Es ist ein unscheinbares graues Mehrfamilienhaus. Nur nach außen gedrückte Rolläden in einer der beiden Erdgeschosswohnungen und schwarze Qualmspuren an den Oberkanten der zerborstenen Fenster verraten am Mittwochmittag noch, was sich kurz zuvor hier in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) abgespielt hat.
Gegen 10.30 Uhr, so berichtet Philipp Hümmer vom Polizeipräsidium Unterfranken, war die Polizeiinspektion Würzburg-Land von einem Anwohner informiert worden, dass in seinem Garagentor ein Armbrustpfeil stecke. Eine Streife habe vor Ort dann auch schnell Hinweise auf den mutmaßlichen Schützen bekommen, sagt Hümmer.
Die Beamten hätten sich zu der nahegelegenen Wohnung des Mannes in dem sonst unbewohnten Mehrfamilienhaus begeben und ihn dort auf dem Balkon angetroffen. "Bis auf die Balkontür war die Wohnung da bereits komplett verbarrikadiert", so der Polizeisprecher. Nach einem kurzen Wortwechsel sei der Mann in die Wohnung gegangen, habe die Balkontür geschlossen und den Rolladen herabgelassen.
Eine Aussage des Mannes über die Hintergründe seiner Taten gibt es noch nicht
"Nach etwa einer Minute ist es dann in der Wohnung zu einer Verpuffung gekommen, die die Fenster zerbersten ließ und die Rolläden nach außen drückte", berichtet Hümmer. Der Bewohner habe versucht, durch ein rückwärtiges Fenster zu flüchten. Er habe durch die Streife festgehalten werden können. Dabei hätten die Beamten auch ein Warnschuss abgegeben.
Der offensichtlich psychisch belastete Mann wurde auf Anordnung des Landratsamtes in ein Bezirkskrankenhaus gebracht. Bereits im Laufe des Vormittages hatte sich ein Familienangehöriger des Mannes bei der Polizei in Lohr gemeldet und von einer Sprachnachricht berichtet, auf der sich dieser verwirrt geäußert habe. Kurz danach kam es zu dem Vorfall in Veitshöchheim. Eine Aussage des Mannes läge noch nicht vor, so Hümmer am Mittwochnachmittag.
Armbrust in der Wohnung sichergestellt
Die Hintergründe zum Schuss mit der Armbrust und zu der Verpuffung würden nun von der Kriminalpolizei ermittelt. Die Armbrust stellten die Beamten laut Polizeisprecher in der Wohnung sicher. Der entstandene Schaden sei noch nicht bekannt. Personen seien weder durch die Verpuffung, noch durch den Warnschuss zu Schaden gekommen, so Hümmer.