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Uffenheim
Facetten der Pflege im Podcast
Elf Schülerinnen und Schüler der Bomhard-Schule erstellten zusammen mit Isabel Lindner einen Podcast über Pfegeberufe.
Foto: Gerhard Krämer | Elf Schülerinnen und Schüler der Bomhard-Schule erstellten zusammen mit Isabel Lindner einen Podcast über Pfegeberufe.
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 28.10.2021 02:56 Uhr

Elf Zehntklässler des Gymnasiums der Christian-von-Bomhard-Schule produzierten zusammen mit der Moderatorin Isabel Lindner von "Kunstdünger-die Agentur für Kulturdesign" einen Podcast. Dieser soll das Interesse Jugendlicher an Pflegeberufen wecken.

Das bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege will junge Menschen auf die Ausbildungsmöglichkeiten für Pflegeberufe aufmerksam machen. Insbesondere auf das neue Studium der Pflegewissenschaften. Damit hat das Ministerium die Nürnberger Agentur "Kunstdünger-die Agentur für Kulturdesign" beauftragt. Als eine der Schulen wurde die Uffenheimer Christian-von-Bomhard-Schule ausgewählt, deren Gesamtschulleiter Alfred Lockl sich vom Projekt begeistert zeigte.

Zehn Schülerinnen und ein Schüler waren rasch gefunden, die sich nach der Schule in das Thema und die Hörspielszenen engagiert einarbeiteten. Die verschiedenen Facetten der Pflege kennenzulernen sei interessant gewesen, die Arbeit am Podcast habe ihr gut gefallen, erzählt Nina Dermühl am Schluss der Präsentation vor ihren Mitschülerinnen und Mitschülern im Atrium, in dem ein kleines Studio nachgestellt war. Sehr viel Spaß hatte auch Levin Däumler, weil ihn das Projekt und die Produktion sehr interessiert haben.

Experten aus der Region kommen zu Wort

Eine Woche lang hieß es nach Schulschluss am Projekt arbeiten, das nun "On Air" geht. Eingespielt wurden Alltagsszenen. Eine spielt im Altenheim, in dem es plötzlich zu einer vermehrten Rate an Stürzen der Bewohner kommt. Wissenschaftlich analysiert gehen die Schüler in der Hörspielszene der Ursache auf den Grund. Weitere Szenen spielen auf der Entbindungsstation, im Rettungswagen bei einer Massenkarambolage oder im Seniorenheim. Hier bedankt sich in einem berührenden Beitrag eine Tochter bei den Pflegekräften, die ihren Vater bis zu seinem Tod begleitet hatten. Sie selbst hatte wegen der Corona-Pandemie nicht zu ihm gedurft.

Beim Podcast kommen auch Experten aus der Region zu Wort, die ihren Pflegealltag mit den Zuhörern teilen. Corona geschuldet waren die Interviews zuvor aufgenommen worden. Sie wurden bei der Präsentation von Isabel Lindner, selbst seit 20 Jahren in der Pflege tätig, eingespielt.

Bei den Interviews kristallisierte sich heraus, dass eine gute Ausbildung notwendig ist. Der größte Irrtum bei der Pflege sei zu meinen, dass jeder es machen könne. Pflege sei mehr als nur den Hintern abzuwischen. Pflege brauche Empathie, sagt Stefan Haberl, der Einrichtungsleiter im Haus der Betreuung und Pflege in Uffenheim ist.

Verschiedene Facetten des Berufs vorgestellt

Er ist, wie er selbst sagt, Quereinsteiger in diesem Beruf. Gestartet als Handwerker leistete er seinen Zivildienst beim Bayerischen Roten Kreuz. Dann kam er zur Pflege. Er sieht seine Arbeit als Dienstleistung am Menschen. In der Altenpflege begleite man Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Man baue besondere Beziehungen auf, werde zu einer wichtigen Bezugsperson. Wichtig sei die Einbeziehung der Angehörigen in die Pflege, denn keiner kenne den Betroffenen so gut wie die Angehörigen.

"Sie liebt den sterilen Geruch", stellt Moderatorin Isabel Lindner Tina Väth, Wundmanagerin an der Universitätsklinik Würzburg, vor. Durch die Anamnese erfahre man viel über die Menschen. "Wir wollen die Lebensqualität der Menschen verbessern", erklärt sie in ihrem Interview.

Die Bedeutung der Wissenschaft in der Pflege betont Gabriele Fley, Lehrkraft an der Evangelischen Hochschule Nürnberg, im Podcast. Mit wissenschaftlichen Methoden könne man die Pflege verändern und verbessern.

Podcast auf der Homepage der Schule zu hören

Tamara Hartmann arbeitet auf der Entbindungsstation in der Klinik Neustadt/Aisch. Von ihr erfahren die Hörer vom Schichtdienst ihrer Arbeit, wie das mit dem Familienleben in Einklang zu bringen ist und von der feinfühligen Welt der Kinderkrankenpflege.

Seit Januar 2020 hat sich die Pflegeausbildung grundlegend geändert. Seitdem wurden die Altenpflege, die Gesundheits- und Krankenpflege für Erwachsene, sowie die Kinderkrankenpflege zu einem Beruf und somit in einer Ausbildung zusammengefasst. Diese Breitbandausbildung, und die Möglichkeit der damit verbundenen Akademisierung, macht den Beruf zukünftig attraktiv. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.pflegeausbildung.net

Der Podcast ist bald auf der Homepage der Bomhard-Schule, auf der Homepage der Uniklinik Würzburg und bei der Agentur unter www.start.kunstduenger-nuernberg.de zu finden.

 
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