Alle S-Bahnzüge mit Videoüberwachung sind in einwandfreiem Zustand.
Die Schwachmaten wissen schon, was ihnen gefährlich werden kann.
Jetzt heißt es gleich wieder: Überwachungsstaat. Ich sage, wer sich anständig verhält, muss davor keine Angst haben.
Manchmal geht es ohne drakonische Strafen nicht.
Dazu ein Beispiel: An den Autobahnen in Kalifornien steht in regelmäßigen Abständen ein Schild "1.000 $ Strafe muss derjenige zahlen, der Abfall aus dem Auto wirft".
Sie finden meilenweit kein Papierfitzelchen. Und bei uns?? Erschreckend, wie viel Abfall aus den Autos geworfen wird.